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The Weepers - Wenn die Nacht Augen hat: Band 2 - Roman (German Edition)

The Weepers - Wenn die Nacht Augen hat: Band 2 - Roman (German Edition)

Titel: The Weepers - Wenn die Nacht Augen hat: Band 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Winnacker
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Bett. »Die Wunde muss genäht werden. Und Tyler braucht ebenfalls Hilfe.«
    »Ich nähe Sherrys Wunde«, sagte Joshua.
    Alexis nickte Tyler zu. »Dann werd ich mich um dich kümmern.« Sie wandte sich an Joshua. »Was ist mit deiner Schulter?«
    Joshua sah kurz an sich herab. »Das ist nichts.«
    Ich streckte mich auf dem Bett aus, damit Joshua meine Wade näher in Augenschein nehmen konnte. Das Peroxid brannte höllisch, als er die Wunde säuberte, doch ich verbiss mir jeden Schmerzenslaut, der aus meiner Kehle dringen wollte. Er vernähte die Wunde mit wenigen Stichen.
    Die Haut um meinen Knöchel war gerötet und tat weh, doch immerhin stillten die Nähte die Blutung. Joshua wickelte einen Verband um meine Wade. Schon wieder kümmerte er sich um mich; egal, was passierte: auf ihn konnte ich mich immer verlassen.
    Ich räusperte mich. »Entschuldige, dass wir uns im Wald gestritten haben. Du hast recht, ich weiß wirklich nicht, was du durchgemacht hast«, flüsterte ich, da ich die anderen an dieser Unterhaltung nicht teilhaben lassen wollte.
    Joshua sah auf. »Aber nein, Sherry. Ich war ein Idiot und aggressiv dazu. Und dann auch noch zu stolz, um zuzugeben, dass ich mich wie ein Volltrottel aufgeführt habe.«
    »Du bist kein Volltrottel. Nur manchmal etwas stur.« Mit Mühe gelang mir ein Lächeln.
    Er ließ den Verband los und legte eine Hand auf meine Wange. »Ich hatte solche Angst, dich zu verlieren. Erinnere mich bitte daran, wenn ich mich das nächste Mal so verhalte, okay?«
    Er beugte sich vor und küsste mich sanft auf die Lip pen. Erst als er sich von mir löste, bemerkte ich, dass Quentin neben dem Bett stand.
    »Entschuldigt die Störung, Leute, aber wir sollten dringend mal miteinander reden«, sagte er. Alexis und Tyler sahen auf. »Ich brauche Details. Habt ihr Auf nahmen gemacht?«, fragte er.
    Joshuas Miene verdüsterte sich. »Scheiße. Nein. Wir haben gar nichts. Es war grässlich. Wir können von Glück reden, dass wir mit dem Leben davongekommen sind.«
    Quentin setzte sich auf das gegenüberliegende Bett. Alexis lehnte sich gegen die Kanalwand. »Also?«
    Sie lauschten konzentriert Joshuas Bericht über unsere Abenteuer im Labor. Er erzählte, wie wir betäubt und von den Weepers angegriffen wurden und wie uns die Flucht gelungen war.
    Quentin wirkte fast beeindruckt. »Ich hätte nicht gedacht, dass ihr zurückkommt.«
    »Es war auch ziemlich knapp«, sagte ich und versuchte, nicht an die Bisswunde zu denken.
    »Und was jetzt? Nehmt ihr das Heilmittel mit auf die andere Seite? Oder wollt ihr immer noch die gottverdammte Regierung zu Fall bringen?«
    Joshua sah mich nicht an. Er rang die Hände in seinem Schoß. Ich zögerte. Dad hatte unser altes Safe-haven vor sechs Tagen verlassen. Wenn wir ins Ödland zurückkehrten, konnte es bereits zu spät für ihn sein. Außerdem half das Mittel nur denjenigen, die erst kürzlich gebissen worden waren. Bei den seit längerer Zeit Infizierten hatte es keine Wirkung. Die Regierung zu Fall zu bringen war die einzige Möglichkeit, dieses Land zu retten.
    Ich sah auf. »Ja«, sagte ich.
    Joshua streichelte meine Hand. Er würde mich nicht im Stich lassen.
    Quentin stand auf. »Wieso filmt ihr nicht hier in der Kanalisation? Ich könnte euch herumführen. Das macht bestimmt Eindruck.«
    »Das übernehme ich«, sagte Tyler. Er nahm den Camcorder aus dem Rucksack, der neben Joshua stand, und folgte Quentin.
    Joshua nickte. »Einen Moment. Ich komme nach, sobald Sherry eingeschlafen ist.« Er strich ein paar Haarsträhnen aus meiner Stirn. »Sherry, morgen früh legen wir los. Versuch, bis dahin ein bisschen zu schlafen.«
    Ich streckte mich aus, zu müde, um zu widersprechen. Als ich die Augen schloss, spürte ich die Hitze in meinen Adern pulsieren und hoffte, dass ich wieder aufwachen würde.

Schnee knirschte unter meinen Füßen, kleine Atemwolken stiegen zwischen meinen Lippen auf. Die Tannen wiegten sich sanft im Wind und ließen Pulverschnee auf uns herabregnen. Die weißen Baumkronen ragten in den Nachthimmel.
    »Na komm, Sherry«, sagte Grandpa. Ich riss mich von den funkelnden Sternen über mir los und lief ihm und Bobby hinterher.
    Die Axt auf Grandpas Schulter glitzerte silbern. Er pfiff die Melodie von »Jingle Bells«, und ich summte mit. Wir waren eine Ewigkeit gefahren, um den Wald zu erreichen, in dem wir unseren Weihnachtsbaum schlagen wollten.
    »Ich will den da!« Bobby deutete auf eine mindestens vier Meter hohe Tanne.
    »Der passt

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