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The Weepers - Wenn die Nacht Augen hat: Band 2 - Roman (German Edition)

The Weepers - Wenn die Nacht Augen hat: Band 2 - Roman (German Edition)

Titel: The Weepers - Wenn die Nacht Augen hat: Band 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Winnacker
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und waren mit dem Heilmittel behandelt worden. Sie lagen zusammengerollt nebeneinander auf dem Strand, winselten oder gaben ein seltsames Wimmern von sich. Manche hatten bereits wieder menschliche Gestalt angenommen – wahrscheinlich diejenigen, die sich erst kürzlich infiziert hatten. Allerdings hatte ihr Verstand die Veränderung noch nicht realisiert. Ihre Laute waren eindeutig tierisch.
    Wir würden ihnen helfen, ihre Menschlichkeit zurück zugewinnen; würden ihnen helfen, mit dem Trauma und der Schuld umzugehen.
    Die von der Sonne geweckten Möwen schwebten durch den Himmel über uns. Ihre Schreie wurden vom Rauschen der Wellen übertönt, die über den roten Sand schwappten, bis auch das letzte Blut fortgespült war. Der Ozean funkelte wie tausend Sterne. Ich beobachtete, wie das Boot mit Mia, Marie, Emma und Zoe auf die Pier zuglitt, und hoffte, dass dies unser letzter Kampf gewesen war.

Bobby und ich kauerten hinter der Tür und spähten ins Wohn zimmer. Leise Musik drang in den Flur. Mom und Dad hatten die Augen geschlossen, standen nahe beieinander und wiegten langsam vor und zurück.
    »Was machen sie da?«, flüsterte Bobby.
    »Sie tanzen.«
    »Warum?«
    Ich zuckte die Schultern und schloss den Mund. Dad sah zu uns herüber, und sie hielten inne. »Solltet ihr nicht im Bett sein?«
    Bobby und ich lächelten verlegen. »Wir haben Musik gehört«, sagte ich.
    Dad hielt mir die Hand hin. »Wie wäre es mit einem Walzer für den alten Herrn?« Er zog mich hoch. »Los geht’s.«
    Ich stieg auf seine Füße und legte die Arme um seine Hüfte. Wir bewegten uns zur Musik, drehten uns im Kreis, bis mir schwindlig wurde. Mom streckte die Hand nach Bobby aus, doch der schüttelte verzweifelt den Kopf und lief die Treppe hinauf.
    Lächelnd beobachtete sie Dad und mich. »Der nächste Tanz gehört mir«, sagte sie.

Einundzwanzig
    Vor 4 Tagen, 6 Stunden und 23 Minuten hatten wir die Weeper-Armee besiegt. Ich saß auf dem Dach des Mis sionsgebäudes und ließ den Blick über den scheinbar end losen Ozean in der Entfernung und den beigen Sandstrand darunter schweifen – der Schauplatz unseres letzten Gefechts.
    Bis jetzt hatten wir nichts mehr von Joshuas Dad gehört und wussten daher nicht, ob das Militär einen wei teren Angriff plante. Ich hatte Wachdienst und musste aufpassen, dass niemand der Mission zu nahe kam.
    Joshuas Kopf erschien in der Dachluke. »Brauchst du Gesellschaft?« Grinsend stemmte er sich durch die Öff nung, setzte sich neben mich und legte mir einen Arm um die Schulter.
    »Wie geht es den anderen?«, fragte ich.
    Joshua hatte Karen bei der Versorgung der Patienten geholfen. Von den zwanzig Weepers, die wir mit zu rück in die Mission gebracht hatten, waren noch achtzehn am Leben. Zehn davon lagen noch auf der Kranken station.
    »Wir haben einen weiteren entlassen, aber die übrigen leiden noch immer unter Bluthochdruck und Krampfanfällen. Wahrscheinlich werden sie alle noch lange mit einer posttraumatischen Belastungsstörung kämpfen müssen.«
    »Und was ist mit Karen?« Wir hatten Larry vor drei Tagen auf dem Friedhof beigesetzt. Dabei hatte ich Karen zum zweiten Mal überhaupt weinen sehen.
    »Sie arbeitet ununterbrochen. Ich glaube nicht, dass sie seit dem Angriff viel geschlafen hat. Als dürfte sie sich keine Ruhepause erlauben.«
    »Es ist leichter zu vergessen, wenn man beschäftigt ist«, sagte ich. Auch mich holten in Momenten der Ruhe regelmäßig Erinnerungen an Dads Tod ein.
    »Ich weiß.«
    Ein entferntes Brummen durchbrach die Stille. Ich wandte mich in Richtung des Lärmes und beobachtete den Himmel. Joshua neben mir spannte sich an und griff zur Waffe. Ein Hubschrauber kam auf die Mission zu.
    »O Gott.«
    »Wir müssen die anderen warnen«, sagte ich.
    Doch die hatten es bereits mitbekommen. Quentin, Tyler und einige Undergrounders liefen aus dem Missionsgebäude.
    »Wir sollten hier bleiben«, sagte ich. »Von hier aus können wir besser zielen.«
    Joshua nickte. »Wir können es schaffen«, sagte er. »Anscheinend ist es nur ein Helikopter. Den können wir abschießen.« Mein Herz klopfte wie wild, als ich mit der Waffe zielte und darauf wartete, dass der Helikopter nahe genug war, um das Feuer darauf zu eröffnen.
    Inzwischen hatten sich alle Bewohner der Mission im Freien versammelt. Sie hatten sich in aller Eile mit Pistolen, Messern, Knüppeln und Baseballschlägern bewaffnet – mit allem, was gerade zur Hand gewesen war. Stolz erkannte ich, wie stark wir mit

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