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Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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Herzen jede weitere unqualifizierte Bemerkung. Klopfen durfte es. Lieben auch.
    Das Vertrauen auf mein Bauchgefühl schien Louis' letzte Zweifel aus dem Weg geräumt zu haben. Er zog mich an sich und bedeckte meine Lippen und meinen Hals mit Küssen. Als ich ihm meinen Mund für einen Moment entzog, um nach Luft zu schnappen, hob er mich kurzerhand hoch. Ich musste daran denken, dass er das schon mal getan hatte, damals im alten Wasserkraftwerk, als er mich gegen meinen Willen nach Themiskyra zurückgebracht hatte. Diesmal erhob ich keinen Einspruch.
    Sanft legte er mich auf der Decke meiner Schlafstätte ab und streifte mir meine Sandalen ab. Dann begann er, sich zentimeterweise aufwärts zu küssen, angefangen bei meinem linken Fußgelenk. Schon sein Atem auf meiner Haut sandte kleine, hitzige Wellen durch meinen Körper und wo seine Lippen sie berührten, schien sie zu brennen.
    Ich lag entspannt auf dem Rücken, sehnte mich aber nach mehr Körperkontakt. Sobald Louis in Reichweite war – ich stellte fest, dass die noch bekleideten Körperregionen offenbar übersprungen wurden – ließ ich meine Hände über seine Schultern und Arme gleiten, strich über seine Seiten –
    „He!“, rief Louis plötzlich und sah ruckartig auf. Seine Augen lachten, aber sein Körper wirkte angespannt.
    „Kitzlig?“, fragte ich, lächelte und fuhr mit den Fingernägeln ganz leicht über seine Rippen. Ich wusste, dass er an dieser Stelle kitzlig war, aber die Situation, in der wir uns befanden, hatte sie wohl noch sensibler gemacht.
    „Lass das!“, brachte er mühsam um Beherrschung ringend hervor.
    „Was denn? Das hier?“ Noch einmal ließ ich meine Finger über seine Haut wandern. Ich konnte nicht anders, es war zu verlockend. Aber es war ein Fehler.
    Er zuckte weg von meiner Berührung, schnappte mit einem Lachen meine Handgelenke und hielt sie fest. Mit einer schnellen Bewegung brachte er sich wieder auf Augenhöhe mit mir und fixierte meine Hände links und rechts von meinem Kopf auf dem Boden. Dann küsste er mich. Hingebungsvoll.
    In einem Augenblick war alles gut.
    Im nächsten brach die Vergangenheit über mich herein.

Kapitel 9
    Ich spürte den Körper, der mich auf den Boden drückte, den festen Griff um meine Handgelenke, merkte, dass ich zu wenig Platz hatte, zu wenig Luft zum Atmen. Schnell drehte ich meinen Kopf zur Seite, rang nach Sauerstoff, aber es war einfach keiner da. Louis missverstand meine Bewegung und ließ seine Lippen über meinen Hals gleiten, den ich ihm scheinbar auffordernd präsentierte. Unfähig, mich darauf zu konzentrieren, versuchte ich nur, meine Hände freizubekommen, aber er fürchtete wohl eine weitere Kitzelattacke und verschränkte seine Finger in meine, ohne sie loszulassen. All das geschah ganz schnell. Er sah mir nicht ins Gesicht, sonst hätte er vermutlich registriert, dass etwas nicht stimmte, und interpretierte meine Bemühungen wohl als lustvolles Winden.
    Eine Welle von Panik brandete über mich hinweg, spülte jegliches Lustempfinden davon. Ich versteinerte, konnte nichts mehr denken und nichts mehr sagen. Mein Verstand war unauffindbar, mein Herz erstarrt. Es schlug nur ganz leise, so als wolle es möglichst wenig Aufmerksamkeit erregen. Trotz der Hitze, die im Raum herrschte und die Louis abstrahlte, kroch eiskalte Furcht meine Wirbelsäule aufwärts. Ich kannte das Gefühl, kannte es zu gut, hatte es immer wieder erlebt, im Kampf mit Lenno, im Kampf mit Heng im Wald und in den Albträumen, die mich nachts heimsuchten. Und obwohl die Situationen völlig unterschiedlich und vor allem unterschiedlich motiviert gewesen waren und sich während meinen Träumen auf verschiedenste Arten tarnten, hatten sie doch eines gemeinsam: Ich unterlag. Jedes Mal. Und im selben Atemzug, in dem ich das realisierte, gab auch mein Körper auf und gefror.
    Dasselbe geschah nun und ich war unfähig, mich rational daraus zu lösen. Wirre Gedanken überschlugen sich zwar, suchten hektisch nach einer Lösung, wie ich mich möglichst schnell aus dieser Lage befreien, meine körperliche Blockade abbauen konnte, um mich zu wehren, aber ich konnte mir nicht klarmachen, dass mir dieses eine Mal keine Gefahr drohte. Ich war gefangen in meinem Flashback.
    Doch auf einmal fühlte ich inmitten der Eiseskälte, die meinen paralysierten Körper beherrschte, etwas aufleuchten, wie eine kleine Kugel warmer Energie, die in mir zu pulsieren begann. Ich richtete meine ganze Aufmerksamkeit auf sie, ließ sie

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