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Themiskyra – Die Begegnung (Band 1) (German Edition)

Themiskyra – Die Begegnung (Band 1) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Die Begegnung (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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Aber ich war nicht berauscht und ich war nicht bescheuert. Deswegen behielt ich sicherheitshalber die Strohhalme im Auge.
    „Die Ärztin wird ihm nichts tun. Er ist nicht in Gefahr. “
    Und das sagst ausgerechnet du? dachte ich, aber schwieg.
    „Du musst dir keine Sorgen machen“, sagte er eindringlich.
    Diese Worte legten sich warm um meine Einsamkeit und absorbierten sie. Ich merkte, dass mich der dunkle Klang seiner Stimme beruhigte, wenn mich auch das, was er sagte, nicht überzeugte. Die Sorge blieb. „Woher willst du das wissen?“
    „Durch deine Flucht aus dem Krankenhaus wissen schon zu viele von dem Kind. Sie kann es nicht einfach verschwinden lassen.“
    „Dazu hätte ich nicht weglaufen müssen.“
    Immer, wenn ich weglaufe, geht alles schief.
    Nein. Wenn du nicht von zu Hause weggelaufen wärst, wärst du jetzt tot. Wenn du nicht vor Lenno aus der Mühle geflohen wärst, hätte Tetra dich nicht retten können, wandte mein Verstand ein.
    Wenn du nicht aus Themiskyra abgehauen wärst, hättest du Louis nicht kennengelernt, ergänzte mein Herz, woraufhin mein Verstand mental darauf einstiefelte.
    „Du hast es Tetra gegeben und nicht seiner Großmutter. Das ist es, was zählt. Nur der Umweg über den Stall war vielleicht unnötig.“ Aus dem Augenwinkel erkannte ich, dass Louis sich zu mir herumgedreht hatte.
    Ganz und gar nicht unnötig, fand mein Herz, denn es hatte durchaus registriert, wie nahe wir bei einander standen. So nahe, dass uns nur ein paar Zentimeter von einer Berührung trennten, so nahe, dass ich seine Gegenwart trotzdem ganz genau fühlen konnte, so nahe, dass mir sein Duft in die Nase stieg.
    Langsam hob ich den Kopf und sah ihm in die Augen – und glaubte, so etwas wie Anerkennung darin zu lesen. Nur dass ich mir nicht vorstellen konnte, was ich Anerkennenswertes bewerkstelligt haben könnte. Im Gegenteil, seiner letzten Äußerung konnte ich entnehmen, dass er es wohl vorgezogen hätte, nichts mit der ganzen Angelegenheit zu tun zu haben. „Entschuldigung, dass ich dich da mit hineingezogen habe. Und Entschuldigung, dass ich dich so angefahren habe.“
    Er machte eine wegwerfende Handbewegung. „Egal.“
    „Nein, das ist nicht egal“, widersprach ich heftig und wandte mich ihm ganz zu. „Ich wollte das nicht. Ich wollte nie so werden.“
    „Du bist nicht so geworden.“ Ein kleines Lächeln verschwand so schnell, wie es gekommen war, reichte aber aus, meinen Puls zu beschleunigen. „Du bist –“ Er unterbrach sich und ich hielt die Luft an. Zum einen, weil ich gerne wissen wollte, was ich war, zum anderen, weil ich genau wie er Schritte vernommen hatte.
    Sie knirschten auf dem Kies des Hofs und betraten den Stall. Sinnloserweise rückte ich ein kleines Stück näher an Louis heran. So nah, dass ich meinen Kopf theoretisch nur ein klitzekleines Stück hätte neigen müssen, um meine Wange an Louis' Schulter legen zu können. Die entgegengesetzte Richtung wäre die logische, angebrachte und amazonische Verhaltensweise gewesen. Er wich mir nicht aus und ich kam weder dazu, mein Tun zu überdenken, noch Angst vor Entdeckung zu entwickeln, denn nach einem lauten Klacken, auf das unmittelbare Dunkelheit folgte, entfernten sich die Schritte wieder.
    Nah, hauchte mein Herz.
    Hau ab, befahl mein Verstand.
    Ich will nicht mehr weglaufen.
    Auch ohne die Lampen war es nicht vollkommen dunkel. Durch die schmalen Oberlichter drang warmes Fackellicht aus dem Hof herein. Als sich unsere Blicke trafen, suchte ich unwillkürlich nach den reflektierenden Leuchtvierecken, die mich gerettet hatten, aber die Fenster befanden sich zu weit über uns und der gedämpfte Lichtschein erhellte nur eine Hälfte seines Gesichtes. Seine Wimpern warfen lange Schatten auf seine Wangen und hielten jegliche Lichtreflexe von seinen Augen fern. Aber ich brauchte sie nicht.
    Nah, dachte ich. Aber nicht nur körperlich. Die Verbindung war wieder da.
    „Ell, mir tut es auch leid. Ich hätte schneller schalten sollen. Aber ich konnte mir einfach nicht erklären, was du vorhattest …“
    „Louis“, fiel ich ihm ins Wort und griff nach seiner Hand, die gerade in einer schnellen Geste die Luft durchschnitt.
    „Ja?“ Er beugte sich ein Stück nach vorne und drückte meine Hand leicht. Das warme Gefühl, das mich dabei durchströmte, rief auf einen Schlag all die Erinnerungen an die Nacht der Stiefelparty zurück, die ich so mühsam zu verdrängen versucht hatte.
    Wärme. Glück. Geborgenheit.
    Sag's ihm. sagte

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