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Themiskyra – Die Begegnung (Band 1) (German Edition)

Themiskyra – Die Begegnung (Band 1) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Die Begegnung (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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erklären.
    „Ja.“
    „Suchen sie mich schon?“
    „Keine Ahnung.“
    Seine abweisende Art ließ mich in Schweigen verfallen, bis wir den Waldrand erreicht hatten. Themiskyra war in Sichtweite und schien mich mit ihren roten Positionslichtern zu grüßen. Licht aus dem Innenhof erhellte die Nacht rundum und glitt bis in den Wald hinein, wo die Schatten der Bäume es verschluckten.
    Louis ließ mich vorsichtig los und saß ab. Ohne seine wärmende Nähe zog mir die Kälte der Nacht wieder in den Rücken und ich fröstelte. Er half mir herunter und stabilisierte mein Gleichgewicht, dann strich er mir ein paar wirre Haarsträhnen aus dem Gesicht. Eine Geste, die so vertraut wirkte, dass ich mich am liebsten einfach an ihn gelehnt hätte, um alles zu vergessen, meine Sorgen, meine Schmerzen.
    „Schaffst du es alleine bis in die Stadt?“
    „Ja.“ Ich hoffe.
    „Ich warte hier, bis du drin bist.“ Er half mir aus dem Mantel, den ich mit gewissem Bedauern zurückgab.
    „Okay. Vielen Dank.“ Ich sah zu ihm auf. „Ich schulde dir was.“
    „Denk das nicht.“ Die Art, wie er mich ansah, fühlte sich seltsam an. Spießte mir ins Herz oder in die Seele oder was auch immer dort in meiner Brust sein mochte und setzte irgendetwas in Gang, was ich erst viel später in vollem Ausmaß begreifen sollte. Ich hatte das Gefühl, als könne er mich wirklich sehen, mein richtiges Ich, das elementare Ell-Ich, nicht das Konstrukt, das meine Mutter von mir erwartete.
    Quatsch, sagte mein Verstand. Mach 'n Schuh.
    Ich schloss kurz die Augen, damit Louis' Blick nicht weiter so dreist in mein Ich pieken konnte, dann stieß ich hervor: „Bis … dann.“
    Er nickte nur knapp und ich machte mich auf den Weg. Unsicheren Schritts taumelte ich auf die Lichter zu. Als ich ein Drittel hinter mich gebracht hatte, knickten mir die Knie ein weiteres Mal ein und ich landete mal wieder im Dreck.
    Weiter.
    Ich drehte den Kopf zum Waldrand herum und bemerkte eine Gestalt, die sich aus dem Dunkel löste. Aber ich schüttelte den Kopf und kämpfte mich wieder auf die Füße. Dreißig Meter vor den Toren atmete ich ganz tief durch und straffte meinen Rücken. Ich ignorierte alle Schmerzen und ging so energischen Schritts wie möglich auf Themiskyra zu. Die Wachen bedachte ich nur mit einem verzerrten Lächeln, aber an ihrem Blick erkannte ich, dass sie über mein Verschwinden in Kenntnis gesetzt worden sein mussten. Unter Aufbietung all meiner Kräfte brachte ich den Hof und das menschenleere Atrium hinter mich und erreichte endlich unseren Gang im ersten Stock.
    Fast geschafft, dachte ich, doch ehe ich wusste, wie mir geschah, fühlte ich mich von zwei schmalen, aber kräftigen Armen umfangen.
    „Artemis sei Dank. Aella.“
    Erschöpft wandte ich mich um und gab der Umarmung meiner Mutter nach.
    „Wo warst du nur?“, fragte sie, als sie mich wieder losgelassen hatte. „Ich war drauf und dran, einen Suchtrupp loszuschicken … Geht es dir gut?“
    Ich nickte benommen und hielt mich nach kurzem Zögern am Geländer fest. Das hier war nicht marode. Und Atalante durfte nicht erfahren, was passiert war, was schwierig werden dürfte, falls ich vor ihren Füßen zusammenklappte.
    „Was ist passiert? Bist du verletzt?“ Sie musterte entsetzt meine verdreckte und zerrissene Kleidung.
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Bist du sicher?“
    „Ja.“
    „Wieso bist du weggelaufen?“
    „Ich …“ Meine Stimme versagte. Ich konnte jetzt nicht darüber reden. „Es tut mir leid, dass du dich sorgen musstest. Aber ich bin wirklich hundemüde … Können wir morgen reden?“
    „Natürlich.“ Sie lächelte mich ungewöhnlich sanftmütig an. „Ruh dich aus. Polly wird auch erleichtert sein, dass du zurück bist. Sie war den ganzen Abend im Wald unterwegs und hat nach dir gesucht.“
    Schlechtes Gewissen stach mir ins Herz.
    „Schlaf gut, Aella.“
    „Danke“, brachte ich heraus. „Du auch.“
    Irgendwie gelang es mir, die drei verbleibenden Schritte bis zu unserem Zimmer zu überbrücken. Ich stolperte hinein und warf die Tür hinter mir zu. Dann kippte die Welt weg. Polly fing meinen Kopf gerade noch ab, bevor er auf den Teppich knallen konnte. Ihre vor Schreck aufgerissenen Augen tauchten über mir auf und ich schaffte es, noch genau vier Worte zu formulieren, bevor mir die Sinne schwanden. „Ruf. Keine. Hilfe. Bleib.“

Kapitel 11
    Ich erwachte irgendwann am nächsten Tag, weil es an der Zimmertür bumperte.
    Polly zog die Decke ordentlich über

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