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Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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… die Kinnpartie des Urgroßvaters, die Nase des Großvaters, die Lippen von Sian …
    Auf einmal sah ich gar nichts mehr und beeilte mich, meinen Kopf wieder über meinen Teller zu senken, um meine aufsteigenden Tränen zu verbergen.
    Tolle Amazone, höhnte mein Verstand.
    Wieder zuckte ich, diesmal jedoch, weil etwas Weiches meine Beine berührt hatte. Ich sah nach unten und fand eine getigerte Katze mit weißem Latz vor, die sich hingebungsvoll an meinen Schienbeinen rieb. Kurzerhand griff ich nach unten und hob sie mir auf den Schoß. Sie kam mir gerade recht, um meine Hände zu beschäftigen und meinen Geist abzulenken.
    „Nicht –!“, rief Ginger schnell und machte eine Geste, als wolle sie mich davon abhalten.
    „Oh, Entschuldigung“, murmelte ich und wollte die Katze wieder auf den Boden setzen, weil es zugegebenermaßen nicht sehr appetitlich war, ein Haustier am Esstisch zu streicheln.
    „Nein, lass sie nur“, sagte Sian, die mir gegenüber saß und überrascht die grauen Augen aufgerissen hatte. „Normalerweise lässt sie sich nicht anfassen. Uns hätte sie zerfleischt, wenn wir das versucht hätten.“
    Ich blickte vorsichtig auf den kleinen Tiger herab, der sich in meinem Schoß zusammengerollt hatte, laut schnurrte und mir mit der Schnauze in den Bauch stieß. Er schien mir völlig ungefährlich zu sein. Behutsam begann ich, sein seidiges Fell zu streicheln, und das Schnurren steigerte sich um einige Dezibel. Als ich aufsah, bemerkte ich, dass ich wieder die gesammelte, ungläubige Aufmerksamkeit der Familie hatte.
    „Ich mag Tiere“, bemerkte ich lahm.
    Priska nickte zustimmend, Lilja lächelte und sogar Gio vergaß für einen Moment sein Ressentiment und sah mich nur perplex an.
    „Was sagt sie?“, erkundigte sich Urgroßvater Taddeo.
    Peleos Eintreten ersparte mir weitere Peinlichkeiten. Er wirkte immer noch erzürnt und Cesare, der hinter ihm durch die Tür schlüpfte, sah vollkommen erledigt aus, was vermutlich nicht nur vom Herumtollen mit den Riesenhunden herrührte. Gio schoss sofort wieder wütend hoch, aber der desolate Zustand seines Bruders hielt ihn offenbar davon ab, ihn mit einer weiteren Schimpftirade zu überziehen. Er beließ es dabei, ihn mit geballten Fäusten anzustarren. Ces setzte sich dessen ungeachtet auf den freien Platz zwischen dem Urgroßvater und Theresa, während sein Vater am Tischende Platz nahm.
    „Setz dich, Gio“, sagte er mit einer müden Handbewegung und wieder kam dieser der Aufforderung widerstrebend nach. „Cesare hat mir klar gemacht, dass Ihr Euch nicht von Eurer Mission abbringen lassen werdet, Aella. Um was es dabei genau geht, hat er mir nicht erklären können oder wollen.“
    „Das muss sie selbst erzählen“, warf Ces ein.
    „Falls Ihr es also tatsächlich in Betracht ziehen solltet, das einzig Sinnvolle nicht zu tun, nämlich unverzüglich und geradewegs wieder zu den Sommerhäusern zurückzukehren, dann lasst uns wenigstens den Grund wissen, weshalb Ihr unseren Clan ruiniert.“ Ich konnte spüren, wie sehr er um Fassung rang. Auch in Theresas fürsorglichen Gesichtsausdruck hatte sich Sorge geschlichen.
    „Ich habe Cesare gezwungen, mich hierher zu bringen.“ Das sagte ich vor allem zu Gio. Ich wollte nicht schuld an einem Bruderzwist sein. Gio sah zu Cesare, aber der starrte nur Löcher in die Holzmaserung des Esstisches. „Und die Gründe, die mich hierher brachten und nun davon abhalten, auf den vorgesehenen Pfad zurückzukehren, gehen auch euch etwas an. Vor allem euch.“ Ich hatte Louis alleine wegreiten lassen und damit mehr enttäuscht, als irgendeine Liebe es verkraften konnte. Vermutlich ging mich die ganze Angelegenheit also überhaupt nichts mehr an.
    „Dann nennt sie uns!“, fuhr mich Gio an.
    „Äh, und ihr könnt mich duzen.“ Im Augenwinkel sah ich Großvater Ezio missbilligend den Kopf schütteln . „Also, es geht darum, dass … Sollen wir das vor allen besprechen?“
    „Es geht um unser aller Zukunft.“
    Das nahm ich als ja . „Naja, die Sache ist die, dass … dass Gio und Cesare noch einen Bruder haben. Und Sian und Ginger einen weiteren Halbbruder.“
    Ungläubige Ausrufe wurden laut und Theresas Blick schoss zu Peleo, der daraufhin aufstand, sich hinter seine Frau stellte und ihr sanft seine Hände auf die Schultern legte.
    „Was sagt sie?“, wollte der Urgroßvater wissen und Priska wiederholte es nochmal für ihn.
    „Oha“, sagte er daraufhin und nickte langsam.
    „Das ist nicht möglich“,

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