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Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme

Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme

Titel: Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Paradigi
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Schwierigkeiten, anstatt sie zu schützen, dann verliere ich sie, und jetzt …«
    Fassungslos starrte der Pixie den Freund an. Grogs Wortkargheit war ihm während der drei Tage im Bauch des Riesenkraken zwar aufgefallen, aber er hatte sie auf die nicht besonders attraktive Umgebung geschoben. Das klang jedoch nach etwas Ernsterem.
    »Du spinnst«, konstatierte er und verschränkte die Ärmchen. »Du hast uns hierher gebracht. Gut, nicht unbedingt auf die denkbar schönste Weise, aber – du hast uns hergebracht! Ich würde sonst immer noch am Strand sitzen und auf ein Schiff warten oder etwas in der Art.«
    »Aber schau dich mal um. Sieht das vielleicht nach der Handelsstadt Temasek aus? Das Vieh hat uns irgendwohin gebracht, aber nicht dahin, wo wir sein wollten.«
    Pirx sah sich um. Grog hatte schon recht: Der unberührte Wald, der sich an den Strand anschloss, wirkte nicht wie etwas, das zu einer Handelsstadt passte. Und auch als der Pixie den Blick über das Wasser zu der anderen Insel wandern ließ, die nicht allzu weit entfernt von ihrem Strand zu sehen war, erkannte er nur Strand und Bäume.
    Ein Blick auf das Meer hinaus ließ ihn jedoch grinsen.
    »Schau mal da«, sagte er, klopfte Grog an die Schulter und zeigte hinaus auf ein in der Ferne vorbeigleitendes Schiff. »Und da. Und da. Und da.«
    Es waren verschiedene Exemplare, niedrig oder hoch beladen und alle ziemlich groß. Erst bei genauerem Hinsehen konnte er noch einige kleinere dazwischen erkennen. Es war, als würden sie alle in einer Linie, die ein Stück von der Insel weg begann, anstehen und warten.
    »Glaubst du, die wären hier, wenn sich nicht etwas Großes in der Nähe befände?«
    Grog sah aufs Meer hinaus, und seine Miene erhellte sich leicht.
    »Na ja, das beweist nur, dass wir an einer Seeroute sind«, gab er einer gedämpften Hoffnung Ausdruck. »Aber zumindest …«
    »Zumindest sollten wir uns jetzt mal richtig umsehen! Aber erst, mein großer Grummelfreund, gehst du dich waschen.«
    Grog nickte und stand auf.
    Er konnte sich tatsächlich dazu überwinden, noch einmal ein Stück ins Wasser zu gehen, um sein Haarkleid gründlich zu reinigen. Das Salzwasser würde es zwar steif wie Pirx’ Igelstacheln machen, aber es war besser als nichts. Nachdem er sein Bad beendet hatte, folgten sie dem Strand auf der Seite, die der anderen Insel zugewandt war. Sie mussten nicht allzu weit gehen, um die ersten Anzeichen menschlicher Zivilisation zu sehen: An einem Bootssteg dümpelten zwei kleine Motorboote herum, und ein drittes trieb mit nur leise tuckerndem Motor zwischen den Inseln. Eine Gestalt in engem schwarzem Taucheranzug ließ sich gerade rückwärts über die Bordwand fallen und verschwand im Wasser.
    »Sag mal, Grog, hast du auch so ein seltsames Gefühl?«, fragte Pirx. »Ich sehe die Menschen da, aber trotzdem fühle ich mich wie … na ja, wie zu Hause. Nicht ganz, aber eben in unserer Welt.«
    Grog nickte. »Mir geht es ähnlich. Und wenn das hier Temasek ist, ist das auch nicht verwunderlich. Temasek ist ein Knotenpunkt beider Welten; sie existieren hier immer noch so neben- und miteinander, wie sie es früher überall getan haben.«
    »Ha! Schau mal, noch eine Insel … Und da, da sind die Schiffe ja wie auf einer Perlenschnur aufgereiht … Und ganz dahinten, stehen dort nicht Häuser? Ziemlich hohe, würde ich sagen, wenn ich sie von hier ausmachen kann …«
    »Temasek«, hauchte Grog.
    Sie ›liehen‹ sich eines der Wassergefährte am Steg. Die Insassen des anderen Bootes schrien und fluchten zwar, als das Motorboot scheinbar ohne Bemannung einfach auf und davon fuhr, doch sie wollten wohl ihren Taucher nicht alleine lassen und blieben bald zurück, ebenso wie die beiden smaragdgrün in der Vormittagssonne leuchtenden Inseln.
    Grog saß hinten und steuerte, während Pirx sich im Bug die Gischt um die Stupsnase fliegen ließ. »Guck mal die komische weiße Statue da oben«, sagte er und zeigte auf den weißen Turm auf einer Anhöhe der großen Insel, an der sie gerade vorbeifuhren.
    »Das ist ein Löwe«, wusste Grog und kniff die Augen zusammen. »Allerdings habe ich keine Ahnung, auf was der Kopf des Löwen sitzt. Sieht sehr seltsam aus.«
    Pirx zuckte die Achseln. »Egal. Vorne an der Küste erkenne ich jedenfalls einen großen Hafen und eine riesige Stadt. Also wer ist hier nutzlos?« Mit einem breiten Grinsen sah er zu Grog zurück.
    »Du.« Der Grogoch knurrte und versuchte, mit einer Hand sein vom Fahrtwind zerzaustes

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