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Theo Boone - Der Überfall: Band 4 (Heyne fliegt) (German Edition)

Theo Boone - Der Überfall: Band 4 (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Theo Boone - Der Überfall: Band 4 (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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versprach ihnen, es am Samstag noch einmal zu versuchen. Um zehn Uhr waren sie wieder im Zeltlager und bereiteten sich auf die Nacht vor.
    In der ersten Nacht war das mit dem Schlaf so eine Sache. Es war zu aufregend, draußen im Wald zu übernachten, weg von zu Hause, in einem kleinen Zelt in einen warmen Schlafsack gekuschelt, während draußen die Grillen zirpten, die Frösche quakten und die Hirsche schnaubten. Theo und Woody unterhielten sich und lauschten auf das Gemurmel aus den anderen Zelten. Sie konnten die Männer, die » alten Geißböcke«, am Lagerfeuer reden und lachen hören. Alle halbe Stunde drehte der Major seine Runde und sagte den Jungen, jetzt müsse aber Ruhe einkehren und sie sollten schlafen. Schließlich wurde es still.
    Theo wachte früh auf und schlüpfte aus seinem Schlafsack. Er zog seine Wanderstiefel an und schaffte es, aus dem Zelt zu kriechen, ohne Woody aufzuwecken, der von all dem nichts mitzubekommen schien. Die Sonne war gerade erst aufgegangen, die Luft war kühl und klar, und die Männer tranken Kaffee, den sie über einem kleinen Feuer in der Mitte des Zeltlagers zubereitet hatten. Der Major hatte auf einem Rost eine Kanne mit heißem Kakao stehen, aus der er Theo eine Tasse einschenkte. Warum schmeckte der im Freien immer so viel besser? Andere Pfadfinder wankten heran, wischten sich den Schlaf aus den Augen und scherten sich nicht darum, dass ihre Haare nach der Nacht im Zelt wild in alle Richtungen abstanden. Schließlich waren sie Jungen– was interessierte sie das schon? Ihre Mütter und Schwestern waren viele Kilometer weit weg. Aussehen und Hygiene waren zweitrangig, zumindest im Zeltlager. Sie hatten nicht vor, sich bis zur Heimfahrt zu waschen oder die Zähne zu putzen, obwohl der Major sie immer wieder an die Körperpflege erinnern würde.
    Als der Trupp langsam erwachte, wurde das Frühstück zunehmend zum Thema. Es dauerte nicht lange, bis der Duft von Speck, der über einem offenen Feuer brutzelte, die Luft erfüllte. Bei den Falken bekam Phillip Hilfe von Theo, der sein Kochabzeichen bereits erworben hatte. Phillip hatte die Aufgabe, am Samstag und Sonntag das Frühstück für die acht Falken zuzubereiten, und hatte den Speiseplan bis in alle Einzelheiten durchgeplant. Für Samstag waren Rührei, Würstchen und in der Pfanne geröstetes Weißbrot mit Marmelade vorgesehen. Unter den wachsamen Blicken von Theo briet Phillip alles über einem niedrigen Feuer, während der Rest der Sippe die Gegend nach Feuerholz absuchte. Der Major kam vorbei, um sie freundlich daran zu erinnern, wie wichtig Sauberkeit im Zeltlager war.
    Nachdem sie gefrühstückt und aufgeräumt hatten, teilte sich der Trupp in kleine Gruppen auf. Truman, ein Eagle Scout, ging mit fünf anderen auf eine dreißig Kilometer lange Wanderung, die für das Wanderabzeichen zählte. Gavin, ein sechzehnjähriger Eagle Scout und der Älteste im Trupp, wollte mit drei anderen in zwei Kanus den Lake Marlo überqueren, was– den Rückweg eingerechnet– voraussichtlich acht Stunden dauern würde. Die anderen Gruppen übten Grundkenntnisse ein: Zelten, Erste Hilfe, Überleben in der Natur und Angeln.
    Hardie hatte dem Major erklärt, dass er und Theo kurz allein mit ihm sprechen mussten. Als gerade nicht viel los war, setzten sich die drei ab. Sie gingen zehn Minuten, erkletterten einen kleinen Hügel und fanden einen geschützten Fleck auf einem Felsband, der einen großartigen Ausblick über den See bot. Hardie verlor keine Zeit. Er stieg sofort in die Geschichte des Familienanwesens ein und beschrieb mit bewegenden Worten, was es ihm bedeutete. Er erklärte, wie die Umgehungsstraße nicht nur die Farm, sondern auch einen Großteil der Geschichte seiner Familie zerstören würde. Seine Großeltern würden wegziehen müssen. Er argumentierte damit, dass die Pfadfinder die Pflicht hatten, die Natur zu schützen, und dass es im gesamten Pfadfinderhandbuch um Erhalt und Schutz der Umwelt ging. Er fand, der gesamte Trupp solle sich engagieren, nein, alle drei Pfadfindertrupps in Strattenburg sollten sich organisieren und den Kampf gegen die Umgehungsstraße aufnehmen.
    Theo hörte nur zu und nickte, wenn es angebracht war. Er merkte sofort, dass Hardies eindringliche Bitte beim Major nicht gut ankam.
    » Ich kann verstehen, dass du so denkst, aber das ist kein Projekt für uns«, sagte der Major, als Hardie fertig war. » Nach dem, was ich gelesen und gehört habe, ist das eine politische Streitfrage. Der

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