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Theo Boone - Der Überfall: Band 4 (Heyne fliegt) (German Edition)

Theo Boone - Der Überfall: Band 4 (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Theo Boone - Der Überfall: Band 4 (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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United, und Hardies Trainer war nach dem Spiel in bester Stimmung. Er hieß Jack Fortenberry, und sein Sohn war der Torwart der Mannschaft. Hardie hatte Theo erzählt, Fortenberry sei ein Fußballfanatiker, der im Frühling und Herbst Mannschaften auf der Anlage trainierte und im Sommer eine Auswahlmannschaft betreute. Hardie hatte ihm die Gefahren der Umgehungsstraße bereits eingehend geschildert.
    Sie trafen sich hinter einem Tor, weit weg von der Menge, die sich auf den Heimweg machte. Hardie stellte Theo und April seinem Trainer vor, der keinen Zweifel daran ließ, dass er nichts von der Umgehungsstraße hielt. Er misstraute den Politikern und hegte den Verdacht, dass sich eine Handvoll der großen Geschäftsleute bereichern wollte. Er war empört, dass die geplante Strecke direkt neben dem Fußballkomplex verlief, und war sich über die potenziellen Gefahren im Klaren.
    Trainer Fortenberry sagte genau, was sie hören wollten. Er bot an, sie auf jede erdenkliche Art und Weise zu unterstützen, und Theo erklärte ihm ihren Plan.

Zweiundzwanzig
    Judge, der die Nacht immer noch auf und nicht unter Theos Bett verbrachte, wurde am Sonntagmorgen unruhig, sobald die Sonne durch die Vorhänge blinzelte. Theo schlief am Sonntag gern aus, doch daran war diesmal nicht zu denken. Er versuchte, Judge zu beruhigen, aber das machte es nur noch schlimmer. Der Hund musste nach draußen, und nachdem er sein Herrchen eine Viertelstunde lang genervt hatte, gab Theo auf. Unten in der Küche begrüßte er verschlafen seine Eltern, trug Judge zur Hintertür und ließ ihn in den Garten.
    » Warum bist du denn so früh wach?«, fragte seine Mutter.
    » Judge musste raus.«
    Der Küchentisch war mit dicken Sonntagszeitungen bedeckt, die bereits völlig auseinandergenommen waren, als säßen seine Eltern schon eine ganze Weile bei ihrer Lektüre. Theo warf einen Blick auf die Kaffeekanne und stellte fest, dass sie so gut wie leer war. Er sah auf die Uhr: Viertel vor sieben.
    » Ihr seid aber auch schon früh auf«, stellte er fest.
    » Konnten nicht wieder einschlafen«, brummelte sein Vater.
    » Wer will Pfannkuchen?«, fragte seine Mutter. Sie betätigte sich nur selten in der Küche, und Theo und Mr. Boone wussten, dass sie jede Gelegenheit nutzen mussten.
    » Mit Würstchen?«, fragte Mr. Boone .
    » Natürlich.«
    » Was für Pfannkuchen?«, erkundigte sich Theo.
    » Was willst du denn?«
    » Blaubeer.«
    » Dann gibt es Blaubeerpfannkuchen.« Sie öffnete schon die Kühlschranktür.
    Theo goss sich Orangensaft ein und setzte sich an den Tisch. Eine Schlagzeile der Strattenburg Gazette stach ihm ins Auge. » Verwaltungsrat uneinig über Umgehungsstraße«, hieß es. Er griff nach der Zeitung und fing an zu lesen. Der Artikel stammte nicht von Norris Flay, sondern von einem anderen Journalisten. Dem Bericht zufolge waren zwei Mitglieder des Verwaltungsrats für die Umgehungstraße, zwei hatten damit » ein Problem«, und das fünfte war hoffnungslos unschlüssig. Der vehementeste Befürworter war ein gewisser Mitchell Stak, der bereits seit fünfzehn Jahren im Verwaltungsrat saß und gegenwärtig den Vorsitz führte. Mr. Stak besaß eine Eisenwarenhandlung im Süden der Stadt und behauptete, die Umgehungsstraße würde sich auf sein eigenes Geschäft in keiner Weise auswirken. Das schien zu stimmen. Als Geschäftsmann und Einzelhändler galt er jedoch als fanatischer Verfechter von Wachstum jeder Art, der nie gegen neue Wohnsiedlungen, Einkaufszentren, Apartmentblocks, Supermärkte, Autowaschanlagen oder irgendetwas anderes stimmte, das zur » wirtschaftlichen Entwicklung« der Gegend beitragen mochte. Ein Umweltschützer hatte Mr. Stak einmal als » Schrecken reiner Luft, sauberen Wassers und ruhiger Straßen« beschrieben. Stak hatte sich revanchiert und behauptet, wenn es » nach den Baumschützern ginge, würden wir noch im Mittelalter leben«.
    Der Artikel wog Pro und Contra eingehend ab, und es war offensichtlich, dass die Stimmung angespannt war und die Atmosphäre sich zunehmend aufheizte. Bei der Lektüre beschlich Theo ein unangenehmes Gefühl in der Magengrube. Warum mischte er sich in diesen hässlichen Konflikt ein? Er war nur ein Kind, und das war eine richtige Schlacht, die sich erfahrene Politiker lieferten. Dann dachte er an Hardie und die Farm der Quinns. Er dachte an Judge und die Verbrecher, die ihn halb totgeschlagen hatten.
    Er las weiter, während die Würstchen in der Pfanne zu brutzeln begannen. Seine Mutter

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