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Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition)

Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition)

Titel: Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron E. Lony
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eine Freundin vor“, erwiderte Klara. „Willst du?“
    Lange Zeit sagte Chrissie nichts. Sie sah Klara nur an, blickte ihr in die Augen und versuchte intuitiv zu sein. Klara hatte ihr ein Angebot gemacht, das für die Sicherheit des Kindes sehr wichtig werden konnte. Noch wusste Klara ja nicht, dass sie gar nicht mehr nach England zurück wollte.
    „Freundinnen sind immer zusammen“, sagte Chrissie nach einer Weile.
    „Du kannst hier bleiben“, erwiderte Klara schnell. „Oder hast du in deiner Heimat schon eine Freundin?“
    „Klara“, hauchte Chrissie ihren Namen. „Ich will deine Freundin sein und ich will hier bleiben. Es wird sich aber viel verändern – sehr viel.“
    Der Gesichtsausdruck Klaras wandelte sich in ein einziges Freudenstrahlen. „Ich erzähle dir alle meine Geheimnisse“, sagte sie aus der Tiefe ihres Herzens heraus. „Wir sollten meiner Mutter aber erst in einer Woche davon berichten. Sie wird es dann verstehen.“
    „Ich erzähle dir alle meine Geheimnisse“, erwiderte Chrissie. „Sie werden dein Leben verändern, Klara. Dein Leben und das deiner Eltern.“
    „Wie – meinst du das?“
    „Der Tod meiner Mutter, der Tod deines Onkels und der Tod meines Vaters hängen unmittelbar zusammen“, antwortete Chrissie mit einem Gesichtsausdruck, der viel Geheimes in sich hatte. Klara wollte etwas darauf erwidern, da wurde die Tür geöffnet. Ihr Vater betrat lächelnd den Raum.
    „Habt ihr Lust auf eine Schlittenfahrt?“, fragte er.
    „Mit der Kutsche?“ Klara stand auf und warf einen Blick nach draußen. Ein Gespann stand im Hof, Karl war momentan dabei, aufzusteigen. Chrissie folgte ihr mit dem Blick. Zwanzig Minuten später fuhren sie mit der Kutsche den Fahrweg entlang.
    „Herrlich“, ließ Chrissie ihrer Begeisterung freien Lauf. „Sie wissen gar nicht, was für eine Freude Sie mir bereiten, Herr Ziesel.“ Der englische Akzent verlieh Chrissie einen Charme, dem Klaras Vater wohl nicht wiederstehen konnte.
    „Thomas“, erwiderte er. „Sag Thomas zu mir.“
    „Thomas“, sagte Chrissie und streckte ihm ihre Hand entgegen. „Du machst mich fast glücklich.“
    „Nur fast?“ Thomas grinste. „Weißt du“, setzte er hinzu, „seitdem du deinen Besuch angekündigt hattest, ist Klara ein anderer Mensch. Noch nie habe ich sie so ausgeglichen und – gesund erlebt. Stimmt’s?“ Er warf seiner Tochter einen verschmitzten Blick zu.
    „Weißt du Chrissie“, sagte Klara darauf, „ich bin schwer krank. Ich leide unter Epilepsie. Ich kann so gut wie nichts unternehmen, weil die Anfälle jederzeit ausbrechen können.“
    „Epilepsie“, wiederholte Chrissie. „Und das kann man nicht heilen?“
    „Nein“, schüttelte Klara ihren Kopf. „Ich kann froh sein, mein Leben nicht in einer Heilanstalt verbringen zu müssen.“
    Chrissie schwieg. Sie dachte an Harry Bansly der, wie sie von Helen erfahren hatte, ebenfalls unter epileptischen Anfällen gelitten haben sollte.
    Während sie ihren Gedanken nachhegte, schweiften ihre Blicke der Landschaft entlang. Die schneebedeckten Bäume, die bewaldeten Berge und die Täler erinnerten sie sehr an Harbourn. Ein heimatliches Gefühl stieg in ihr auf, das Gefühl der Vertrautheit und der Geborgenheit; doch wurde dieses Gefühl von etwas überschattet. Chrissie verspürte auch Gefahr, doch woher, das konnte sie sich nicht beantworten.
    „Die – Vergewaltigung“, riss Thomas sie aus ihren Gedanken, „ich weiß, es ist jetzt bestimmt nicht der richtige Zeitpunkt, um darüber zu sprechen. Darf ich dich dennoch fragen, warum du das Kind nicht abtreiben lässt?“
    Chrissie schwieg und sah ihn nur an.
    „Weißt du“, sprach Thomas weiter, „ich kann mich noch sehr gut an dich erinnern, als wir bei euch zu Besuch waren. Dein Vater und deine Mutter waren uns sehr ans Herz gewachsen. Deine Mutter war eine sehr fleißige und gewissenhafte Pilotin. Die Nachricht im letzten August hatte uns alle sehr aus der Fassung gebracht. Mein Bruder und deine Mutter – ich will es heute noch nicht verstehen. Nun noch die schreckliche Botschaft über den Tod deines Vaters und dann noch die Vergewaltigung. Ich muss dich bewundern, wie du das alles verkraftest und den Mut aufbringst, ein Kind zur Welt zu bringen, das unter derartigen Umständen entstanden ist.“
    „Woher kanntet ihr euch denn?“, stellte Chrissie eine Gegenfrage. Sie wollte mehr von der Beziehung zu ihren Eltern wissen, die ihr ein wenig geheimnisvoll vorkam.
    „Dein Vater und ich,

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