Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition)
verlassen.“
„Behütet das Kind und ihr werdet wie das Kind behütet werden“, wiederholte nun Thomas die Worte. „Ich weiß nicht, welche Gefahr die Größere ist. Bei Gott, ich weiß es wirklich nicht.“
Es wurde still. Klara musste sich beherrschen, um nicht laut loszuheulen. So schnell sie konnten, schlichen sie sich aus dem Haus geradewegs zu ihrem Treffpunkt. Karl folgte ihnen mit dem Blick.
„Ich bin fertig“, brach Klara das Schweigen, nachdem sie sich auf die Bank gesetzt hatten. Ihre Augen waren rot unterlaufen.
„Nicht nur du“, erwiderte Chrissie. „Aber ich vertraue Theodor. Er weiß, was zu tun ist. Er weiß es sehr genau.“
„Ich gehe mit dir“, sagte Klara. „Bestimmt haben sie im Kloster auch einen Platz für mich.“
„Ich brauche dich auf dem Hof“, schüttelte Chrissie ihren Kopf. „Dein Vater wird dich überall suchen lassen. Das würde unser Vorhaben zunichte machen.“
„Chrissie – ich habe Angst, dich nie wieder zu sehen.“
Chrissie nahm sie in den Arm. Sanft drückte sie ihr einen Kuss auf die Wange. „Nur für eine gewisse Zeit“, flüsterte sie ihr ins Ohr. „Wir müssen das tun, Klara. Theodors Leben ist in Gefahr.“
„Ich weiß doch. Auch du bist in Gefahr. Es ist so endgültig und das tut so weh.“
„Heute Nacht werde ich aufbrechen.“ Sie drückte sie sanft von sich. „Nach Mitternacht. Du wirst morgen früh nach mir suchen. Du weißt von nichts, Klara. Geh dann zu deinem Vater und bitte ihn darum, zu helfen mich zu suchen. Dann hast du ihn unter vier Augen. Sprich dann mit ihm. Stelle ihn und hinterfrage. Er wird dir antworten Klara und er wird niemals ahnen, dass du eingeweiht bist. Dann suche den Kontakt nach St. Agatha. Er wird dich sehr gerne dorthin bringen. Sage ihm, dass du dich dort sehr wohl fühlst. Spiele mit ihm, Klara. Spiele ihm vor, dass du St. Agatha als Schicksal für dich betrachtest und arbeite langsam darauf hin, dort sein zu wollen. Lass dir aber Zeit, Klara. Mindestens ein halbes Jahr. In diesem halben Jahr arbeite darauf hin, zweimal im Monat im Kloster zu sein und entscheide dich in einem halben Jahr dort dein Leben verbringen zu wollen.“
Klara schniefte. Ein Freudenstrahl flog ihr übers Gesicht. „Du bist so lieb und so klug, Chrissie. Ich bin dir so unendlich dankbar. Wie aber kommst du von der Jagdhütte nach St. Agatha?“
„Bitte bring mir übermorgen einen Kompass und eine Karte, wenn das möglich ist“, antwortete sie. „Ich werde zu Fuß den Weg auf mich nehmen.“
„Zu Fuß?“ Klaras Augenbrauen zogen sich nach oben. „Das sind mindesten zwei Tage. Und das mit Theodor?“
„Ich werde es schaffen“, erwiderte Chrissie. „Medi hatte es auch geschafft.“
*
T oter an den Ufern von Portsmouth steht in Verbindung mit der Ermordung des österreichischen Politikers Karl Sigli und den Ereignissen aus Harbourn, sprach der Nachrichtensprecher im Radio.
Henriece horchte auf. Mit Judy und Annemarie saß er im Zug von Dänemark nach Deutschland. Ein Mitreisender hatte ein kleines Radio dabei, aus dem die Nachricht kam.
Judy starrte Henriece an. Sie saß ihm gegenüber. Annemarie war eingeschlafen.
Das mysteriöse Symbol befand sich unter der linken Brust des Toten, der durch einen gezielten Schuss in den Kopf ums Leben gekommen war. Die Polizei vermutet eine Hinrichtung zwischen Banden. Die Ermittlungen laufen in alle Richtungen. Eine heiße Spur gibt es nicht.
Judys Lippen bewegten sich. Tonlos formte sie den Namen Garden.
Henriece nickte.
Er kommt, vernahm er auf einmal die Stimme des Kardinals in sich. Er ist das Böse. Es ist so, wie Johannes es prophezeit hat. Möge Gott uns beistehen.
Henriece atmete tief durch. Er hasste es, wenn er diese Stimmen hörte. Er hasste es, weil er keine Erklärung dafür finden konnte.
Werner, Dimitrie und Balduin reisen zu dem Pferdehof, vernahm er nun eine andere Stimme. Ich will das Mädchen! Ich will es hier in unseren Gemäuern haben. Sie wird das Kind hier zur Welt bringen. Hier wird er sich niemals entfalten können und wir besiegen ihn schon, noch bevor er überhaupt weiß, wer er ist.
Werner Klein traue ich es zu, sagte die Stimme von de Lantos. Dimitrie und Balduin, bei ihnen bin ich skeptisch.
Sie sind ausgebildet und sie können perfektes Deutsch.
Mein Augenlicht – er hat es mir einfach genommen...
Seine Macht wird nicht lange währen, Richard. Seine Macht werden wir brechen.
So wahr ich Richard de Lantos bin, ich werde nicht eher ruhen, bis ich
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