Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition)
nervös mit ihren Händen.
Neben Karl blieb Mathilde stehen. „Blut“, sagte sie erschrocken. „Sie sind voller Blut!“
„Unsere Freundin“, erwiderte Judy. „Sie wurde angeschossen.“
„Angeschossen? Von wem?“
„Das wissen wir nicht.“
„Wo ist Ihre Freundin jetzt?“
„Ein Freund bringt sie ins Krankenhaus.“
„Wer sind Sie?“ Mathildes Gesichtszüge waren wie versteinert.
„Wir suchen Chrissie Parker“, sagte Judy, anstatt zu antworten.
„So! Sie suchen Chrissie Parker. Und wer sucht Chrissie Parker?“
„Das ist Henriece Sancés, ich bin Judy. Judy Miller. Ist Chrissie hier?“
Mathilde schnaubte. „Ich kenne keine Chrissie“, sagte sie. „Verschwinden Sie! Verschwinden Sie, bevor ich Karl den Befehl gebe, Sie vom Hof zu werfen!“
Nun war es Henriece, der schnaubte. Zorn funkelte in seinen Augen, als er sie anschaute. Der Druck in seinem Inneren nahm von Minute zu Minute zu.
„Henry Kowalski schickt uns“, sagte er langsam. Mathilde konnte ihre Überraschung nicht verbergen. „Wir wissen, dass Chrissie hier ist. Sie schwebt in Lebensgefahr.“
Henriece sah, dass Mathilde sich beherrschen musste.
„Kommen Sie!“, sagte sie dann und machte auf dem Absatz kehrt.
Karl zog hinter sich die Tür zu. In diesem Moment schritt Klara die Treppe hinunter.
„Mama, was ist passiert?“, fragte sie nervös.
Mathilde blieb stehen und wandte sich ihrer Tochter zu, die entsetzt auf Judy und Henriece schaute.
„Später, Kind“, wollte sie ihr nicht antworten. „Bitte, geh in dein Zimmer und warte, bis dein Vater dich holt. Ich muss mit unseren Gästen Dringendes bereden, Kind.“
Ohne ein Wort zu sagen drehte Klara sich um und stieg wieder die Treppe hinauf.
Henriece folgte ihr mit den Blicken.
„Und?“, empfing Chrissie sie in ihrem Zimmer.
Klara war völlig verstört. „Da sind zwei“, sagte sie. „Ein alter Mann und eine junge Frau. Die sind voll Blut. Von unten bis oben, Chrissie. Ich habe Angst!“
„Wo sind sie?“
„Unten. Mutter wird sie jetzt bestimmt verhören.“
„Dein Vater, wo ist dein Vater?“
„Irgendwo auf dem Hof. Warum?“
„Ich muss weg! Ich muss so schnell wie möglich von hier weg!“
Klaras Augen begannen zu tränen. „Warte noch“, flüsterte sie. „Ich schleich mich hinunter und versuche etwas zu erfahren.“
„Pass aber auf! Wir dürfen jetzt keine Fehler machen.“
„Ich hole dich, sobald die Luft rein ist“, erwiderte Klara, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und öffnete die Tür. „Verlass dich auf mich“, sagte sie noch und wollte gehen, da rat Chrissie dich an sie heran. „Ich werde über den Hinterhof gehen“, sagte sie. „Versuche herauszufinden, wer das ist und folge mir dann. Bis zur Bank benötige ich fünfzehn Minuten. Ich werde weitere zehn Minuten an der Bank warten und mich dann auf den Weg machen.“
Klara atmete tief durch. „Okay“, sagte sie nur und ging.
Chrissie nahm den Rucksack, in dem sie genügend Proviant, eine Decke, eine Lampe und ihre Tagebücher hatte. Alles war von Klara schon zur Hütte geschafft worden.
Medi musste auch fliehen, dachte sie sich, schaute sich nochmals um und schlich sich die Treppe hinunter.
Den Hof unbemerkt zu verlassen, war gar nicht so einfach. Jederzeit konnte Karl oder Klaras Vater auftauchen. Dennoch ließ sie sich keine Zeit. Geschickt wusste sie sich zu verstecken und es gelang ihr, die Bank ohne Zwischenfall zu erreichen.
Theodor schien zu schlafen, denn er rührte sich nicht.
„Das habe ich alles kommen sehen“, sagte Mathilde außer sich. „Sobald Chrissie wieder da ist, möchte ich, dass Sie mit ihr von hier verschwinden. Ich möchte mit der ganzen Angelegenheit nichts zu tun haben. Absolut nichts! Sollte Kowalski hier auftauchen, kann er sich gleich zum Teufel scheren!“
Henriece stand ihr gegenüber. Bisher hatte Mathilde nur geschimpft. Sehr viel Sinnvolles war noch nicht aus ihr herausgekommen.
„Wo ist Chrissie?“, fragte er mit ruhiger Stimme.
„Ich weiß es nicht“, antwortete sie. „Ich denke, sie wird jeden Augenblick hier auftauchen. Wo will sie denn auch hin? Zu Fuß kommt man hier oben in ihrem Zustand nicht sehr weit.“ Mathilde atmete tief durch. „Hätte ich auf meine Intuition gehört, wäre sie längst von hier weg und nichts würde geschehen“, fügte sie grimmig hinzu.
„Gnädige Frau“, erwiderte Henriece vorsichtig. „Sie wissen, was es mit Chrissies Schwangerschaft auf sich hat?“
„Ich...“, für
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