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Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition)

Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition)

Titel: Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron E. Lony
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durch die Menschenmenge hindurch konnte Henriece einen menschlichen Körper auf der Erde liegen sehen. Annemarie machte sich schon daran, diesem Kreis näher zu rücken. Minuten verstrichen, bis sie sehen konnten, was geschehen war.
    Ein Mann lag mit einem Messer im Rücken auf dem Boden, das Gesicht der Erde zugewandt. Lautes Stöhnen wies darauf hin, dass er noch am Leben war. Einer der Umstehenden, ein vollbärtiger, edel gekleideter Mann, bemühte sich gerade, dem Schwerverletzten zu helfen, dessen Jacke von oben bis unten aufgeschlitzt war. Vorsichtig zog der Helfer die Stoffteile auseinander und der blutverschmierte Rücken des Verletzten kam zum Vorschein.
    „Mierda“, entfuhr es ihm in seiner Landessprache. Deutlich, sehr deutlich konnte er ein ihm vertrautes Zeichen erkennen. In die Haut eingeritzt zeichnete sich das blutige Doppelkreuz mit dem Unendlichkeitssymbol darunter ab.
    „Das Zeichen des Antichristen“, flüsterte er, so dass nur Annemarie es vernehmen konnte. Henrieces Blick begann, Millimeter für Millimeter die Menschenmenge abzusuchen. „Ich weiß, dass du hier bist“, sprach er zu sich. Zu Annemarie gewandt sagte er: „Wir sollten verschwinden, bevor die Garde kommt.“
    „Sie haben recht“, stimmte sie zu. Langsam schoben sie sich durch die Menge um soweit wie möglich vom Ort des Geschehens entfernt zu sein. Es bedarf auch keine fünf Minuten, bis der erste Wachmann am Ort des Verbrechens war und durch Handzeichen zu verstehen gab, einen Arzt zu rufen.
    „Er ist hier“, raunte Henriece seiner Begleiterin zu. „Frank Garden, er ist hier.“
    „Der, der den Wahnsinnigen – wie heißt er nochmals, Harry Bansyl oder Besly – verbrennen ließ?“ fragte Annemarie beunruhigt.
    „Bansly“, verbesserte Henriece. „Jetzt ist es Garden, Frank Garden, der Harry Banslys Position eingenommen hat. Er steht nun in direkter Verbindung zu Theodor.“
    Die Schweizer Garde schien in derartigen Situationen gut geschult zu sein. Binnen weniger Minuten wurde der Verletzte auf einer Tragbare entfernt und nur die wenigen Umstehenden hatten den Zwischenfall bemerkt. Darunter auch ein Journalist, der unzählige Fotos schoss und die päpstliche Söldnern in sicherem Abstand verfolgte. Henriece war nichts entgangen und er wusste, dass noch am selben Abend diese Bilder und der Bericht in den Abendzeitungen erscheinen und am nächsten Morgen die halbe Welt von diesem Zwischenfall erfahren wird.
    Die Rede des Papstes wurde nicht unterbrochen; er schien diesen Zwischenfall gar nicht bemerkt zu haben. Mit Beginn des Glockenläutens beeilten sich Annemarie und Henriece, den Petersplatz so schnell wie möglich zu verlassen, mit dem Ziel, ins Hotel zurückzukehren, um in Ruhe den Vorfall zu beleuchten und nächste Schritte besprechen zu können.
    Für Henriece stand die Entscheidung fest. Er sah Annemarie als Vertraute und wird mit ihr die Niederkunft Theodors bekämpfen.
    Er bemerkte nicht, wie sie von dem Mann mit dem Vollbart, der dem Verletzten geholfen hatte, verfolgt wurden.
    Frank Garden; er war perfekt verkleidet, nahm den falschen Bart ab.

3
    Melbourn
    I n derselben Nach, in welcher Henriece mit sich selbst und mit Teilen seiner seelischen Vergangenheit konfrontiert worden war, hatte Chrissie folgenden Traum, den sie am Morgen in ihrem Tagebuch (sie hat sich ein zweites angelegt) festzuhalten begann. Seitdem Theodor durch sie geschrieben hatte, setzte sich die Geschichte sporadisch in der ‚Ichform’ fort und während der Niederschrift fühlte sie sich innerlich geführt und geleitet.
    Chrissie wusste, Theodor war stets bei ihr um ihr mitzuteilen und mit jedem Kapitel, das sie niederschrieb, begann sie zu begreifen, dass Theodor ein Wesen war, das so alt war wie die Menschheitsgeschichte selbst...
    Vier Jahre waren vergangen, seitdem ich als Thalida das Dorf und somit meine Mutter verlassen hatte. Bewaffnet mit Pfeil und Bogen streunte ich durch die Wälder, vermied Begegnungen mit anderen Menschen und beobachtete die Geschehnisse der Natur. Das Tier in den Wäldern und in der Luft, die Winde, die Sonne und der Regen waren meine Gefährten. Ich lernte von Mutter Erde, ich beobachtete den Mond, seine Zyklen und ich erkannte unterschiedliche Sternenbilder. Die Regelmäßigkeit und die Wiederkehr wurden mir bewusst, das Verhalten der Tiere im Verhältnis zu den Winden, zum Regen und zu den Jahreszeiten war für mich die Sprache der Natur. Ich lernte zu begreifen und ich lernte, mich in jedes Wesen der

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