Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition)
Menschen dazu manipuliert. Harry Bansly war charmant und gefährlich zugleich.“
„Das ist auf jeden Fall eine annehmbare Theorie, die auch Bill verstehen und akzeptieren würde“, entgegnete Helen. „Demnach wäre der Wahnsinn auf Frank Garden übergesprungen. Das willst du doch damit sagen, oder?“
„Frank Garden hat die Bewohner von Harbourn dazu gebracht, dass sie Harry Bansly verbrennen“, untermauerte Chrissie ihre Schlussfolgerung. „Vielleicht sollten wir es Bill morgen sagen, wenn er kommt. Was meinst du?“
Helen nickte nur noch. Der krampfartige Anfall hatte sich verstärkt, so dass sie sich vor Schmerz nach vorne beugen musste.
„Bitte entschuldige mich, Chrissie“, stammelte sie nur noch. „Diese Schmerzen. Ich mache mir ein Bad, das hilft. Lass uns morgen nochmals darüber reden, bevor wir Bill zu sehr in Aufruhr bringen.“
Chrissie half Helen noch ins Badezimmer bevor sie sich in ihr kleines Apartment zurückzog. Die Nachricht über den versuchten Mord und das Zeichen des Antichristen sowie der Gedanke, dass Henriece in Gefahr schwebte, beunruhigte sie zunehmend und quälte sie stundenlang, bevor sie einschlafen konnte.
*
Rom
N achdem Annemarie und Henriece das Hotel erreicht hatten, begaben sie sich direkt in Annemaries Suite. Ohne ein Wort miteinander zu sprechen nahm sie ein Blatt Papier zur Hand und zeichnete mit ihrem Stift das Zeichen nach, das auf den Rücken des Opfers geritzt worden war. Sie bekreuzigte sich zweimal hintereinander, nahm darauf ein Pendel hervor und hielt es über das Papier. Augenblicklich begann es zu schwingen.
Henriece beobachtete jede ihrer Bewegungen und sehr genau den Ausdruck ihrer Augen.
Nachdem sie das Pendel wieder eingesteckt hatte, legte sie ihr Notizbuch auf den Tisch, schlug einen bestimmte Seite auf und zeigte sie Henriece.
Kairo, 13. August 1962, 10.32 Uhr, Alabastermoschee. Habe soeben die Moschee erreicht und einen selten starken Impuls verspürt. Versehentlich ließ ich meinen Stift fallen und mein Blick fiel auf ein symbolisches Kreuz, das jemand in den Sand geritzt hatte. Ich stand direkt am Kopf des Kreuzes, der Stift fiel eine handbreit quer unter den Querbalken, sodass er eine Parallele bildete. Ich bin mir alerdings ganz sicher, dass dieses Kreuz noch nicht da gewesen ist, bevor ich gekommen bin.
Henriece erschauerte. Sie hatte das Symbol neben die Notiz gemalt.
„1962 vor der Alabastermoschee“, sagte sie fast tonlos. „Das Pendel bestätigt mir einen Zusammenhang.“
Henriece schnaubte. Seine ohnehin schon faltige Stirn zog sich an der Nasenwurzel zusammen. „Theodor hat seine Wiedergeburt schon vorbereitet, bevor er hingerichtet wurde“, sprach er mit eisiger Stimme. „Wir wissen nicht, welche Maßnahmen er noch getroffen hat, um seine Wiedergeburt abzusichern und wen er noch in sein Vorhaben verstrickt hat. Ich bin fest der Annahme, dass die vier Säulen der Erde, Pater Adriano Centini und wir beide eine sehr wichtige Rolle in Theodors Spiel haben. Bitte zeigen Sie mir das Messgerät, mit dem Sie die Kraftfelder messen. Wir dürfen keine Zeit unnötig vergeuden. Wir sollten noch heute einen Weg finden, der uns in den Petersdom führt.“
Aus einer kleinen zigarettenschachtelgroßen Holzschatulle nahm Annemarie ein Gerät hervor, das auf den ersten Blick den Anschein erweckte, ein Kompass zu sein. Erst bei näherem Hinsehen bemerkte Henriece, dass das Zifferblatt andere Daten hatte und sich vier bewegliche Nadeln darin befanden. Die Daten bestanden aus verschiedenen Ziffern, Symbolen und Strichen unterschiedlicher Größe. Vorsichtig setzte sie das Instrument auf den Tisch.
„Je stärker das Kraftfeld, desto schneller drehen sich die Zeiger“, erklärte sie. „Nur bei einem Säulenkraftfeld, ich benenne sie so, drehen sich alle vier Zeiger gleichzeitig. Das kommt daher, weil die Kräfte gleichmäßig stark von allen Seiten auf sie einwirken. Mit den Symbolen, Ziffern und Strichen kann ich es dann exakt mitten und somit die Koordinaten feststellen. Um das Kraftfeld auch ganz sicher bestimmen zu können, muss ich die Messung an vier verschiedenen Tageszeiten machen, da die Einwirkung der Sonnenstrahlen und die Einwirkung der Anziehungskraft des Mondes die Messung beeinflussen. Das erschwert das Ganze zusätzlich, ist aber nicht zu umgehen.“
„Gut“, sagte Henriece. „Gibt es einen Plan, wie wir in den Petersdom gelangen können, ohne bemerkt zu werden?“
„Natürlich“, grinste sie und nahm ein
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