Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition)
könnte ich es nicht glauben, hätte ich es nicht eigens erlebt. Nun hört gut zu…“
Annemarie begann zu erzählen; von der Begegnung mit Henriece bis hin zur Trennung, die vor wenigen Stunden erst stattgefunden hatte, schilderte sie im Detail ihre unfassbare Geschichte. Helen und Chrissie hörten ihr sehr aufmerksam zu. Weit über eine Stunde verging, ohne dass Annemarie sich unterbrochen hatte oder von den Beiden unterbrochen wurde. Chrissie bebte innerlich. Es fiel ihr schwer, sich ruhig zu verhalten, denn vieles was sie vernahm, konnte sie aus dem Blickwinkel betrachten, der sich durch Theodors Botschaften bei ihr entwickelt hatte. Selbst als Annemarie die Auslieferung an den Vatikan schilderte, hielt sie sich zurück. Erst nachdem sie ihre Geschichte mit den Worten beendete: „Es würde mich nicht wundern, wenn nicht schon ein Abgesandter des Vatikans in Melbourn eingetroffen ist, um den Fall in Harbourn unter die Lupe zu nehmen.“
„Henriece ist schlau“, sagte Chrissie etwas nachdenklich und nahm das Kettchen mit den Symbolen von ihrem Hals. „Ihm haben wir sehr viel zu verdanken.“ Sie legte das Kettchen auf den Tisch. „Auch wenn er sich im Irrtum befindet“, fuhr sie fort, „müssen wir versuchen, ihm zu helfen. Henriece und ich, wir sind eins. Ich weiß, dass er mich liebt, er hat es mir gestanden. Ich weiß auch, dass er das Kind – mein Kind – töten will. Wir müssen Henriece zur Einsicht verhelfen.“
„Ich befürchte, mein Kind, dafür wird es zu spät sein“, antwortete Annemarie. „Ich habe ihn dem Vatikan ausgeliefert. Henriece wird als Mörder behandelt.“
„Wer sind die wahren Mörder?“, fragte Helen, die nach dem Gehörten mehrmals tief Luft holen musste.
„Ich weiß es nicht“, antwortete Helen. „Diesem Frank Garden traue ich schon allerhand zu. Vielleicht war er es.“
„Das wäre die einzige Erklärung“, bemerkte Helen und stand auf. Ihr war auf einmal schlecht geworden. „Bitte entschuldigt. Ich muss mich nur ein wenig hinlegen, dann geht es mir wieder besser.“ Helen entfernte sich und Chrissie war nun mit Annemarie allein, die das Kettchen an sich nahm und die Symbole genau betrachtete.
„Sollte je die Kraft dieser drei Symbole, die des Feuers, der Ewigkeit und des Geistes dir versagen“, flüsterte sie, „so siehe der Zukunft mit allem Möglichen ins Auge. Zweifle doch niemals an ihrer Wirkung, denn das wird der Untergang sein, vor diesem dich diese drei kleinen Amulette zu schützen wissen.“
„Sie hätten Henriece nicht verlassen dürfen“, sagte Chrissie, ohne ihr einen Vorwurf zu machen.
„Solange er sich im Gewahrsam des Vatikans befindet, kann er Ihrem Kind nicht schaden.“ Aus ihrer Handtasche nahm sie nun ihr Kettchen hervor und legte es daneben. „Theodor darf nicht sterben. Anfangs war ich Henrieces Meinung. Ich sah eine Verbindung zwischen ihm und den vier Säulen. Doch die Schriften des Petrus und die Schriften des Pontianus dokumentieren, dass Theodor ein Erlöser sein wird.“
„Ja“, hauchte Chrissie, „ein Erlöser. Ich fühle es. Darf ich die Schriften sehen?“
„Ich habe sie bei mir zu Hause im Safe sicher verwahrt. Komm doch morgen zu mir, dann zeige ich dir noch vieles mehr.“
„Die vier Säulen der Erde“, sprach Chrissie mehr zu sich. Mit ihren Gedanken war sie in ihrem Tagebuch. „Welche Bedeutung sehen Sie da in Bezug auf Theodor?“
Annemarie fasste sich an ihre Hutkrempe und sah dabei Chrissie tief in die Augen. „Sie habe sehr viel durchgemacht“, erwiderte sie. „Ihre Mutter verunglückt, ihr Vater tragisch gestorben. Vergewaltigt von jemand, der danach verbrannt wurde. Sie haben sehr viel Kraft, mein Kind. Ich bewundere Sie und ich stehe Ihnen zur Seite, um das Kind zu beschützen, denn ich glaube, dass das Kind ein Bestandteil der vierten Säule sein wird.“
„Wissen Sie“, sagte Chrissie darauf und nahm nun Annemaries Kettchen an sich, um es genau zu betrachten, „die Kraft kommt von Theodor. Er ist hier, er ist immer bei mir.“
„Spricht er mit Ihnen?“ Annemaries Blick haftete regelrecht auf ihr.
„Ja“, antwortete sie nach kurzem Zögern. „Theodor vermittelt mir Botschaften. Ich lerne sein Wesen kennen und habe manchmal das Gefühl, dass er ganz nah – bei Gott – ist.“
Hörbar sog Annemarie die Luft in sich ein. „Schreibst du?“ fragte sie so direkt, dass Chrissie darüber erschrak.
„Ja“, gab sie ihr Geheimnis preis. „Ich führe Tagebuch darüber.“
„Weiß
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