Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder
»Deine Schulter verbinden, was sonst?«
»Schade, wenn du sonst mein Hemd aufschnürst, dann …«
»Ariac!«, rief sie empört und begann, die Kräuter in beide Seiten der Wunde zu drücken.
Er stöhnte unterdrückt auf und murmelte: »Sonst ist es angenehmer.«
Rijana schüttelte den Kopf, wickelte einige Streifen Stoff um seine Schulter und zog fest an.
»Ich sollte dir einen Tee kochen«, murmelte sie und streichelte ihm über das Gesicht.
Ariac schüttelte den Kopf. »Zu gefährlich, sie könnten das Feuer sehen.« Er nahm ihre Hand und sagte: »Danke, mir geht es gut. Ein Durchschuss ist besser, als wenn der Bolzen noch drinsteckt. Er hat nicht einmal den Knochen erwischt.«
Rijana machte ein zweifelndes Gesicht und blickte ihn ängstlich an. »Aber du hast ziemlich viel Blut verloren.«
Er schüttelte den Kopf. »Nein, es ist nicht schlimm.«
»Bist du durstig?«
Er nickte und wollte sich erheben. Rijana drückte ihn sanft zurück und ging zu den Pferden, um den Wasserschlauch zu holen. Ariac trank durstig und ließ sich zurück an den Felsen sinken.
»Danke«, flüsterte er und schloss die Augen.
Rijana beobachtete ihn besorgt. Als ganz in der Nähe ein Geräusch zu hören war, schreckten beide alarmiert hoch. Aber es war nur ein Reh, das durch das Unterholz brach. Rijana packte Ariac am Arm und sagte: »Leg dich hin und schlaf, ich passe auf.«
Ariac lächelte sie an. »Mach dir keine Gedanken, ich bin wirklich in Ordnung. Also gut«, gab er schließlich nach und wickelte sich in die Decke.
Rijana stand auf, stellte sich vor die Felsen und blickte in
die Nacht hinaus. Mehrmals ging sie zu ihm, weckte ihn aber nicht auf. Zum Glück blieb alles ruhig.
Als der Morgen dämmerte und die Pferde unruhig wurden, erwachte Ariac von selbst. Er setzte sich auf. Ihm war ein wenig schwindlig, und seine Schulter tat ihm weh, aber zumindest verlor er kein Blut mehr.
Kurz darauf kam Rijana zurück. Er blinzelte sie an: »Warum hast du mich nicht geweckt?«
Statt einer Antwort legte sie ihm eine Hand auf die Stirn und sagte erschrocken: »Du hast Fieber.«
»Ach was«, erwiderte er und erhob sich schwankend. Vor seinen Augen verschwamm alles, wahrscheinlich hatte Rijana Recht.
»Leg dich wieder hin«, verlangte sie.
Aber Ariac schüttelte den Kopf und schwankte zu Nawárr.
»Vielleicht habe ich ein wenig Fieber, aber das ist nicht weiter schlimm. Wir müssen weg, die Soldaten können nicht weit hinter uns sein.«
Rijana nahm seine Hand, die um einiges wärmer war. »Du kannst doch jetzt nicht reiten«, sagte sie entsetzt.
»Es geht«, erwiderte er und hob mit zusammengebissenen Zähnen den Sattel hoch.
»Warte«, erwiderte Rijana, »ich mach das für dich.«
Seufzend ließ er sich auf einen niedrigen Felsbrocken sinken.
Rijana sattelte die Pferde auf und beobachtete Ariac besorgt, als der sich mühsam in den Sattel zog.
»Aber sag, wenn du nicht mehr weiterkannst«, verlangte sie.
Ariac nickte und folgte Rijana, die im Schritt durch die Bäume ritt.
»Wir müssen galoppieren«, verlangte Ariac nach einer Weile.
»Aber …«, rief sie nach hinten, doch er nickte nachdrücklich. Wenn sie den Soldaten endgültig entkommen wollten, mussten sie sich beeilen.
Sie ritten eine ganze Zeit lang durch den Wald. Ariac drängte Rijana immer wieder weiterzureiten. Gegen Mittag glaubten sie, erneut Pferdehufe zu hören, und galoppierten noch, bis die Sonne zu sinken begann. Dann hielt Rijana energisch hinter einem Hügel an. Ariac sah reichlich blass aus, seine Augen glänzten fiebrig, und er saß zusammengesunken auf dem Pferd.
»Steig ab«, verlangte sie und hielt ihm eine Hand hin.
»Wir sollten noch ein wenig weiter«, murmelte er, ließ sich jedoch langsam nach unten gleiten.
Er konnte sich kaum auf den Beinen halten, wollte das aber nicht zeigen und atmete einmal tief durch. Dann schwankte er zum nächstbesten Baum und lächelte Rijana aufmunternd zu, die ihm den Wasserschlauch hinhielt.
Sie wickelte den Verband ab und sagte: »Die Wunde hat sich etwas entzündet.«
»Nicht so schlimm«, murmelte Ariac und lehnte den Kopf gegen den Baumstamm.
Rijana holte wieder einige Kräuter hervor, von denen sie glaubte, dass sie Wunden schlossen und gegen Entzündungen halfen, aber ganz sicher war sie sich nicht.
»Ich hoffe, das hilft«, murmelte sie.
»Natürlich«, antwortete Ariac mit einem aufmunternden Lächeln. In der Nähe hörte Rijana einen kleinen Bach.
»Ich bin gleich zurück«, sagte
Weitere Kostenlose Bücher