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Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Titel: Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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Kampf mit einem Ork den Arm
gebrochen und sollte am nächsten Morgen zurück ins Schloss geschickt werden, was ihm gar nicht gefiel. Auch die anderen hatten einige kleine Verletzungen, doch Nelja und Brogan hatten diese gut behandeln können. Doch dann übermittelte einer der Soldaten dem Zauberer schlechte Nachrichten. Brogan ging mit besorgtem Gesicht auf Saliah zu, nahm sie beiseite und redete mit ihr. Dann hörte man Saliah aufschreien und sah sie wegrennen.
    Brogan kam zurück und fuhr sich übers Gesicht. »Endor ist getötet worden«, erklärte er.
    »Oh, nein«, flüsterte Rijana entsetzt, und auch die anderen machten betretene Gesichter.
    Gemeinsam mit Brogan liefen sie hinab auf die Ebenen, nahmen ihre Pferde und ritten zum Meeresufer, wo Saliah mit tränenverschmiertem Gesicht neben einem Boot kniete, in dem Endor und einige weitere Krieger lagen. Rijana nahm die Freundin in den Arm, und Saliah weinte an ihrer Schulter.
    Kurz darauf sprach Brogan den Segen, der die Seelen der toten Krieger in Thondras Hallen bringen sollte, und mehrere Boote wurden ins Meer geschoben. Kurz darauf erleuchteten Brandpfeile den Himmel. Hell loderte das Feuer in der beginnenden Nacht auf, bevor die Boote irgendwann untergingen und verloschen.
    Rijana hätte ihre Freundin so gerne getröstet, aber Saliah starrte nur stumm aufs Meer und sagte überhaupt nichts mehr. Brogan nahm sie schließlich und führte sie fort.
    »Ich werde sie mit Rudrinn aufs Schloss nehmen«, verkündete er ernst, als er zurückkam.
    Die anderen nickten, und Rijana war froh, als Falkann sie in dieser Nacht im Arm hielt. Sie stellte sich vor, wie sie sich an Saliahs Stelle fühlen würde, und schauderte. Es war ein trauriger Abschied am nächsten Tag. Saliah hatte dunkle Ringe unter den Augen, wahrscheinlich hatte sie die ganze Nacht nicht geschlafen. Brogan begleitete sie und Rudrinn
zurück zum Schloss. Die anderen kämpften auf den Ebenen gegen Scurrs Soldaten, doch nach und nach verlagerten sich die Kämpfe von den Bergen immer weiter ins Landesinnere.
    An einem Tag wurde es besonders schlimm. Immer wieder wurden die Verteidiger von Scurrs Soldaten aufgerieben. Die Kämpfe tobten die ganze Nacht hindurch, und irgendwann wurden die Freunde getrennt.
    Im Morgengrauen, Rijana war langsam, aber sicher am Ende ihrer Kräfte, wurde sie von einem der Soldaten mit den roten Umhängen vom Pferd geworfen. Er hatte sie mit dem Stiel seiner langen Lanze am Kopf getroffen. Rijana rappelte sich gerade wieder auf, als der Soldat mit teuflischem Grinsen über ihr stand und mit seinem Schwert nach ihr stach. Sie rollte geschickt zur Seite, doch er erwischte sie noch am Oberschenkel, und sie schrie auf.
     
    Ariac war ebenfalls in die Berge gelaufen. Er war wie im Blutrausch und tötete einen Krieger nach dem anderen. Mit jedem, den er umgebracht hatte, glaubte er, sein Volk ein wenig mehr gerächt zu haben. Er kämpfte unermüdlich weiter, bis er aus dem Augenwinkel heraus einen von Scurrs älteren Soldaten sah, der mit einer Frau kämpfte. Kurz flackerte in Ariac so etwas wie Widerwillen auf, doch dann riss er sich zusammen. Auch das war eine Feindin, eine von Greedeons Kriegern. Aber bevor der Soldat zu seinem letzten Schlag ausholen konnte, ließ Ariac etwas einhalten. Er wusste nicht, was es war. Merkwürdige und zugleich vertraute Szenen flammten vor seinem inneren Auge auf. Er sah den Teufelszahn, den spitzen Berg in Ursann, vor sich. Eine fremde Schlacht und Orks, die aus den Bergen strömten. Er wusste selbst nicht warum, aber plötzlich kam ein verzweifeltes »Neeeeinnn!« über seine Lippen, und er stieß den Soldaten zur Seite, der das Mädchen gerade aufspießen wollte.
    Ariac war nun wieder im Hier und Jetzt. Er wusste nicht,
was mit ihm los gewesen war. Das hier war seine Feindin, eine von denen, die seine Familie ermordet hatten. Er musste sie töten. Schon hob er sein Schwert zum tödlichen Stoß. Das Mädchen drehte den Kopf zur Seite und schloss die Augen. Doch nun erstarrte Ariac, und kurz bevor seine Klinge in die weiche Haut der jungen Frau eindrang, hielt er inne. Unter dem aufgerissenen Hemd guckte eine Kette hervor, an der eine Pfeilspitze hing.
    »Rijana«, flüsterte Ariac fassungslos und erstarrte wie vom Donner gerührt.
     
    Rijana konnte es nicht fassen. Noch eben hatte sie geglaubt, gleich in die Hallen Thondras einziehen zu müssen, und jetzt stand dieser fremde junge Mann vor ihr. Normalerweise hätte sie ihn nicht wiedererkannt, denn

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