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Thors Valhall

Thors Valhall

Titel: Thors Valhall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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klang für ihn selbst unglaublich, ungeheuerlich und kaum tragbar.
    Auch Julia wirkte betroffen. „Jeden Tag?“, hakte sie nach.
    Dylan nickte. „Ja, ich bin Alkoholiker, ganz klar.“
    Er sah sie an und erkannte den Schock, der über sie kam. Augenblicklich wurde es still im Raum, sie hob vorsichtig die Hand, signalisierte dem Kameramann, dass er sofort stoppen sollte.
    „Ist das wahr?“, fragte sie. Eine Blässe überzog ihr Gesicht.
    Dylan konnte seine Worte nur bestätigen. „Ja, ich trinke täglich, und nicht gerade wenig.“
    „Oh, mein Gott!“ Julia kam auf die Beine, drehte sich um die eigene Achse, dabei hielt sie sich die Hand vor den Mund, als sie Dylan wieder ansah, erkannte er Tränen in ihren Augen.
    „Was?“, rief er sich rechtfertigend, als würde er es bereuen, sie derart schockiert zu haben. „Du hast gesagt, ich soll ehrlich sein!“
    „Ja, schon, aber …“
    Sofort wedelte sie sich mit der Hand etwas Luft zu, blinzelte kräftig mit den Lidern, um keine Träne zuzulassen. „Entschuldige“, erklärte sie ihr Verhalten. „Es kommt so plötzlich, damit hatte ich nicht gerechnet.“ Sie griff nach ihren Zigaretten, steckte sich eine an. Erst als sie einen Zug genommen hatte, beruhigte sie sich ein wenig.
    „Das ist fürchterlich, Dylan“, sagte sie. Betroffenheit klang in ihrer Stimme mit.
    Er konnte nur resignierend, und vielleicht auch ein wenig gedemütigt die Schultern anheben.
    „Was wirst du dagegen tun?“, fragte sie weiter. „Wie soll das weitergehen?“
    Sie sah ihn an und auch Tony, der ebenso berührt im Hintergrund stand und sich in ihr Gespräch nicht einzumischen traute.
    „Ehrlich gesagt“, begann Dylan, er schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht …“
    Auch er griff erneut zu den Zigaretten, zündete sich eine an, als wäre das eine Lösung.
    „An erster Stelle steht das Album“, sagte er schließlich. „Die CD muss fertigwerden, das ist das Wichtigste. Ich möchte und werde meine Kollegen auf keinen Fall enttäuschen. Was danach passiert, wird man sehen.“
    „Okay.“ Julia machte sich Notizen, doch man konnte an ihrem nachdenklichen Gesichtsausdruck erkennen, dass sie diese Antwort nicht unbedingt beruhigte.
    „Kannst du deinen Fans erklären, was es mit dem letzten Artikel auf sich hat? Eine fremde Frau hat dich im Krankenhaus besucht, wollte Sex, und du hast dafür Alkohol verlangt?“
    Sofort hob Dylan die Hand mit der Zigarette, dazu schüttelte sich sein Haupt.
    „Absoluter Bullshit!“, fluchte er. „Es war genau andersherum. Sie hat mich bedrängt, wollte mich gefügig machen und hat mich mit Alkohol gelockt … Es war ein Fehler, ich weiß, ich darf mich fremden Leuten nicht anvertrauen, aber ich dachte, sie wäre eine Schwester der Klinik. Und mein Verlangen nach dem Alkohol, den sie mir bot, war wesentlich stärker, als die Furcht davor, dass sie diese Entwürdigung über mich bringen würde.“
    „Man weiß noch immer nicht, wer sie war?“
    Dylan verneinte. „Ich habe den Fall abgehakt, ich werde einfach in Zukunft noch vorsichtiger sein.“ Es klang unzufrieden. Denn er wusste genau, dass ihn derartiges Verhalten noch einsamer machen würde, noch unerreichbarer.
    „In der letzten Zeit gab es aber auch einige Artikel, die über erneute Spannungen zwischen dir und Thor Fahlstrøm berichtet haben, was ist dran an dieser Sache?“
    „Rein gar nichts …“
    „Du verstehst dich weiterhin gut mit Thor?“
    „Ja, habe ich das nicht vorhin schon gesagt?“ Dylan schüttelte den Kopf. Warum glaubte man nie, dass er mit dem Frontmann von Wooden Dark ganz gut auskam? Es gab zwar immer ein paar Streitigkeiten, aber hatten die nicht auch ihren Reiz?
    „Thor Fahlstrøm kann man nur hassen oder lieben, es gibt kaum etwas dazwischen. Ich persönlich kann mich nur glücklich schätzen, dass ich ihn kennenlernen durfte. Es hat mein Leben auf jeden Fall bereichert.“
    „Kann man denn nun endlich offiziell davon sprechen, dass ihr ein Liebespaar seid?“
    Dylan lachte. Hatte Julia ihn das nicht schon einmal gefragt? Damals nach der Festival-Tournee? Er hatte ihr keine Antwort geben können. Nun waren einige Monate vergangen, und auch jetzt konnte er nur den Kopf schütteln. War es wirklich so erheiternd oder eher frustrierend?
    „Ich kann mich dazu nicht äußern …“
    „Dylan!“, ermahnte Julia, „Aufrichtige Antworten, bitte. Also, seid ihr ein Paar?“
    Er zog noch einmal an seiner Zigarette, ersehnte sich dazu einen Drink. Wieso gerade

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