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Three-Night-Stand (German Edition)

Three-Night-Stand (German Edition)

Titel: Three-Night-Stand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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sich bei diesem Gedanken zusammen und eine Welle der Verzweiflung und Panik überkam ihn. Was sollte er tun? Gab es überhaupt noch etwas, das er tun konnte? Und machte es Sinn? Er wusste nur, dass er nicht wollte, dass sie so auseinander gingen, ohne sich ausgesprochen zu haben, ohne sich gesagt zu haben, was sie füreinander empfanden. Und eigentlich wollte er mehr… so viel mehr…
    Ein Geräusch an der Terrassentür ließ Nick erschrocken herumfahren und nur eine Sekunden später trat sie zögerlich durch die Tür, immer noch in dieses eng anliegende und doch weite, lange, grünblaue Seidenkleid gehüllt, in dem sie wie eine Göttin aussah. Ein paar goldene Locken hatten sich aus ihrer kunstvollen Hochsteckfrisur gelöst und umrahmten auf so bezaubernde Weise ihr liebliches Gesicht, dass Nick ganz automatisch den Atem anhielt. Sie war so wunderschön und aus ihren Augen sprach eine Zuneigung für ihn, mit der er überhaupt nicht mehr gerechnet hatte und die ihn umso mehr aus dem Takt brachte. Für einen Moment stand er nur da, stockstill, atemlos und starrte sie an wie eine Geistererscheinung.
    „Ich… die Terrassentür war offen“, erklärte sie etwas verlegen ihr überraschendes Auftauchen. „Ich wollte nicht klingeln.“
    Er blinzelte ein paar Mal und nickte dann, immer noch unfähig, einen Ton herauszubringen.
    „Ich…“ Sie kam auf ihn zu, strich sich eine der blonden Locken in einer nervösen Geste aus dem Gesicht. „Ich wollte…“ Sie brach ab und blieb nun vor ihm stehen, schenkte ihm ein hilfloses Lächeln. „Danke…“
    Nick wollte etwas erwidern, brachte aber nichts weiter als ein leises Räuspern und ein minimales Nicken zustande.
    Lisa sah kurz zu Boden und als sie den Blick wieder hob, war der Ausdruck in ihren Augen noch wärmer geworden, sorgte für dieses aufgeregte Flattern in Nicks Bauch. „Diese… diese Rede, die du gehalten hast, die Dinge, die du gesagt hast… Ich war so überwältigt, konnte es kaum glauben. Ich wollte dir eigentlich schon auf der Feier dafür danken, aber irgendwie wurde ich dauernd aufgehalten und als ich mich endlich freigekämpft hatte, warst du schon weg.“
    Nick gelang es nun doch endlich, den Kloß in seinem Hals hinunterzuschlucken. „Ja, ich… ich dachte es ist besser, wenn ich mich schnell in Sicherheit bringe, bevor Anthony Chester-Millington mich in die Finger bekommt“, erwiderte er mit einem kleinen Schmunzeln und Lisa gab ein leises Lachen von sich.
    „Ich glaube, er ist vor Wut beinahe grün angelaufen“, sagte sie und auch Nick musste jetzt lachen.
    Doch leider wurde Lisa viel zu schnell wieder ernst. „Ich hab ’  dich eine Weile gesucht und dabei ein Gespräch zwischen Meggie und Jasper aufgeschnappt.“
    Nicks Magen zog sich sofort unangenehm zusammen. Das klang nicht gut und auch Lisa sah nun gar nicht mehr glücklich aus, eher traurig und enttäuscht. „Es war die Rede von einem Drehbuch – dem Drehbuch, dem ich mit der Unterschrift der Verträge zugestimmt habe. Jasper sagte, du und er – ihr hättet das Drehbuch, dass du mit mir überarbeitet hast, noch einmal umgeschrieben, Szenen reingenommen, die ich nicht wollte und so weiter.“
    Nun hatte auch noch Nicks Herz zu rasen begonnen und ihm war schlecht. Gleichzeitig befiel ihn ein so starkes Mitgefühl, dass es ihm wirklich schwer fiel, Lisa nicht sofort in seine Arme zu ziehen, sie fest an sich zu drücken und ihr zu versichern, dass sie sich keine Sorgen machen musste, dass er wiedergutgemacht hatte, was er ihr angetan hatte, und dass ihm das alles so unendlich leid tat.
    „Ist das wahr?“ fragte Lisa und ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
     „Ja“, gab er ebenso leise zurück und fühlte sich ganz schlecht dabei.
    „Warum?“ Ihre dunklen Augen sahen ihn eindringlich an. „Warum hast du das getan?“
    Nick atmete tief durch die Nase ein. Es war eh alles vorbei. Sie wusste es und würde ihn auf ewig hassen. „Weil es von Anfang an zu meinem Job gehörte“, gestand er leise. „Es steht sogar in meinem Arbeitsvertrag und ich… ich bin… ich bin nicht perfekt. Damals, bevor ich dich kannte, habe ich nicht darüber nachgedacht, was ich dir damit antue. Ich fand den Plan von Anfang an furchtbar hinterhältig, habe aber eingewilligt, weil ich mir endlich als Drehbuchautor einen Namen machen wollte und sie sagten, es ginge nur auf diese Weise. Dumm und verzweifelt, wie ich zu diesem Zeitpunkt war, habe ich ihnen geglaubt. Als ich dich dann kennenlernte

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