Three-Night-Stand (German Edition)
weiter um den Finger zu wickeln war ihr nicht schwergefallen (Karen hatte sie zuvor wirklich grandios darauf vorbereitet) und am Ende hatte er tatsächlich versprochen, wieder bei ‚Schattenmond‘ einzusteigen. Weitaus schwieriger war es gewesen, auf der Rückfahrt mit Nick ein normales, unverfängliches Gespräch zu führen und dem starken Drang, sich einfach auf ihn zu werfen und sich zu holen, was sie brauchte (Und sie brauchte das momentan wirklich sehr dringend!), zu widerstehen.
Irgendwie hatten sie es aber am Ende doch noch nach Hause geschafft, ohne eine Dummheit zu begehen, und Lisa hatte sich die allergrößte Mühe gegeben, sich selbst möglichst effektiv und anhaltend von dem sexuellen Druck zu befreien, unter dem sie stand. Sehr erfolgreich war sie damit nicht gewesen und immer wieder hatte sie sich dabei ertappt, wie sie daran dachte, dass es da doch jemanden gab, der sich sehr viel besser um diese Bedürfnisse kümmern konnte und dies momentan gewiss auch nur allzu gern tun würde.
Nein, es war keine angenehme Nacht für sie gewesen. Das einzig Positive an ihrem Schlafmangel war, dass er ihre körperlichen Gelüste nun am frühen Vormittag tatsächlich völlig ausgelöscht hatte und sie es ruhig riskieren konnte, zu Nick zu fahren, um mit ihm weiter an dem Drehbuch zu arbeiten. Natürlich war sie wieder zu früh dran, als sie vor seiner Haustür stand und anklopfte, aber er kannte das ja mittlerweile von ihr und würde gewiss darauf vorbereitet sein. Die Klingel schien aus irgendeinem Grund nicht zu funktionieren.
War er nicht. Der schrecklich attraktive Mann, der ihr da halbnackt und mit verwuschelten Haaren die Tür öffnete, sah alles andere als ‚vorbereitet‘ aus. Er machte ein ganz erschrockenes Gesicht und blinzelte ein paar Mal, so als könne er nicht glauben, dass sie da vor ihm stand, mit ihrem luftigen Sommerkleid und einem etwas angespannten Lächeln auf den Lippen.
„Oh, Gott – ist es schon zwölf?“ stieß Nick bestürzt aus und sah kurz hinter sich in den Flur, wohl um einen Blick auf irgendeine Uhr zu werfen.
Lisas Augen wanderten ganz automatisch über seinen Körper. Breite Schultern, stattliche Arm- und Brustmuskeln und dieser Bauch… schmale Taille… muskulöse Oberschenkel. Warum nur musste er so wenig Stoff in Form von einer engen, schwarzen Boxershorts am Körper tragen? Es war immerhin schon fast mittags. Da zog man sich doch an, wenn man nicht gerade mit irgendjemandem… Oh Gott! Lisa wurde glühend heiß, als sie wieder in Nicks Gesicht sah, der ihr ein verständnisloses Stirnrunzeln schenkte.
„Oh… ich, ich stör’ doch nicht etwa?“ stammelte sie und spähte an ihm vorbei in die Wohnung, während ihr Magen sich unangenehm zusammenzog. Wie dumm. Wie dumm!! Sie war schließlich nicht die Einzige gewesen, die unter diesem sexuellen Druck gelitten hatte. Wahrscheinlich hatte er eine viel effektivere Methode gefunden, um diesen loszuwerden und irgendjemanden angerufen. Oh, Gott, wie sie solche ‚alten Freundinnen‘ hasste! „Ich kann… kann später wiederkommen…“
„Was?“ Nick sah sie nur verwirrt an, doch dann traf ihn die Erkenntnis und seine Brauen hoben sich. „Oh… nein, ich… ich komme grad’ aus dem Bett… Das jetzt leer ist. Weil niemand anderes hier ist.“ Er runzelte die Stirn, schüttelte kurz den Kopf. „Was dich wahrscheinlich überhaupt nicht interessiert…“
„Nein… ich meine, ja… ich…“ Lisa brach ab und stieß ein hilfloses Lachen aus. Warum nur war die Erleichterung über seine Worte so erschreckend tief? Er war ein ungebundener Single und sie beide waren nur Freunde. Er konnte tun und lassen, was er wollte. Es ging sie überhaupt nichts an.
„Ich rede dummes Zeug“, setzte sie mit einem kleinen Seufzen hinzu. „Das ist der Schlafmangel…“ ‚Erzähl ihm doch gleich, dass du nicht schlafen konntest, weil du dich den sexuellen Phantasien über ihn hingegeben hast, Lisa!‘
Er lachte, dieses offene, jungenhafte Lachen mit diesen wundervollen Lachfältchen um seine Augen herum und alles, was sie wollte, war sich in seine Arme zu werfen und ihn zu küssen. Was für eine dumme Idee, heute hierher zu kommen!
„Damit sind wir dann schon zwei“, sagte er nun und trat einfach zur Seite, um sie einzulassen. „Komm rein.“
‚Tu’s nicht, Lisa!‘ raunte die Stimme der Vernunft ihr zu. ‚Das geht heute nicht gut. Sag einfach, du hast vergessen, dass du noch einen anderen Termin hast und verschwinde so
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