Three-Night-Stand (German Edition)
Stirn.
„Okay, was genau hat dir nicht gefallen?“
Er öffnete die Lippen, schloss sie dann aber wieder, ohne etwas gesagt zu haben, und hob stattdessen nur die Schultern.
„Nick!“
Er stieß ein kleines Seufzen aus. „Okay. Aber reiß mir nicht den Kopf ab.“
„Nur raus damit“, erwiderte sie und ihr Herz begann schneller zu schlagen. Gerade in dieser Hinsicht von ihm kritisiert zu werden, fühlte sich alles andere als gut an, doch sie wollte es jetzt wissen.
Nicks Brustkorb weitete sich, weil er erst einmal tief ein- und ausatmen musste. „Also, manchmal…“ Er stockte, konnte sich ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen. „Also, deine Protagonisten… ich glaube, die müssten sich ziemlich verrenken, um bestimmte Dinge hinzukriegen.“
Lisas Augen wurden ganz groß. „Wie bitte?“
„Sie tun Dinge, die meiner Meinung nach auf diese Weise nicht möglich sind“, erklärte Nick nun etwas genauer und sein Grinsen dabei machte Lisa furchtbar wütend, sorgte dafür, dass ihr heiß und kalt zur selben Zeit wurde.
„Sind sie wohl!“ protestierte sie. „Ich bin nämlich ziemlich genau, wenn ich so etwas schreibe und mache mir da schon meine Gedanken!“
„Ich weiß, aber… manchmal hat man beim Lesen das Gefühl, als würdest du den Sex auch bewusst interessant machen wollen, und dabei dann ein wenig… erfinderisch werden.“
Lisa schnappte empört nach Luft, griff dann aber, anstatt laut zu werden, einfach nach dem Exemplar ihres Buches, mit dem sie immer arbeiteten, und drückte es ihm in die Hand. „Okay. Zeig’s mir! Zeig mir die Stelle, an der das so sein soll.“
Er sah sie stirnrunzelnd an, zuckte dann die Schultern und begann zu blättern. Er fand die erste Sexszene erstaunlich schnell, überflog sie kurz, nickte und reichte ihr das aufgeschlagene Buch. „Der zweite Absatz.“
Lisas Augen flogen über die Zeilen. Ausgerechnet eine der Szenen, die sie selbst besonders mochte. Devon und Becky taten ‚es‘ im Sitzen und wechselten dann ganz geschickt in eine liegende Position, ohne den Sex zu unterbrechen. Okay. Das war nicht unbedingt einfach. Aber es hieß nicht, dass das nicht möglich war. Mit ein wenig Geschick…
„Und?“ fragte sie ihn nun. „Wo ist da das Problem?“
Er hob eine Braue. Musterte sie kurz, so als müsse er erst feststellen, ob sie ihre Frage wirklich ernst meinte. „Wie genau sollen sie das hinkriegen, ohne… naja… kurz aufzuhören? Ich meine, es ist ohnehin schon schwierig genug aus dem Schneidersitz auf die Knie zu kommen und dann noch mit einem zusätzlich Gewicht…“
„Also, bitte – da muss man nur ein wenig geschickt sein“, erwiderte sie mit einem halben Lachen, das ihr sofort in der Kehle steckenblieb, weil er schon wieder so selbstsicher den Kopf schüttelte.
„Das funktioniert nicht“, setzte er nun auch noch hinzu.
„Tut es wohl!“ gab sie mit Nachdruck zurück und dann setzte sie ohne nachzudenken hinzu: „Soll ich’s dir zeigen?“
Ihre Frage überraschte ihn ebenso wie sie selbst und er hob die Brauen, schien nicht ganz zu wissen, was er dazu sagen sollte. „Ähm, wie genau meinst du das?“
Sie lachte, ein wenig affektiert – aber wie sollte sie sonst ihre eigene Unsicherheit und Aufregung überspielen? „Na, so… angezogen natürlich. Kein richtiger Sex. Nur halt um dir zu zeigen, dass es geht.“
Oh, Gott, wie peinlich! Wie war sie nur auf diesen dummen Gedanken gekommen? Und dennoch erhob sie sich auf die Knie und rutschte zu Nick hinüber, der immer noch völlig perplex war. Einen Rückzieher konnte sie jetzt wohl kaum machen, ohne sich bis auf die Knochen zu blamieren. Sie musste einfach cool bleiben und das durchziehen.
„Bleib einfach so sitzen“, wies sie ihn ganz lässig an und schob sich rasch rittlings auf seinen Schoß, bevor er etwas erwidern oder gar protestieren konnte. Ihr Kleid rutschte dabei ein wenig ihre Schenkel hinauf und entblößte etwas zu viel Haut, doch Lisa achtete nicht weiter darauf. Sie musste sich weiter auf ihre Aufgabe konzentrieren, durfte sich nicht ablenken lassen, auch nicht von seinen Händen, die ganz automatisch auf ihrer Hüfte zu ruhen kamen. Große, warme Hände, mit langen Fingern, die, wie sie wusste, ganz wundervolle Dinge mit ihr tun konnten… Jetzt wurde ihr wirklich heiß und das gefährliche Ziehen in ihrem Unterleib war wieder da.
„Okay, also…“ Sie räusperte sich. Ihre Kehle war auf einmal so trocken. „Devon und Becky tun… tun es ja im Sitzen…
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