Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Throne of Glass – Die Erwählte

Throne of Glass – Die Erwählte

Titel: Throne of Glass – Die Erwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maas
Vom Netzwerk:
Bett und schlich durch ihre Gemächer, halb in der Erwartung, dass er mit der Hand am Schwert auf einem Stuhl saß. Er war nicht da. Sie steckte den Kopf durch die Tür zum Flur, entdeckte aber nur die vier Wachen, die sofort nach ihren Waffen griffen. Sie trat auf den Balkon, woraufhin die fünf Wachen unten im Garten die Armbrüste anlegten, und stemmte die Hände in die Hüften, während sie den Herbsttag betrachtete.
    Die Bäume im Garten waren goldgelb und braun, die Hälfte der Blätter lag schon abgestorben auf der Erde. Doch der Tag war so warm, dass man hätte glauben können, es wäre Sommer. Celaena setzte sich auf die Brüstung und winkte den Wachen zu, die noch immer mit den Armbrüsten auf sie zielten. Draußen in Rifthold konnte sie die Segel von Schiffen ausmachen sowie Fuhrwerke und Menschen, die durch die Straßen strömten. Die grünen Dächer der Stadt funkelten wie Smaragde in der Sonne.
    Celaena sah noch einmal zu den fünf Wachen unter ihrem Balkon hinunter. Sie starrten zurück, und als sie ihre Armbrüste langsamsinken ließen, grinste die Assassinin. Mit ein paar schweren Büchern könnte sie sie bewusstlos schlagen.
    Im Garten ertönten Stimmen und einige der Wachen sahen sich suchend um. Drei Frauen kamen in eine Unterhaltung vertieft hinter einer Hecke hervor.
    Die meisten Gespräche, die Celaena am Tag zuvor aufgeschnappt hatte, waren extrem stumpfsinnig gewesen, und als die Frauen näher kamen, erwartete sie nicht viel. Sie trugen feine Kleider und die in der Mitte – sie hatte rabenschwarzes Haar – hatte das schönste an. Ihre roten Röcke waren ausladend wie ein Zelt und ihr Mieder war so eng geschnürt, dass Celaena den Umfang ihrer Taille auf höchstens 40 Zentimeter schätzte. Die beiden anderen waren blond und trugen Blassblau – die ähnlich geschnittenen Kleider ließen auf ihren Rang als Hofdamen schließen. Als die drei am nahe gelegenen Springbrunnen stehen blieben, zog Celaena sich von der Brüstung zurück.
    Vom hinteren Teil des Balkons aus konnte sie immer noch sehen, wie die Frau in Rot die Hand über ihre Röcke gleiten ließ. »Ich hätte mein weißes Kleid anziehen sollen«, sagte sie laut genug, dass ganz Rifthold es hören konnte. »Dorian mag Weiß.« Sie strich eine Falte glatt. »Aber ich könnte wetten, dass heute alle Weiß tragen.«
    »Möchtet Ihr Euch umziehen, Mylady?«, fragte eine der Blondinen.
    »Nein«, fauchte die Frau. »Dieses Kleid ist gut so. Auch wenn es alt und abgetragen ist.«
    »Aber …«, sagte die andere Blondine, unterbrach sich jedoch, als der Kopf ihrer Herrin herumschnellte. Celaena näherte sich vorsichtig wieder der Brüstung und spähte in den Garten. Das Kleid sah nicht besonders alt aus.
    »Es wird nicht mehr lang dauern, bis Dorian mich um eine private Unterredung bittet.«
    Jetzt lehnte Celaena sich über das Balkongeländer. Die Wachen beobachteten die drei Frauen aus einem anderen Grund völlig hingerissen. »Obwohl ich mir durchaus Gedanken mache, wie sehr Perringtons Werben dem im Weg stehen wird. Aber der Mann hat mich an den Hof eingeladen und deshalb muss ich ein bisschen nett zu ihm sein. Meine Mutter würde sich im Grab umdrehen!« Nach einer Pause fügte sie hinzu: »Ich frage mich, wer sie ist.«
    »Ihre Mutter, Mylady?«
    »Das Mädchen, das der Prinz nach Rifthold geholt hat. Ich hörte, er ist durch ganz Erilea gereist, um sie zu finden, und sie ist auf dem Pferd des Captains der Garde in die Stadt geritten. Sonst weiß ich nichts von ihr. Nicht einmal ihren Namen.« Die beiden Hofdamen blieben einen Schritt hinter ihrer Herrin zurück und wechselten verzweifelte Blicke, woraus die Assassinin schloss, dass dieses Gespräch schon oft geführt worden war. »Ich brauche mir keine Sorgen zu machen«, grübelte die Schwarzhaarige. »Dieses Flittchen wird nicht gut aufgenommen werden.«
    Dieses was?
    Die Hofdamen blieben unter dem Balkon stehen und flirteten mit den Wachen. »Ich brauche meine Pfeife«, murmelte die Schwarzhaarige und rieb sich die Schläfen. »Ich werde Kopfschmerzen bekommen.« Celaenas rechte Augenbraue wanderte nach oben. »Trotzdem«, fügte die Schwarzhaarige hinzu und ging mit großen Schritten weiter, »ich muss auf der Hut sein. Vielleicht sollte ich sogar …«
    RUMS!
    Die Frauen kreischten, die Wachen wirbelten mit den Armbrüsten im Anschlag herum und Celaena sah gen Himmel, als sie sich von der Brüstung in den Schatten der Balkontür zurückzog. Der Blumentopf hatte sein Ziel

Weitere Kostenlose Bücher