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Thunderhead - Schlucht des Verderbens

Thunderhead - Schlucht des Verderbens

Titel: Thunderhead - Schlucht des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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gerade mikrobiologisch untersuche. Außerdem analysiere ich Stücke seiner Haut und den Ausfluss aus den Geschwüren an seiner Brust, aber keiner der Tests ist bislang abgeschlossen.«
    »Was kann denn so rasch zu seinem Tod geführt haben?«, fragte Sloane.
    »Genau diese Frage macht eine Diagnose ja so schwierig«, antwortete Aragon. »In seinen letzten Minuten zeigte er Anzeichen von Zyanose und akuter Atemnot, was beides auf eine Lungenentzündung hinweisen würde. Nur kann sich eine Lungenentzündung nicht so schnell entwickeln. Und dann war da noch diese Lähmung...« Er verstummte einen Augenblick. »Ohne ein ordentliches Labor kann ich ihn weder punktieren noch eine Magenspülung vornehmen, ganz zu schweigen von einer Autopsie.«
    »Was mich interessiert«, meldete sich Black zu Wort, »ist die Frage, ob die Krankheit ansteckend ist und ob möglicherweise schon andere von uns infiziert sind.«
    Aragon seufzte und blickte zu Boden. »Das ist schwer zu sagen. Aber bisher gibt es keine Hinweise, die in diese Richtung deuten. Vielleicht werden meine primitiven Bluttests uns ja mehr Aufschlüsse bringen. Ich habe darüber hinaus ein paar Petrischalen mit Kulturen angesetzt für den Fall, dass wir es doch mit einem ansteckenden Erreger zu tun haben. Ich stelle nur ungern Spekulationen an, aber... «Er verstummte.
    »Trotzdem wäre es gut, wenn Sie uns Ihre Spekulationen mitteilen würden, Enrique«, bat Nora leise.
    »Nun gut. Wenn Sie mich nach meinem ersten Eindruck fragen, dann sage ich Ihnen Folgendes: Der rasche Ausbruch und Verlauf der Erkrankung deuten viel eher auf eine akute Vergiftung hin als auf eine Infektion.«
    Nora sah Aragon entsetzt an.
    »Eine Vergiftung?«, rief Black, sichtlich erleichtert. »Aber wer sollte denn Peter vergiften wollen?«
    »Es muss ja nicht einer von uns gewesen sein«, warf Sloane ein, »sondern jemand von den Leuten, die unsere Pferde getötet und die Funkgeräte zerstört haben.«
    »Wie gesagt, das ist alles pure Spekulation«, sagte Aragon und hob hilflos die Hände. »Hat Holroyd etwas anderes als wir gegessen?«, fragte er an Bonarotti gewandt.
    Der Koch schüttelte den Kopf.
    »Und was ist mit dem Wasser?«
    »Das hole ich aus dem Fluss«, antwortete Bonarotti. »Ich lasse es durch ein Filter laufen. Und außerdem haben wir alle davon getrunken.«
    Aragon rieb sich das Gesicht. »Die ersten Testergebnisse werden noch ein paar Stunden auf sich warten lassen«, sagte er. »Bis dahin können wir nicht ausschließen, dass Holroyd an einer ansteckenden Krankheit gestorben ist. Deshalb schlage ich vor, dass wir als Vorsichtsmaßnahme seine Leiche so schnell wie möglich aus dem Lager schaffen.«
    In der Stille, die auf seine Worte folgte, war aus Richtung des Kaiparowits-Plateaus entferntes Donnergrollen zu vernehmen.
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte Black.
    Nora sah ihn an. »Liegt das nicht auf der Hand? Wir müssen so schnell wie möglich verschwinden.«
    »Nein!«, platzte Sloane heraus.
    Nora drehte sich erstaunt zu ihr um.
    »Wir können jetzt nicht einfach aus Quivira abhauen«, erklärte Sloane. »Dazu ist diese Ausgrabung viel zu wichtig. Wer immer unsere Funkgeräte kaputtgemacht hat, will uns von hier vertreiben, damit er die Stadt ungehindert ausplündern kann. Mit unserem Aufbruch würden wir ihm nur einen Gefallen erweisen.«
    »Das stimmt«, sagte Black.
    »Aber es ist gerade ein Mann gestorben«, konterte Nora. »Vielleicht an einer ansteckenden Krankheit, aber möglicherweise hat man ihn auch ermordet. In beiden Fällen bleibt uns keine andere Wahl. Wir haben den Kontakt mit der Außenwelt verloren und können keine Hilfe holen. Die Sicherheit der Expeditionsteilnehmer hat Vorrang vor allen ändern Erwägungen.«
    »Wir sprechen hier von der größten Entdeckung in der Geschichte der modernen Archäologie«, sagte Sloane mit heiserer, eindringlich klingender Stimme. »Alle von uns haben dafür ihr Leben riskiert. Und jetzt, bloß weil einer gestorben ist, sollen wir einfach unsere Sachen packen und uns aus dem Staub machen? Damit wäre Peters Opfer ja vollkommen sinnlos.«
    Black, der während ihrer Worte merklich blass geworden war, brachte mit Mühe ein zustimmendes Nicken zu Stande.
    »Für Sie und mich und vielleicht für den Rest von uns Wissenschaftlern mag das ja zutreffen«, erwiderte Nora. »Aber Peter war ein Außenstehender.«
    »Aber er wusste, was für ein Risiko er einging«, entgegnete Sloane. »Sie selbst haben ihn schließlich

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