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Thunderhead - Schlucht des Verderbens

Thunderhead - Schlucht des Verderbens

Titel: Thunderhead - Schlucht des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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sie waren schwer, und seine Armmuskeln ermüdeten rasch. Obwohl der Steinhaufen fast frei von dem Staub war, der den Rest des Kivas überzog, fiel Black das Atmen schwer, weil Bonarotti mit seiner Schaufelei eine gewaltige Wolke aufwirbelte.
    Sloane blieb ein paar Schritte von dem Kiva entfernt stehen und sah den beiden Männern bei der Arbeit zu. Hin und wieder machte sie ein Foto, vermaß Teile des Kivas oder schrieb etwas in ihr Notizbuch. Ab und zu musste sie auch Bonarotti in seinem Arbeitseifer ein wenig bremsen, und als Black einen Stein an die Wand des Kivas knallen ließ, wies sie ihn barsch zurecht. Fast unmerklich hatte sie die Rolle der Leiterin übernommen. Beim Arbeiten dachte sich Black, dass ihn das eigentlich ärgern sollte, denn schließlich war er bei weitem der Erfahrenere und Rangältere von beiden. Aber er war viel zu neugierig auf den Inhalt des Kivas, um sich über solche Kleinigkeiten aufzuregen. Er war derjenige gewesen, der als Erster auf die mögliche Existenz eines Sonnen-Kivas hingewiesen und es schließlich auch gefunden hatte. Darauf würde er in den zahlreichen Arbeiten, die er in Zukunft über das Gold der Anasazi veröffentlichen wollte, gebührend hinweisen. Außerdem waren Sloane und er jetzt ein Team und...
    Ein schlimmer Hustenanfall riss ihn aus seinen Gedanken. Er trat einen Schritt beiseite und wischte sich mit dem Ärmel seines Hemdes über die Stirn. Die Staubwolke, die Bonarotti mit seiner Schaufelei aufgewirbelt hatte, hing in der Luft wie dicker Nebel, den das Licht der beiden Lampen in langen, schrägen Strahlen durchdrang. Die Szene wäre eines Breughel würdig gewesen. Black schaute hinüber zu Sloane, die in einiger Entfernung auf einem Felsen hockte und ihre Beobachtungen notierte. Sie blickte auf und schenkte ihm ein kurzes, trockenes Lächeln.
    Black atmete ein paar Mal tief durch und ging zurück zu dem Steinhaufen, wo er seine Arbeit wieder aufnahm.
    Auf einmal hielt er inne. Hinter den Steinen hatte er etwas Rötlichbraunes entdeckt. »Sloane!«, rief er. »Komm doch mal rüber und sieh dir das an.«
    Im nächsten Moment war sie bei ihm. Sie wedelte mit den Händen den Staub aus der Luft und machte ein paar Aufnahmen mit der Handkamera. »Hinter den Steinen ist ein Lehmsiegel«, sagte sie, wobei ihre Stimme vor lauter Aufregung eine halbe Oktave höher klang. »Entferne bitte die restlichen Steine, Aaron, aber pass auf, dass du dabei das Siegel nicht beschädigst.«
    Jetzt, da der Haufen nicht mehr so hoch war, fiel Black die Arbeit leichter, und nach ein paar Minuten hatte er das Siegel freigelegt. Es war ein großes Quadrat aus Lehm, in das eine linksdrehende Spirale eingeritzt war.
    Abermals kam Sloane herbei. »Seltsam«, meinte sie, »dieses Siegel sieht aus, als wäre es ganz frisch. Schau dir das an.«
    Black untersuchte das Siegel sorgfältig. Es sah tatsächlich frisch aus - zu frisch, dachte er, um siebenhundert Jahre alt zu sein. Der Steinhaufen vor dem Eingang hatte ihn von Anfang an stutzig gemacht, weil er nicht so recht zu der glatten Struktur des Kivas passte. Außerdem war es seltsam, dass der ansonsten allgegenwärtige Staub nicht auf den Steinen zu finden war. Einen Augenblick lang spürte er, wie sich ihm eine schwere Verzweiflung auf die Brust legte.
    »Es ist unmöglich, dass jemand vor uns hier war«, murmelte Sloane.
    Dann sah sie hinüber zu Black. »Diese Höhle hier bietet einen extrem guten Schutz vor Einflüssen der Witterung, nicht wahr?«
    »Stimmt«, erwiderte Black, dessen Enttäuschung augenblicklich verflog und erneut aufgeflammter Begeisterung Platz machte. »Das wäre eine Erklärung, weshalb das Siegel so frisch aussieht.«
    Sloane schoss noch ein paar Fotos und trat dann von dem Eingang zurück. »Fahren wir fort.«
    Keuchend vor Anstrengung und Aufregung machte sich Black daran, den Rest des Steinhaufens abzutragen.

 
54
    H och über dem von der Sturzflut verwüsteten Canon von Qui-vira schien die warme Nachmittagssonne auf das weite, von sanften Erhebungen und flachen Senken übersäte Felsplateau. Knorrige Wacholderbäume, Schachtelhalmsträucher, wilder Buchweizen und purpurfarbene Verbenen wuchsen in dieser merkwürdigen, trockenen Landschaft, die von vielen in den roten Sandstein geschnittenen Furchen durchzogen war. In zahlreichen Kuhlen stand noch das Regenwasser, und hier und da erhoben sich bizarr geformte Felsen. Ihre obere Hälfte bestand aus einem dunkleren Gestein, wodurch sie wie böse Zwerge wirkten, die

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