Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Thunderhead - Schlucht des Verderbens

Thunderhead - Schlucht des Verderbens

Titel: Thunderhead - Schlucht des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
Vom Netzwerk:
mehrmals benachrichtigen müssen. Vor einer Woche etwa, als Nora das letzte Mal draußen war, wurde sie von jemandem überfallen. Teresa hörte den Tumult und kam ihr zu Hilfe. Sie hat die Angreifer mit ihrer Schrotflinte in die Flucht geschlagen.«
    »Hat Ihre Schwester Ihnen mehr über den Vorfall erzählt? Hat sie die Täter beschrieben?«
    »Nora sagte...« Skip dachte einen Augenblick nach. »Sie sagte, dass es zwei gewesen seien. Zwei Männer, die als Tiere verkleidet waren.« Skip beschloss, nichts von dem Brief zu erwähnen. Um was auch immer es hier gehen mochte, er wollte die Sache nicht noch zusätzlich komplizieren.
    »Warum ist Ihre Schwester nicht zu uns gekommen?«, fragte Martinez schließlich.
    »Das kann ich Ihnen auch nicht sagen. Aber irgendwie passt es nicht zu ihr, wegen einer Kleinigkeit gleich zur Polizei zu rennen. Sie erledigt ihre Angelegenheiten lieber selbst. Wahrscheinlich hat sie auch befürchtet, dass eine polizeiliche Untersuchung ihre geplante Expedition verzögern könnte.«
    Martinez schien über etwas nachzudenken. »Mr. Kelly«, bat er schließlich, »können Sie mir mitteilen, wo Sie sich in den vergangenen achtundvierzig Stunden aufgehalten haben?«
    Skip, der gerade noch etwas sagen wollte, hielt erschrocken inne. Dann lehnte er sich in seinem Stuhl zurück und holte tief Luft. »Bis ich heute Vormittag ins Institut gefahren bin, war ich das ganze Wochenende über in meiner Wohnung.«
    Martinez blickte auf ein Blatt Papier. »In der Galle de Sebastian Nummer zweitausendeinhundertdreizehn, Appartement zwei b?«
    »Ja.«
    »Und haben Sie während dieser Zeit Kontakt mit anderen Personen gehabt?«
    »Am Samstagnachmittag war ich bei Larry im Eldorado-Schnapsladen. Und am Samstagabend habe ich mit meiner Schwester telefoniert.«
    »Sonst noch was?«
    »Naja, mein Nachbar hat mich drei- oder viermal angerufen.«
    »Ihr Nachbar?«
    »Ja. Sein Name ist Reg Freiburg. Er wohnt in der Wohnung neben mir und mag keine laute Musik.«
    Martinez lehnte sich zurück und fuhr sich mit den Fingern durch sein kurz geschnittenes, schwarzes Haar. Eine Weile, die Skip wie eine halbe Ewigkeit vorkam, sagte er gar nichts. Dann beugte er sich nach vom. »Mr. Kelly, Teresa Gonzales wurde gestern Abend im Wohnhaus der Cabrillas-Ranch tot aufgefunden.«
    Skips Körper fühlte sich auf einmal ganz schwer an. »Teresa ist tot?«
    Martinez nickte. »Am Sonntagnachmittag bekommt sie immer eine Ladung Tierfutter, aber gestern hat sie dem Fahrer nicht aufgemacht. Der Mann bemerkte, dass die Rinder vor Hunger schrien und der Hund im Haus eingesperrt war. Als er Ms. Gonzales am Abend anrief und sie nicht erreichen konnte, hat er uns verständigt.«
    »O mein Gott!« Skip schüttelte den Kopf. »Ich kann es einfach nicht fassen. Die arme Teresa!«
    Der Lieutenant setzte sich auf seinem Stuhl zurecht, ließ Skip dabei aber nicht aus den Augen. »Als wir auf Ms. Gonzales' Farm ankamen, fanden wir ihr Bett ungemacht. Es sah ganz so aus, als wäre sie mitten in der Nacht aufgestanden und hätte überraschend das Haus verlassen. Ihr Hund lag vollkommen verängstigt unter dem Küchentisch. Als wir auf der ganzen Farm kein Lebenszeichen von Ms. Gonzales entdecken konnten, beschlossen wir, die Ranchhäuser in der Nachbarschaft nach ihr abzuklappern. Ihres war das erste.« Er hielt inne und holte langsam tief Luft. »Wir sahen, wie sich im Haus etwas bewegte, aber es waren nur wilde Hunde, die sich um irgendetwas balgten.« Martinez hielt inne und schürzte die Lippen.
    Skip hörte kaum, was der Lieutenant von sich gab. Er dachte an Teresa und daran, wie er sie das letzte Mal gesehen hatte. Er und Nora waren hinaus zur Ranch gefahren, um ein paar Sachen für Noras Wohnung zu holen. Teresa hatte vor ihrem Hof gestanden und ihnen in ihrer überschwänglichen Art begeistert zugewunken. Skip meinte sie noch immer vor sich zu sehen, wie sie den Pfad mit im Wind flatternden braunen Haaren zu ihrem Haus zurückgerannt war.
    Dann fiel sein Blick auf den Schnellhefter, der in der Mitte des Tisches lag. G ONZALES , T. stand auf dem Umschlag, aus dem die Ecke eines Schwarzweißfotos hervorlugte. Automatisch streckte er die Hand danach aus.
    »Ich würde das an Ihrer Stelle bleiben lassen«, sagte Martinez, tat aber nichts, um Skip am Aufschlagen des Hefters zu hindern. Als Skip das Foto sah, wurde er starr vor Entsetzen.
    Teresa lag mit übereinandergeschlagenen Beinen auf dem Rücken und hatte den rechten Arm weit ausgestreckt, als

Weitere Kostenlose Bücher