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ThunderStorm

ThunderStorm

Titel: ThunderStorm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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grinsend mit ihrem Glas zu, was Gendry unkommentiert ließ, und das lag nicht nur daran, dass der Kellner mit ihrem bestellten Essen kam.
    „Also?“, fragte Gendry, nachdem sie wieder unter sich waren. „Woher kennst du das Spiel mit den Geiern der Klatschpresse?“
    „Meine Familie gehört zu den oberen Zehntausend“, antwortete Rachel und zuckte mit den Schultern. „Da bekommt man automatisch mit, wie der Hase läuft und wie man diesen Typen den Wind aus den Segeln nimmt, oder sie verarscht. Ich, für meinen Teil, mache es ganz oder gar nicht. Gespieltes Gezeter ist mir zuwider. Wenn ich meine Ruhe will, sage ich das und gehe. Wenn es mich nicht stört, so wie heute, lächle ich und gut ist. Wie gesagt, ein 'Kein Kommentar' ist schnell ausgesprochen. Auch wenn ich bezweifle, dass du, Robb oder Brian es da so einfach habt.“
    Nein, das hatten sie nicht, da hatte sie Recht. Gendry trank einen Schluck von seinem Wasser. „Es gibt gute und weniger gute Tage.“
    Rachel nickte verstehend. „Und dann sind da noch die schlechten und ganz schlechten Tage.“
    Er musste schmunzeln, was sie erwiderte. Mehr gab es dazu irgendwie nicht zu sagen. „Wie ist das eigentlich bei dir?“, schwenkte Gendry auf ein anderes Thema um. „Arbeitest du überall in dieser Gegend? Also da, wo die Jobs dich hinführen, oder bist du fest angestellt?“
    Rachel klaute ihm mit der Gabel etwas Gemüse vom Teller und grinste frech, bevor sie zu erzählen begann. „Nein, angestellt bin ich nicht. Das wäre auch nichts für mich. Ich war schon immer lieber mein eigener Boss. Es gibt allerdings auch keine Firma, ich arbeite freiberuflich gegen Bargeld. Ich bin Ingenieurin und liebe alles, was mit Elektronik zu tun hat. Ursprünglich sollte ich BWL studieren, aber das kam für mich nicht infrage. Ich wäre vor Langeweile eingegangen.“
    Sie verzog angewidert das Gesicht, was Gendry lachen ließ. „Ingenieurin? Wow.“
    Rachel nickte. „Ich wollte studieren, unbedingt, aber ich hatte anfangs keinen Plan, was. Ich wusste nur ...“
    „Kein BWL“, fiel Gendry ihr grinsend ins Wort.
    Sie lachte. „Du sagst es. Also habe ich überall etwas hineingeguckt und reingeschnuppert, und bin am Ende bei Elektronik hängengeblieben. Tja, und mittlerweile folge ich ...“ Rachel brach ab und sah auf seinen Teller. „Sag' mal, isst du den Gurkensalat noch?“
    Gendry drehte wortlos seinen Teller herum, damit sie ungeniert von ihm klauen konnte, was Rachel auch mit sichtlicher Begeisterung tat.
    „Wo war ich? Ach ja ... heute folge ich den Jobs und ziehe dabei auch mal wochenlang durch die Gegend. Ich habe kein Team, obwohl das jeder denkt, keine Ahnung, warum. Die Jungs arbeiten genauso gegen Bargeld, wie ich. Klar, ich habe schon lange meine bevorzugten Leute, wenn es um gute Jobs geht, aber ich lege mich nicht stur fest. Das wäre gar nicht möglich.“
    „Das klingt für mich, als hättest du eigentlich etwas Anderes machen sollen oder wollen, dich aber dagegen entschieden“, hakte Gendry nach, denn Rachel hörte sich zu sehr nach einem Menschen an, der erst beim zweiten Versuch sein persönliches Glück gefunden hatte, und das hätte sie mit ihm und seinen Brüdern gemeinsam. Ihre Leben waren durch ihre Musikerkarriere in die heutigen Bahnen gelenkt worden.
    Rachel nickte. „Bingo. Und mit diesem Leben, so wie es heute ist, bin ich sehr zufrieden.“
    Das konnte Gendry verstehen, denn die Vorstellung einen Job zu machen, von Neun bis Fünf zum Beispiel, mit festem Platz und immer den gleichen Leuten um ihn herum ... Er würde eingehen. Dafür liebte er es zu sehr mit Brian, Robb und ihrer Crew in der Weltgeschichte herumzureisen und Musik zu machen. Auch wenn er sich momentan genauso auf ihre wohlverdiente Pause freute.
    „Und du? Mal abgesehen von deiner Begeisterung für merkwürdige Kunst und für Fotografie, bist du mit Leib und Seele ein Drummer, so wie es dir nachgesagt wird?“, wollte Rachel wissen.
    „Ich bekenne mich schuldig“, antwortete Gendry mit einem Lächeln. „Aber über dieses 'merkwürdige Kunst' müssen wir uns noch mal unterhalten.“
    Rachel lachte und hob ihr Glas. „Auf unsere komplett verrückten, unsteten und damit doch perfekten Leben.“
    Gendry stieß mit ihr an.

8

    „Also wenn es nach diesen ganzen Liebesromanzen geht, müsste ich dir jetzt laut schluchzend um den Hals fallen und du mir mindestens drei Mal versichern, dass du anrufst, sobald du sicher in Las Vegas gelandet bist“, erklärte Rachel ihm

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