ThunderStorm

hatte sie mit seinem Telefonat mit Christy ungewollt an ihre Eltern erinnert. Gendry verschränkte ihre Finger sanft mit seinen. „Versprochen.“ Rachel seufzte erleichtert auf. „Hast du mich jetzt wieder lieb?“, fragte Gendry sie mit einem Schmunzeln, um die Stimmung aufzulockern und das klappte auch, denn Rachel grinste.
    „Ich habe nie aufgehört dich 'liebzuhaben' und wenn mir derzeit nicht schon ein Lächeln wehtäte, würde ich dich sogar küssen, um es dir zu zeigen.“
    „So schlimm?“, fragte Gendry mitfühlend und drehte ihre Hand ein Stück, um ihren Unterarm betrachten zu können. „Hast du Salbe zu Hause? Ich glaube, es könnte nicht schaden, die wunden Stellen einzuschmieren.“
    Rachel nickte. „Habe ich vorhin mitgebracht.“
    „Gut“, meinte Gendry und strich mit dem Daumen über eine ihrer Schrammen. Rachel atmete zischend ein und er ließ sofort von ihr ab. „Entschuldige.“
    „Schon gut“, murmelte sie und beide mussten lachen, als Wishes diesen Augenblick wählte, um sich maunzend darüber zu beschweren, dass er nicht mehr gestreichelt wurde. „Du bist so was von verwöhnt“, tadelte Rachel den Vierbeiner halbherzig. „Christy hat mich wegen der Silvesterparty gefragt.“ Gendry reagierte nicht, sondern wartete einfach ab. „Sie hat mir erzählt, Brian hätte vor, auch Trent und Baxter einzuladen“, setzte Rachel hinzu, was ihn nicken ließ.
    „Das habe ich heute Morgen gemacht. Bevor sie zum Flughafen gefahren sind. Sie haben zugesagt“, erzählte Gendry.
    „Ich auch.“
    Es dauerte einige Sekunden, dann fiel der Groschen. „Du kommst mit?“
    Rachel lächelte. „Das ist die perfekte Gelegenheit, um dir mein ... wie Trent es so schön gesagt hat ... schickes, rotes Kleid mit dem tiefen Ausschnitt vorzuführen.“
    Ach herrje, dachte Gendry, weil ihm allein schon die Vorstellung, wie Rachel ihn mit einem roten Kleid und Highheels an den Füßen, einen ganzen Abend lang den Kopf verdrehte, eine dicke Gänsehaut bescherte. „Trägst du dazu diese roten Mörderschuhe?“, wollte er wissen, obwohl er gleichzeitig schlucken musste. Silvester würde er definitiv leiden, soviel stand bereits fest.
    Rachel grinste süffisant. „Worauf du wetten kannst.“
    „Es wird nicht gewettet, sondern gegessen“, mischte sich auf einmal Brian von der Tür aus ein und lachte, als sie gemeinsam seufzten. „Du kannst Rachel die nächsten Tage noch ausreichend mit Wetten oder anderen Dingen beschäftigen“, sagte Brian mit einem dreckigen Grinsen und Rachel verdrehte amüsiert die Augen.
    „Wir hatten letzte Nacht genug Beschäftigung, danke. Aber falls dir langweilig ist, ich habe einen Mitbewohner, dem du gefällst.“
    „Frechheit!“, beschwerte sich Brian. „Habt ihr das gehört? Robb? Christy? Die ärgern mich.“
    „Jeder wie er es verdient“, konterte Christy trocken, was Brian mit einem entrüsteten, „Tze.“, kommentierte und daraufhin lachten sie alle los.

18

    „Aua.“
    „Halt still!“
    Rachel schnaubte. „Ich will aber nicht stillhalten. Das juckt wie die Hölle.“
    „Ich kann dich ja kratzen“, schlug Gendry mit einem schmutzigen Grinsen vor und bekam genau die Antwort, auf die er gehofft hatte.
    „Blödmann.“
    Er lachte. „Schluss mit dem Gejammere. Stillhalten. Und hör' auf am Schorf zu kratzen, sonst blutet es nur wieder.“
    Rachel grummelte in sich hinein, als er ihr sofort und tadelnd auf die Finger schlug, weil sie genau das gerade tat. „Du bist eine echt miese Krankenschwester, hat dir das schon mal einer gesagt?“
    „Brian nörgelt jedes Mal, wenn ich seine Blessuren verarzte, die er sich ständig irgendwo holt“, antwortete Gendry belustigt und verstrich Salbe auf ihrem Knie.
    „Kein Wunder, so rabiat wie du ... Au! Gendry! Wieso kneifst du mich?“
    Rachel sah ihn finster an und Gendry verdrehte die Augen. „Wir werden nie fertig, wenn du nicht stillhältst, und dann können wir heute nicht ins Arboretum fahren, weil es dafür zu spät ist. Also halt jetzt still.“
    „Pah“, machte Rachel und sah auf ihr Knie. „Warum muss das auch so jucken? Bist du bald mal fertig?“
    „Ja, bin ich, du Mädchen du“, antwortete Gendry und schraubte lachend die Tube mit der Heilsalbe zu, als sie ihm dafür die Zunge rausstreckte. „Verletzungen jucken nun mal, wenn sie abheilen. Außerdem ... für die paar Tage, die deine, 'Ich knutsche einen Bus'-Aktion erst her ist, sieht es schon richtig gut aus.“
    Das tat es wirklich. Immerhin hatten sie