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Thurner, M: Elfenzeit 18: Rache der Verbannten

Thurner, M: Elfenzeit 18: Rache der Verbannten

Titel: Thurner, M: Elfenzeit 18: Rache der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
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in Annuyn verwehrt. Ein grausamer Streich. Doch darauf konnte Alebin keine Rücksicht nehmen.
    Sobald er die Gehfurchen des zentralen Seils betreten hatte, brachen alle Dämme. Hinter seinem Rücken verwandelte sich das einst so stolze Schwebende Schloss in ein Tollhaus. Menschliche und elfische Verbündete stürzten aus allen Richtungen herbei und machten sich über die Schätze dieses so prachtvollen Baus her.
    Die Sieger
, dachte Alebin müde,
schreiben wie immer die Geschichte der Schlacht. In ein paar Jahrhunderten wird man von einem der wundersamsten Kämpfe im Elfenreich reden. Niemand wird an all das Blut und die Toten denken, die der Racheschwur eines ungeliebten Sohnes nach sich gezogen hat
.
    Dieser Sieg schmeckte schal und bitter.
    Alebins Überfall auf das Schwebende Schloss brachte die erwarteten Konsequenzen. Selbst die im Spiel der Intrigen so sehr gestählten Mitglieder der earrachschen Herrscherhäuser reagierten ratlos bis erschrocken auf die Untaten des Mannes, der nunmehr einen Schatten trug.
    Menschen hatten sich im Reich der Elfen breitgemacht, Menschen! Sie hatten den Zaubern dieser stillstehenden Welt Paroli geboten. Mit all der Grausamkeit, die in ihrem Naturell ruhte, waren sie über deren Bewohner hergefallen.
    Allerorts wurde beraten, während sich Alebin in Ruhe in seine zweite, ungeliebte Heimat zurückzog. Es scherte ihn wenig, was die Hohen Elfen für Strafen über ihn aussprachen. Sollten sie ihn verfluchen, ihm Krankheiten an den Hals hexen oder ihn gar ins Schattenreich verbannen; es kümmerte ihn nicht. Er hatte den Mächtigen dieser Welt ganz kräftig in den Hintern getreten und gezeigt, wozu er in der Lage war.
    Strenge Urteile wurden gefällt. Verbündete, die er in Earrach um sich geschart hatte, durften sich nicht lange an den Schätzen und Ländereien erfreuen, die sie in Alebins Kielwasser an sich gebracht hatten. Sie wurden verbannt oder getötet, zwangsweise in andere Wesen umgewandelt, verflucht, verzaubert.
    Er empfand kein Mitleid. Sie waren ihm gefolgt, geblendet von der Gier und seinen Schönmalereien. Er hatte nichts Verwerfliches getan, sondern lediglich unterschwellig vorhandene Wünsche verstärkt. Die Elfen, Zwerge, Halbgötter, Trolle und vielerlei mehr – sie waren an ihren eigenen Eitelkeiten gescheitert.
    Den Menschen, die bislang belächelt, aber durchaus gerne als Gefolgsleute in Earrach ein und aus hatten spazieren dürfen, wurde von nun an großes Misstrauen entgegengebracht. Die Elfen versiegelten manche Tore, während die Kontrolle an den übrig gebliebenen rigoros verstärkt wurde. Eine höfische Kommission unter Gwynbaens Leitung fand im Baumschloss der Sidhe Crain ein neutralisierendes Mittel gegen den Immunitätstrunk, den Alebin gebraut hatte. Die Bestandteile dieses Gegengifts trieben fortan mit dem Wind durch die Elfenwelt. Niemals wieder würde Alebin ein Menschenheer aufstellen können, das den Elfen Paroli bot.
    Doch dies war nur ein winziger Rückschlag. Nachdem er glücklich in die Welt der Menschen zurückgekehrt war, beschloss der Elf, fortan kleinere Ziele zu verfolgen. Er würde von den Geschöpfen der Erde lernen und noch besser verstehen, wie sie funktionierten. Ihre Arglist und ihr Vermögen, selbst unter widrigsten Umständen zu überleben, rangen Alebin einigen Respekt ab.
    Seine irdischen Krieger, reichlich mit Beute beladen, verteilten sich über Brythunien. Die Klügeren von ihnen rutschten in ruhigeres Fährwasser, um sesshaft zu werden, kleinere Gemeinschaften oder gar Dörfer zu errichten und Alebin als Außenposten seines allmählich entstehenden Netzwerkes zu dienen. Er musste nicht viel tun, um sich die Bewunderung dieser Frauen und Männer zu erhalten. Schätze wie jene, die sie aus dem Schwebenden Schloss mit sich gebracht hatten, waren niemals zuvor gehoben worden.
    Jahrzehnte vergingen. Alebin verkaufte Koinosthea und ließ sie niedrigste Dienste verrichten, um sie nach einer Weile wieder zu sich zu holen und sich an ihrem Schmerz zu laben. Doolin wurde ihm zum Begleiter und zum Ratgeber. Zu einem Geschöpf, das er sich wie einen Hund hielt und dem er ab und zu einen saftigen Knochen zuwarf.
    Die Legende von Alebin wurde von den Nachkommen seiner Kriegerhorden hochgehalten; umherziehende Barden verbreiteten mythisch verbrämte Geschichten vom weit, weit entfernten Reich, in das er sie geführt und, mit Glück und Reichtum bedacht, auch wieder zurückgebracht hatte.
    Ein Kult entstand. Abenteurer machten sich auf den

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