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Thursday Next 02 - In einem anderen Buch

Thursday Next 02 - In einem anderen Buch

Titel: Thursday Next 02 - In einem anderen Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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die ganze Herde die Gartenmauer niedergewalzt hatte.
    »Hau ab!« schrie meine Mutter und hob den Besen, um dem Mammut den Hintern damit zu versohlen.
    »Hören Sie sofort damit auf!« rief eine energische Stimme. Wir drehten uns um. Ein Mann in einem Safarianzug war über die Gartenmauer gesprungen und lief auf uns zu.
    »Agent Durrell, SO-13«, erklärte er atemlos und zeigte meiner Mutter eine amtliche Kennkarte. »Wenn Sie das Mammut hauen, stelle ich Sie unter Arrest.«
    Die Wut meiner Mutter hatte ein neues Ziel. »Das Biest frisst meinen Garten, und ich soll nichts dagegen tun?«
    »Ihr Name ist Butterblume«, korrigierte Durrell. »Der Rest der Herde ist wie geplant westlich an Swindon vorbeigezogen, aber Butterblume ist ein bisschen verträumt. In einem haben Sie allerdings Recht: Sie werden tatsächlich nichts unternehmen.
    Mammuts sind streng geschützt.«
    »Na schön«, sagte meine Mutter. »Und was ist mit meinem Garten? Wenn Sie Ihrer Aufsichtspflicht nachgekommen wären, wäre das nicht passiert! Was tun Sie eigentlich, um gesetzestreue Bürger vor solchen Biestern zu schützen?«
    Der ehemals blühende Garten sah aus, als wäre er bombardiert worden. Butterblume stieg über die Gartenmauer zurück auf die Straße und scheuerte sich den Rücken an einer Straßenlaterne. Die Lampenfassung löste sich und zertrümmerte die Windschutzscheibe eines japanischen Autos. Butterblume stieß einen lauten Trompetenstoß aus, und irgendwo aus der Ferne kam eine Antwort. Glücklich trottete sie die Straße hinunter.
    »Ich muss weiter«, sagte Durrell und gab meiner Mutter eine Visitenkarte. »Unter dieser Nummer können Sie den Flurschaden anmelden und werden angemessen entschädigt. Vielleicht lassen Sie sich ja auch unsere kostenlose Broschüre ›Wie mache ich meinen Garten für Rüsseltiere weniger appetitlich?‹ zuschicken. Schönen Tag noch.«
    Er tippte sich an den Tropenhelm, sprang über die Mauer und stieg zu seinem Partner in einen SO-13-Land Rover. Die Dodos spürten, dass die schlimmste Gefahr jetzt vorbei war, steckten ihre Köpfe vorsichtig hinter dem Glashaus hervor und begannen dann eifrig in der aufgewühlten Erde zu scharren.
    »Vielleicht sollte ich mir einen Japanischen Garten zulegen«, seufzte meine Mutter und stellte den Besen zurück in den Schuppen.«Diese verdammte Retro-Genetik! Man fragt sich, wo das alles noch hinführen soll! Ich habe gehört, im New Forest gibt es sogar schon ein Diatryma!«
    »Das ist eine Zeitungssage«, erklärte ich und sah auf die Uhr.
    Wenn ich am Abend in Osaka sein wollte, musste ich mich beeilen.
     
    Ich nahm den Zug zum Internationalen Gravitube-Terminal Saknussum westlich von London, ging in die Abfahrtshalle und studierte die Anzeigetafel. Der nächste Deep-Drop nach Sydney ging in einer Stunde. Ich kaufte mir eine Fahrkarte, rannte zum Check-in und verbrachte die nächsten zehn Minuten damit, die sinnlose Anti-Terror-Befragung zu absolvieren.
    »Ich habe gar keinen Koffer«, sagte ich. Die Stewardess warf mir einen irritierten Blick zu, und ich fügte hinzu: »Also, früher hatte ich einen. Aber als ich das letzte Mal getubt bin, ist er verloren gegangen und Sie haben ihn nicht wieder gefunden. Wenn ich mich recht entsinne, habe ich mein Gepäck noch nie zurückgekriegt, wenn ich getubt bin.«
    Sie dachte einen Augenblick nach und sagte dann: »Aber wenn Sie einen Koffer dabeihätten, hätten Sie ihn dann selber gepackt, hätten Sie ihn ständig bei sich gehabt und wäre einer der folgenden Gegenstände darin?«
    Sie zeigte mir eine Liste mit verbotenen Gegenständen, und ich schüttelte den Kopf.
    »Möchten Sie eine Mahlzeit an Bord?«
    »Was gibt es denn für eine Auswahl?«
    »Ja oder nein.«
    »Dann nicht.«
    Sie warf einen Blick auf ihren Fragebogen.
    »Neben wem würden Sie gerne sitzen?«
    »Nonne oder strickende Großmutter, wenn's geht.«
    »Hmm«, sagte die Stewardess und studierte die Passagierliste.
    »Alle Nonnen, Großmütter und alle intelligenten, nicht-amourösen Männer sind schon vergeben. Alles, was ich noch habe, sind ein Technolangweiler, zwei Rechtsanwälte und ein heftig kotzendes Baby, fürchte ich.«
    »Gut, dann einen Rechtsanwalt und den Technolangweiler.«
    Sie trug mich auf ihrem Sitzplan ein und sagte: »Es wird noch ein bisschen dauern, bis wir die heutige Entschuldigung für die Verspätung des Deep-Drop nach Sydney vorliegen haben, Miss Next. Wir bitten um Ihr Verständnis.«
    Eine andere Stewardess flüsterte ihr

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