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Tiamat-Zyklus 1 - Die Schneekönigin

Titel: Tiamat-Zyklus 1 - Die Schneekönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D. Vinge
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sinnloserweise,
ich bin's nur ... Mond ...
Aber sie konnte ihr Leben nicht beeinflussen, obwohl sie so unerwartet in sie eingedrungen war, um an ihrer Verlegenheit oder ihrer Freude über dieses unerwartete Wiedersehen teilhaben zu können, um ihre Hilfe zu bitten oder überhaupt mit ihnen kommunizieren zu können.
    Doch um Clavallys Mundwinkel formte sich bereits ein erkennendes Lächeln, als sähe sie eine Botschaft durch das Fenster von Danaquil Lus Augen. Sie berührte seine Wangen zärtlich, danach legte sie sich mit wissender Geduld auf das Bett zurück und wartete ...
     
    »
... Keine weitere Analyse!«
Mond kippte erschöpft nach vorn und spürte Blodweds kräftige Hand, die sie stützte.
    »Du hast es geschafft! Du bist keine Schwindlerin ...« Blodwed ließ sie auf den Mantel sinken und zog mit plötzlichem Schrecken ihre Hände weg. »Wach auf! Bist du wach? Wo warst du?«
    Mond nickte und ließ ihre Stirn auf die Knie sinken. »Ich .. habe alte Freunde besucht.« Sie umklammerte ihre Beine mit den Händen und hing ihrer Erinnerung nach: die einzige Wärme, das einzige Glück, an das sie sich erinnern konnte.
    »Ich kenne jetzt alle Kräuter, Sibylle.« Blodweds Stimme hämmerte auf sie ein. »Ich werde es dir zeigen. Wirst du ihn heilen?«
    »Nein.« Mond hob trotzig den Kopf. »Aber ich werde einen echten Heiler herbeibringen, der die Kräuter anwenden wird. Aber du mußt mir helfen. Du mußt mir jegliche Unterstützung zusichern.« Ein Nicken. Mond machte sich bereit, sie wußte, wenn sie die Kraft aufbrachte, zu beginnen, dann würde der Transfer alles weitere klären. Ihr Körper rebellierte, er weigerte sich, das noch einmal durchzumachen, doch sie wußte, wenn sie sich jetzt ihrer Erschöpfung ergab, konnte es für den Außenweltler zu spät sein, wenn sie wieder erwachte. Und sie wollte nicht tatenlos zusehen, wie eine andere Person ihretwegen starb.
Sie
konzentrierte ihre Aufmerksamkeit auf sein Gesicht.
    »Gut. Und jetzt frage mich, wie man ihn behandeln muß.
Eingabe ...«
und damit stürzte sie ...
     
    ... in eine Antigravkammer mit weißen Wänden, wo sie einige in pastellfarbene und durchsichtige Anzüge gekleidete Männer sah, die schwerelos um einen Tisch schwebten und sich über unbekannte medizinische Techniken unterhielten. Hinter ihnen, hinter dem Panzerglas einer großen Fensterscheibe, sah sie eine erstarrte Eislandschaft und dichtes Schneegestöber, das von Flutlichtern erhellt wurde .. .
     
    »... Analyse!«
Sie kam wieder zu sich, hörte aber selbst kaum das Rattern der letzten Worte in ihrem Kopf. Sie roch die Aromen von mindestens einem halben Dutzend verschiedener Kräuter an ihren Händen, während sie niedersank. Nebel in ihrem Geist verschleierten den Blick auf Blodweds Gesicht und das reglose Lumpenbündel des kranken Außenweltlers und machte sie zu einer heiligen Vision. Sie kroch auf Händen und Knien zur Heizung in der Mitte des Raums. Und als die Energiewolke so dicht wurde, daß ihr Körper nichts mehr ertragen konnte, ließ sie sich endlich ganz zu Boden sinken und schlief ein.
     
    Dringliches Entsetzen weckte Mond wieder auf. Sie starrte die unerwarteten Wände an, die sie umgaben. Felswände – kein endloser, verlassener Himmel über einer einsamen Küste, wo ein schwarzgekleideter Henker ein Medaillon trug, das ihr so vertraut war wie das ihres einzigen Geliebten ... Sie verbarg sich hinter dem Wall ihrer Finger vor dem Phantom, die sie gegen ihr geschwollenes Gesicht drückte.
Nein, das ist nicht wahr!
    Leises Trällern drang auf sie ein, weitete den Bereich ihrer Wahrnehmung aus und holte sie wieder in die Felskammer zurück. Sie senkte die Hände und sah Käfige an der Wand, spürte, wie die Zeit wieder in die Gegenwart einströmte. Jemand hatte sie zu einem Bündel Decken gebracht. Der Tiergestank war verschwunden, als hätte auch jemand die Käfige gereinigt, ein schwerer Kräutergeruch hing in der Luft. Jenseits der verschlossenen Tür vernahm sie keinen Laut, sie vermutete, daß es bereits spät in der Nacht sein mußte. Die Tiere scharrten und räkelten sich, sie lebten jetzt ihr eigenes Leben und betrachteten sie nur mit halber Aufmerksamkeit. »Weißt du, ich bin auch nur ein Haustier.« Sie erhob sich unsicher, schwankte einen Augenblick und sah Sterne, bevor sie den Raum durchqueren konnte.
    Der Außenweltler lag in einem Bett aus Decken und war wie ein Neugeborenes in weitere Decken eingemummt. Ein Topf mit einem Kräutergebräu dampfte auf einer

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