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Tiamat-Zyklus 1 - Die Schneekönigin

Titel: Tiamat-Zyklus 1 - Die Schneekönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D. Vinge
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den Kopf. »Aber die Mers, Herrin, sogar die Mers. Sie waren auf Ngenets Land sicher, bis ich kam!«
    »Wenn Starbuck und die Hunde ihn aussuchten, kannst du doch nichts dafür. Niemand ist dafür verantwortlich, außer der Königin. Ich würde sagen, du mußt dreifach gesegnet sein, nicht verflucht, wenn du bei dem Zwischenfall mit Starbuck nicht mehr als nur eine leicht angeschnittene Kehle davongetragen hast.« Er begann zu husten und preßte sich die Hand auf den Hals.
    »Starbuck?« Sie veränderte ihre Haltung langsam und streckte die Beine aus. Sie nahm allen Mut zusammen und fragte: »War er der Schwarzgekleidete? Was ist er?« Aber
Wer ist er?
fragte sie nicht.
    Gundhalinu zog die Brauen in die Höhe und entfernte seine Hand von ihrer Schulter. »Du hast noch nie von Starbuck gehört? Er ist der Ratgeber der Königin, ihr Jäger, ihr Mittelsmann, wenn sie mit uns verhandelt ... ihr Liebhaber.«
    »Er hat mir das Leben gerettet.« Sie fuhr an der heilenden Wunde um ihre Kehle entlang und nahm alle Kraft zusammen, um zu fragen: »Wer ist er?«
    »Das weiß niemand. Seine Identität wird geheimgehalten. «
    Einst liebte er dich, aber nun liebt er sie.
Die Worte des Transfers hallten in ihrem Innern. »Jetzt verstehe ich. Ich verstehe alles .. .! Es stimmt.« Sie sah weg, doch die Smaragdaugen unter der Maske folgten ihr überall hin, folgten ihr ..
    »Was ist?«
    »Mein Vetter ist Starbuck«, flüsterte sie.
    »Das ist unmöglich«, widersprach Gundhalinu leise. »Starbuck muß ein Außenweltler sein.«
    »Funke ist einer. Sein Vater war einer. Er wollte schon immer so wie sie sein, wie die Winter ... Und jetzt ist er es.«
Ein Monster. Wie konnte er mir das nur antun?
    »Du versteigst dich in Mutmaßungen. Nur weil Starbuck Angst davor hatte, eine Sibylle zu töten ...«
    »Er wußte noch bevor er mein Mal sah, daß ich eine Sibylle bin!« Seine überlegene Besserwisserei brachte sie in Rage. Er kannte mich, das weiß ich genau. Und er trug Funkes Medaillon.«
Und er ermordete die Mers.
Sie preßte die Faust vor den Mund. Wie konnte er? Wie konnte er sich nur zu
so etwas
entwickeln?«
    Gundhalinu legte sich wieder nieder und schien sich unbehaglich zu fühlen. »Das tut Karbunkel den Leuten an. Aber wenn es wahr ist, dann war er wenigstens noch human genug, dein Leben zu verschonen. Nun kannst du ihn vergessen .. . wenigstens ein Problem.« Seufzend blickte er in die Schatten. »Nein.« Sie schnellte auf die Füße und bewegte sich steif im Kreis um sein Lager. »Mehr denn je will ich nun nach Karbunkel. Es muß einen Grund geben für das, was er getan hat. Wenn er sich so verändert hat, muß es auch einen Weg geben, die Veränderung wieder rückgängig zu machen.«
Ihn zurückzugewinnen. Ich will ihn nicht verlieren ... nachdem ich so weit gereist bin!
»Ich liebe ihn, Gundhalinu, wie sehr er sich auch verändert haben mag, was er auch getan hat. Ich kann nicht einfach aufhören, ihn zu lieben.«
Oder ihn zu brauchen, oder ihn zurückhaben zu wollen. Er gehört zu mir, er gehörte immer zu mir! Und ich will ihn wiederhaben, ich werde ihn nicht aufgeben, ganz egal, wer er ist oder was sie aus ihm gemacht hat ...
abgestoßen von der Wahrheit und hilflos ihr gegenüber. »Wir haben uns gegenseitig unser Leben versprochen, und wenn er das nicht mehr will, dann muß er es mir beweisen.« Sie ballte eine Hand zur Faust, die sie mit der anderen festhielt.
    »Ich verstehe.« Er lächelte, doch es wirkte etwas unsicher. »Und ich war immer der Meinung, ihr Eingeborenen würdet ein stumpfsinniges, unkompliziertes Leben führen.« Ungewollte Gönnerhaftigkeit machte sich in ihm breit. »Wenigstens die Liebe hat auf Kharemough ihren Platz und reißt uns nicht das Herz aus dem Leibe.«
    »Dann warst du doch niemals verliebt.« Sie kauerte sich neben dem Kleiderbündel nieder, das Blodwed ihnen gelassen hatte, und griff wahllos ein Stück heraus. Es war eine Tunika, die mit gewebten weißen Streifen durchsetzt war.
    »Wenn du damit alles verzehrende, sinnenbetäubende, überwältigende Liebe meinst – nein. Ich habe davon gelesen ... « Seine Stimme wurde weicher. »Aber ich habe sie noch niemals gesehen. Ich glaube nicht, daß sie im wirklichen Universum existiert.«
    »Kharemoughis existieren nicht im wirklichen Universum.« Sie nahm die Parka ab, öffnete den Reißverschluß ihres Taucheranzugs und zog ihn aus, wonach sie ihre so lang eingezwängt gewesenen Arme rieb und sich den Rücken kratzte. Sie ließ ihn

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