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Tiamat-Zyklus 1 - Die Schneekönigin

Titel: Tiamat-Zyklus 1 - Die Schneekönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D. Vinge
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geschlagen! Es sei denn . ..« Sie wandte den Blick ab und schüttelte den Kopf, als ein weiterer Blauer eintrat, diesmal war es ein Inspektor. »Mantagnes?« fragte sie.
    Doch der Inspektor schüttelte grimmig den Kopf. »Er ist uns entwischt, Kommandant.«
    »Jakoola? Wie, zum Teufel, konnte der denn ...«
    »Ich weiß es nicht!« Er beantwortete ihren Zorn mit seinem eigenen. »Als wir in sein Büro eindrangen, war er verschwunden. Wir haben alles durchsucht – dort drinnen hätte sich keine Fliege mehr verbergen können! Sie suchen immer noch – aber er hatte einen Weg nach draußen, und den haben wir noch nicht gefunden.«
    »Er wird diesen Planeten nicht verlassen können.« PalaThion zog am Zeichen des Imperiums auf ihrer Gürtelschnalle. »Wir schnappen ihn.«
    »Da wäre ich nicht so sicher.« Mantagnes studierte zerknirscht seine Füße.
    »Dann soll er mal versuchen, unter Anklage des versuchten Völkermordes einen Unterschlupf zu finden.« Sie winkte mit der Hand. »Waldantuz, bringen wir die anderen sauberen Herrschaften hier dahin, wo sie hingehören. Wenigstens haben wir alle Beweismittel. Und eine Zeugin! Starhiker, ich brauche Ihre Aussage.«
    »Darauf können Sie sich verlassen, Blaue.« Tor nickte. Brodelnde Rachegelüste stiegen in ihr empor, als C'sunh an ihr vorbeigeführt wurde. Zwei weitere folgten, bevor sie Oyarzabal sah.
    »Persiponë?« Er stieß seine Wache an, damit der Mann stehenblieb. »Ich schätze, wohin ich jetzt gehe, werde ich dich nicht mitnehmen.«
    »Du wolltest mich in eine hirnlos Dahinvegetierende verwandeln, du Bastard! Mehr wolltest du noch nie!« Sie schob sich an PalaThion vorbei, um ihn direkt ansehen zu können. »Ich hoffe, du wirst dort bleiben, bis du verfaulst. Ich hoffe, du siehst niemals mehr eine andere Frau . ..« Doch dann erinnerte sie sich, daß er es im letzten Augenblick hatte verhindern wollen – und die paar Sekunden Aufschub hatten alles zu ihren Gunsten entschieden.
    »Ich wollte nur nicht, daß du stirbst, das ist alles. Dich so zu haben, wäre immer noch besser gewesen, als dich tot zu haben.« Er beugte sich über sie, doch der Blaue hielt ihn zurück.
    »Sprich für dich selbst!« Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Du scheinst ohnehin nur an dich zu denken.«
    Er blickte zu PalaThion. »Wenn Sie Näheres über die Sache wissen wollen, ich werde Ihnen alles sagen. Sie müssen nur fragen.« PalaThion nickte, einer der Männer fluchte. Tor erkannte, daß Oyarzabals Leben nun keinen roten Heller mehr wert war, wo sie ihn auch hinschicken mochten.
    Und sie selbst würde diese Welt nun nie verlassen können, wie sie es auch versuchen mochte.
Oh, Götter, warum kann ich nur nie etwas richtig machen?
Sie riß sich mit aller Gewalt zusammen, denn nun hatte sie niemanden mehr, an den sie sich halten oder den sie halten konnte. Sie fühlte PalaThions Blick auf sich, die Frau sah sie mit unerwarteter Sympathie an. PalaThion drehte langsam den Kopf, bis sie Oyarzabal erblickte und an ihm vorbei sah.
    Tor machte einen Schritt nach vorn, die Arme hatte sie immer noch um sich geschlungen, um sie zu schützen, und beugte sich zu Oyarzabal hinab. Sie küßte ihn flüchtig auf den Mund. »So long, Oyar.
    Er antwortete ihr nicht. Die Blauen führten ihn hinaus. Tor trat wieder zurück neben Pollux.
Woran liegt es nur? Woran liegt es nur, daß man das, was einem gehört, immer erst dann richtig will, wenn man es weggeworfen hat?
     

46
    Jerusha beugte sich über ihren Schreibtisch und beugte den Nacken, um Dr. C'sunh und seinen Genossen nachzublicken, die zu den Zellen geführt wurden.
Oh, süße Rache!
Doch in ihrem Lächeln lag nichts Süßes. Sie hatte Arienrhods Verschwörung im letztmöglichen Augenblick vereiteln können, und auch wenn sie selbst Arienrhod nichts anhaben konnte, die hatte jetzt die Sommer am Hals, und die würden sie in sicherem Gewahrsam halten, bis der Tag ihrer Exekution gekommen war.
Vielleicht gibt es doch noch eine Gerechtigkeit im Universum.
»Starhiker!«
    Tor Starhiker spähte durch den dünner werdenden Schirm prunkvoller blauer Uniformen. Sie trank starken Tee unter den sorgsamen Blicken von Pollux. Sie stand von der Bank auf und drängte sich durch die Reihe der Polizisten zum Schreibtisch. Jerusha betrachtete sie mit amüsiertem Interesse. Ihr enges Kleid ließ mehr von ihrem Körper unbedeckt, als es bedeckte, sie ging wie eine Dockgehilfin, ohne sich um das Kichern der Männer zu kümmern, an denen sie vorbeiging. Ein

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