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Tief im Herzen: Roman (German Edition)

Tief im Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Tief im Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Haus geraucht wurde. »In den letzten Jahren sind viele Touristen in unsere Gegend gekommen. Und noch mehr Leute sind aus der Stadt hierhergezogen. Sie mieten gern mal ein Boot, sie kaufen auch gern Boote. Voriges Jahre habe ich in meiner Freizeit ein Boot für diesen Typen aus Washington gebaut. Einen kleinen, etwa vier Meter langen Einer. Vor ein paar Monaten hat er mich angerufen, ob ich nicht Interesse hätte, noch eines zu bauen. Er will ein größeres Boot mit Schlafkabine und Kombüse.«
    Ethan steckte die Zigarre wieder in seine Tasche. »Ich habe darüber nachgedacht. Es würde Monate dauern, wenn ich auf mich allein gestellt wäre und in meiner Freizeit daran arbeiten würde.«
    »Du willst, daß wir dir helfen, ein Boot zu bauen?« Phillip preßte die Finger auf seine Augen.
    »Nicht nur ein Boot. Ich rede davon, daß wir ein Geschäft aufmachen sollten.«
    »Ich habe bereits einen Job«, murmelte Phillip. »Ich bin in der Werbebranche tätig.«
    »Der Bootsbau hat Tradition in dieser Gegend, und trotzdem gibt es in St. Chris keine Bootsbauer mehr.«
    Phillip setzte sich. »Ist dir mal der Gedanke gekommen, daß es dafür einen triftigen Grund geben könnte?«
    »Ja, der Gedanke ist mir durchaus gekommen. Ich denke, es liegt daran, daß niemand mehr das Risiko eingehen
will. Ich rede von Holzbooten, Segelbooten. Das ist eine Marktnische. Und einen Kunden haben wir schon.«
    Cam rieb sich das Kinn. »Mann, Ethan, das habe ich nicht mehr gemacht, seit wir damals deinen Kutter gebaut haben. Das ist – Gott – fast zehn Jahre her.«
    »Und er hat sich bewährt, richtig? Also haben wir gute Arbeit geleistet. Es ist ein Glücksspiel«, fügte er hinzu und wußte, daß dieses eine Wort der Schlüssel zu Cams Herz war.
    »Geld für die Anfangsinvestitionen hätten wir«, murmelte Cam, der sich allmählich für die Idee erwärmte.
    »Woher weißt du das?« wollte Phillip wissen. »Du hast doch nicht die geringste Ahnung, wieviel Geld man in der Startphase braucht.«
    »Das wirst du schon herausfinden.« Eine Würfelpartie, dachte Cam. Nichts gefiel ihm besser. »Ich würde weiß Gott viel lieber einen Hammer schwingen als einen blöden Staubsauger. Ich bin dabei.«
    »Einfach so?« Phillip hob die Hände. »Ohne einen Gedanken an Betriebskosten, Gewinn und Verlust, Konzessionen, Steuern, Versicherung zu verschwenden? Wo um alles in der Welt wollt ihr das Geschäft denn aufmachen? Wie wollt ihr mit dem geschäftlichen Teil zurechtkommen?«
    »Das ist nicht mein Problem«, sagte Cam und grinste. »Das wäre deine Aufgabe.«
    »Ich habe schon einen Job. In Baltimore.«
    »Ich hatte auch ein Leben«, sagte Cam nur. »In Europa.«
    Phillip ging unruhig hin und her. Er saß in der Falle, dachte er immer wieder. »Ich werde tun, was ich kann, um euch in der Anlaufphase zu helfen. Vielleicht machen wir einen großen Fehler, der viel Geld verschlingen wird. Außerdem solltet ihr beide bedenken, daß die Sozialarbeiterin es vielleicht nicht so gut finden könnte, wenn wir zu diesem Zeitpunkt ein riskantes Geschäft aufziehen. Ich gebe meinen Job nicht auf, denn so haben wir wenigstens ein festes Einkommen.«
    »Ich werde mit ihr darüber reden.« Cam hatte sich spontan dazu entschlossen. »Mal sehen, wie sie reagiert. Und du sprichst mit Grace darüber, ob sie hier im Haus einspringt?« fragte er Ethan.
    »Ja, ich fahre zum Pub und rede mit ihr.«
    »Prima. Damit bist du, Phillip, heute abend für Seth zuständig.« Er lächelte seinem Bruder spöttisch zu. »Achte darauf, daß er seine Hausaufgaben macht.«
    »O Gott.«
    »Da dies geklärt ist«, Cam lehnte sich zurück, »bleibt nur noch die Frage: Wer macht das Abendessen?«

6. Kapitel
    Sein notwendig gewordener Besuch bei Anna Spinelli gab ihm Gelegenheit, dem gewohnten abendlichen Chaos in ihrem Haushalt zu entgehen. Es bedeutete, daß der Abwasch von einem seiner Brüder gemacht würde, und daß er nicht in den Streit über die Hausaufgaben hineingezogen werden würde, der zwischen Phillip und Seth schon entbrannt war.
    Ja, für Cam war die Fahrt nach Princess Anne an diesem regnerischen Abend allerbeste Unterhaltung. Und das war ziemlich jämmerlich für einen Mann, der daran gewöhnt war, jederzeit von Paris nach Rom zu jetten. Er versuchte nicht weiter daran zu denken.
    Cam hatte veranlaßt, daß sein Tragflügelboot eingelagert und seine Kleidung ihm nachgeschickt wurde. Seinen Wagen mußte er allerdings noch verschiffen lassen. Er war eine Verpflichtung

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