Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tief im Hochwald - Kriminalroman

Tief im Hochwald - Kriminalroman

Titel: Tief im Hochwald - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moni
Vom Netzwerk:
sollten uns vorerst von ihm fernhalten. Bei der Trauerfeier können wir ihm aus dem Weg gehen, und anschließend gehen wir geocachen, wie ich gehört habe, da werden wir ihm auch nicht begegnen«, antwortete Johannes.
    » Wir gehen geocachen? Du willst mit?«, wollte Hajo bestätigt haben.
    »Na ja, ich kann euch doch nicht alleinlassen«, räumte Johannes schmunzelnd ein.
    »Ich glaube, Vanessa hat Heiner angedroht, dass er mit ihr laufen muss, also mach dir keine Hoffnung«, dämpfte Hajo die Erwartungen seines Sohnes.
    »Einen Tag mit dir im Wald hatte ich vermutlich seit meinem vierzehnten Lebensjahr nicht mehr, ich denke, das ist auch nicht zu verachten.«

    Ruth Eiden wirkte verwundert darüber, dass Vanessa bereits so früh in der Gaststube saß, um zu frühstücken. »Haben Sie heute Morgen um sechs Uhr auch die Geräusche im Treppenhaus gehört?«, fragte sie scheinheilig.
    »Oh, hoffentlich habe ich Sie nicht geweckt, das tut mir leid. Ich hatte meinen Computer im Auto vergessen und war um die Zeit draußen«, log Vanessa.
    »Ich habe Sie gestern Abend gar nicht kommen hören«, bohrte die Wirtin weiter.
    »Das mag sein«, räumte Vanessa ein. »Ich habe lange gearbeitet und muss auch gleich dringend noch auf die Dienststelle. Ich muss einen Bericht für meine Kollegen in Trier schreiben. Wir sehen uns dann zur Beerdigung.«
    »Ich kann doch gar nicht kommen, auch wenn mir das sehr leidtut wegen Oma Jungblut. Ich muss in der Zeit den Kaffee für hinterher vorbereiten und schon wieder Brötchen schmieren. Zum Glück habe ich heute Hilfe. Diana Erschens und Philipp Ott helfen mir. Sie haben mir erzählt, sie wollten sich sowieso treffen, um durch den Wald zu streifen, da könnten sie auch vorher hier helfen.«
    Vanessa wurde hellhörig. Sie musste den Jugendlichen unbedingt sagen, dass sie vorerst keine Caches machen sollten, es war momentan wirklich zu gefährlich.
    »Sollte mein Kollege aus Trier bei Ihnen erscheinen, schicken Sie ihn bitte zur Dienststelle«, bat Vanessa die Wirtin.
    »Heute kommen die Sargträger sicher nicht zu mir während der Beerdigung, ich glaube, dieses Mal werden sie das Grab bewachen, aber schön alle zusammen«, plauderte die Wirtin, während sie die Tische für den Beerdigungskaffee eindeckte.
    »Was haben Sie da gesagt?«, fragte Vanessa entgeistert.
    »Na ja, gestern kamen die drei ja ein Bierchen trinken, während alle anderen in der Messe waren. Das ist aber auch langweilig, da draußen zu stehen und zu warten. Aber der Herr Engel sieht das nicht gern, Alkohol im Dienst und so, darum darf er das nicht erfahren.«
    »Wissen Sie eigentlich, was Sie mir da erzählen? Die drei haben behauptet, sie hätten vor dem Friedhofstor unter der Linde gestanden und geraucht. Der Friedhof war demnach völlig unbeaufsichtigt. Wer wusste das sonst außer Ihnen?«
    Ruth Eiden hielt inne. »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Ich hatte in der Zeit eine Fahrradgruppe in der Gaststube, aber keine Hellersberger. Das würde sich auch niemand trauen, nicht zur Beerdigung zu gehen und sich in der Zeit öffentlich blicken zu lassen.«
    »Waren die Fahrradfahrer im Biergarten? Haben Sie vielleicht draußen jemanden beobachtet, ohne sich der Bedeutung bewusst zu sein?«
    »Nein, tut mir leid. Die Radfahrer hatten Essen bestellt, da war ich fast die ganze Zeit in der Küche. Die wollten Rumpsteak mit Zwiebeln und Bratkartoffeln, das ist ein bisschen Aufwand, da war ich längere Zeit hinten.«
    Vanessa würde die Bestatter unbedingt befragen müssen. Wichtig war vor allem, zu erfahren, ob sie einen anderen Grund gehabt haben konnten, den Friedhof und die Grabstelle unbeaufsichtigt zu lassen, als nur ein Bier am Morgen. Möglicherweise hatte jemand sie unter einem Vorwand fortgeschickt? Oder konnte der Täter einen Komplizen unter den Sargträgern gehabt haben?
    »Frau Eiden, kennen Sie diese Sargträger näher?«
    »Na sicher, wie man sich halt im Hochwald so kennt. Nur den jüngeren kenne ich nicht so gut, das ist eine andere Generation, aber der Wilfried zum Beispiel –«
    Vanessa unterbrach sie. »Ist einer der Männer gebürtiger Hellersberger, oder hat einer von ihnen irgendwelche Beziehungen zum Ort?«
    »Na, so genau kann ich das nicht beantworten. Da müssen Sie sie doch selbst fragen. Wir sind schließlich alle um fünf Ecken miteinander verwandt oder verschwägert, aber ich hätte mal gesagt, Hellersberger ist keiner von denen.«
    Ruth Eiden hatte in der Post merklich die Werbetrommel für die

Weitere Kostenlose Bücher