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Tiefer - Im Sog der Lust (German Edition)

Tiefer - Im Sog der Lust (German Edition)

Titel: Tiefer - Im Sog der Lust (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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perfekt in die kleine Kuhle an seiner Schulter. Sie atmete ihn ein, den Geruch von Sand und Meer.
    „Hey“, sagte sie.
    „Hey.“ Er drehte den Kopf ein wenig, sodass sie ihm einen Kuss auf die Wange geben konnte. „Hast du bekommen, was du brauchtest?“
    „Connor wird die Sachen mit seinem Mitarbeiterrabatt kaufen und bei Robbie im Laden vorbeibringen.“
    „Okay.“
    „Sitzt du schon lange hier draußen?“
    „Ein paar Stunden.“
    Bess hörte das Lächeln in seiner Stimme und piekte ihn in die Seiten. Nick wand sich, lachte, und drehte sich um, um sie auf seinen Schoß zu ziehen. Sie wehrte sich nicht.
    „Geht es dir gut?“, fragte sie.
    Ein paar Minuten vergingen, in denen er nicht antwortete. „Ja. Mir geht es gut. Es ist nur …“
    Er verstummte. Sie wartete. Als er nicht weitersprach, streichelte sie seine Wange. „Was?“
    „Es ist das Meer“, erklärte er ihr. Seine Augen schauten in die Ferne, über ihre Schulter, das Geländer. Den Strand.
    „Was ist damit?“ Besorgt verlagerte Bess ihr Gewicht so, dass sie in seinem Blickfeld war.
    Langsam klarte Nicks Blick auf. „Nichts. Es ist heute Abend nur sehr laut, oder?“
    Bess neigte den Kopf, um zu lauschen. „Für mich klingt es wie immer.“
    Nick schüttelte sich leicht. Stück für Stück kam er zu ihr zurück. Sein Lächeln schaffte es zwar nicht ganz, den kalten Schauer zu vertreiben, der ihr über den Rücken lief, aber es half.
    „Willst du ein Stück mit mir spazieren gehen?“
    Ihr Magen knurrte, und sie spürte diesen leichten Schwindel, den sie immer bekam, wenn sie nichts gegessen hatte. „In ein paar Minuten, okay? Ich muss nur kurz einen Happen essen.“
    „Sicher, sicher“, erwiderte Nick abwesend.
    Sie küsste ihn. Er erwiderte den Kuss, aber seine Umarmung wirkte zerstreut und abwesend. Bess versuchte, sich davon nicht beunruhigen zu lassen. Sie erhob sich von seinem Schoß und ging in die Küche, wo sie die Schränke nach etwas durchsuchte, was ihren Hunger stillen, aber keine lange Vorbereitungszeit benötigen würde. Sie entschied sich für Erdnussbutterkekse und ein Glas Milch. Als sie auf die Veranda zurückkam, war Nick verschwunden.
    Bess schaute über das Geländer, aber der Strand war zu dunkel, um sehr weit sehen zu können. Sie öffnete schon den Mund, um nach ihm zu rufen, aber schloss ihn dann genauso schnell wieder. Statt zu rufen, nahm sie die Treppen nach unten.
    Er stand am Wasser und schaute in die Ferne. Als Bess neben ihn trat und ihre Hand in seine schob, rührte er sich nicht. Zum ersten Mal waren seine Hände kalt.
    „Es geht immer so weiter, nicht?“, sagte er, ohne sie anzuschauen. „Es hört nicht auf.“
    Bess schaute ebenfalls über das Wasser, versuchte zu sehen, was er sah. „Es hört auf, Nick. Irgendwo hört das Wasser auf.“
    Seine Finger krümmten sich in ihrer Hand. „Ich habe nicht vom Wasser gesprochen.“
    Und weil sie ein Feigling war, fragte Bess nicht, was er sonst gemeint hatte. Sie war sich ziemlich sicher, dass sie es sowieso schon wusste.

38. KAPITEL
    Damals
    Nie war ein Tag so langsam vorbeigegangen, aber endlich war es fünf Uhr, und Bess stürzte in dem Moment aus dem Laden, als Ronnie ihn zu ihrer Ablösung betrat. Sie sagte noch nicht einmal Tschüss, und als Eddie auf ihrem Weg nach draußen versuchte, ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen, schüttelte sie ihn in ihrer Hast, endlich rauszukommen, einfach ab. Ja, sie fühlte sich deshalb schlecht, aber nicht schlecht genug, um stehen zu bleiben und sich anzuhören, was er ihr zu sagen hatte.
    Schnell und schneller trat sie in die Pedale und machte sich nicht einmal die Mühe, ihr Fahrrad am Geländer von Nicks Terrasse anzuschließen. Sie sprang einfach ab und ließ es auf den Boden fallen. Drei Schritte, und sie stand an seiner Tür, hämmerte wie wild dagegen. Erst öffnete er nicht, und sie dachte, dass er nicht zu Hause wäre. Trotzdem klopfte sie noch einmal und schrammte sich dabei die Knöchel auf.
    Als er endlich die Tür aufmachte, traf der Anblick, wie er da im Türrahmen stand, sie wie ein Fausthieb in den Magen. Für eine Sekunde oder zwei vergaß sie zu atmen. Leise sagte sie seinen Namen. Dann noch einmal lauter.
    Nick rührte sich nicht.
    „Ich muss mit dir reden“, sagte Bess.
    Er schüttelte den Kopf, trat aber vor die Tür und schloss sie hinter sich. Sich gegen das Geländer lehnend, zündete er sich eine Zigarette an und blies den süßen Rauch in ihre Richtung. „Dann rede.“
    Eine Wand wie aus

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