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Tiefer - Im Sog der Lust (German Edition)

Tiefer - Im Sog der Lust (German Edition)

Titel: Tiefer - Im Sog der Lust (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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Bess schwer atmend an. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und erwiderte den Blick.
    „Ich bin den ganzen Weg hierhergekommen, um dich zu sehen“, sagte er, als wenn er das nicht schon oft genug betont hätte. „Können wir wenigstens über ein paar Sachen sprechen?“
    „Okay. Wir können darüber reden. Aber jetzt muss ich arbeiten.“ Wie sie sich konzentrieren sollte, war ihr zwar ein Rätsel, aber Bess hatte keine andere Wahl. „Ich habe um fünf Uhr Feierabend.“
    Andy nickte. „Ich hole dich ab.“
    „Nein, nicht hier. Lass mich erst nach Hause fahren. Hol mich da um sieben ab.“
    Andy sah aus, als wollte er protestieren, aber es fühlte sich gut an, einmal ein bisschen die Kontrolle zu haben. Bess atmete ein wenig leichter. Andy fuhr sich mit den Händen durchs Haar.
    „Was soll ich bis dahin machen?“
    „Pft. Du bist am Strand“, sagte Bess. „Warum legst du dich nicht in die Sonne oder so?“
    „Den ganzen Tag?“ Er zog eine Grimasse, die ziemlich eindeutig sagte, was er davon hielt.
    „Andy …“, seufzte Bess. „Es ist mir echt egal, okay?“
    Er nickte, und zum ersten Mal, seitdem er an Nicks Tür geklopft hatte, schenkte er ihr einen reuevollen Blick, der ehrlich zu sein schien. „Wir kriegen das wieder hin, oder?“
    „Ich weiß es nicht.“
    „Wir kriegen das wieder hin“, wiederholte er, als wenn er es nur oft genug sagen müsste, damit es wahr würde.
    „Irgendeine Lösung werden wir finden, Andy, ja. Aber wer weiß schon, welche?“
    „Ich“, erwiderte er mit so viel Überzeugung, dass sie für sie beide reichte.
    Statt einer Antwort drehte Bess sich um und ging in den Laden.

37. KAPITEL
    Jetzt
    Bess wartete zwei Tage, bevor sie ihren Sohn aufsuchte. Sie hatte einen guten Grund für ihren Besuch im Office Outlet. Für ihren Laptop im Strandhaus brauchte sie einen Wireless-Router, sowie einen neuen Drucker als Ersatz für den, den sie in ihrem alten Haus zurückgelassen hatte.
    Aber nichts davon erleichterte ihr den Weg durch die Ladentür.
    Sie schüttelte den eifrigen jungen Mann im roten Poloshirt ab, der mit seinem Knopf im Ohr aussah wie ein Borg aus Star Trek, er hatte sie sofort angesprochen, nachdem sie die Druckerabteilung betreten hatte. „Entschuldigung, ich suche meinen Sohn, Connor Walsh.“
    Das schmierige Verkäuferlächeln verschwand und wurde durch einen ausgestreckten Daumen ersetzt. „Er füllt da hinten Papier auf.“
    „Danke“, sagte Bess, aber er war schon auf der Suche nach einer neuen Beute. Sie fand Connor über einen Karton mit Monogramm versehener Briefpapierboxen gebeugt. „Haben Sie auch welche mit dem Buchstaben B?“
    Er schaute hoch, dann richtete er sich auf. Bildete sie sich die Ringe unter seinen Augen nur ein? Als Mutter, die sie nun mal war, suchte sie in seinem Gesicht nach Anzeichen von Mangelernährung, in seiner Kleidung nach Falten. Connor behielt einen nichtssagenden Gesichtsausdruck bei.
    „Da bin ich noch nicht.“
    „Ich bin hier, weil ich einen Drucker und einen Router brauche. Kannst du mir dabei helfen?“
    Er gab keinen Zentimeter nach. „Ich glaube, in der Abteilung arbeitet Robert heute.“
    „Connor, komm schon.“ Bess seufzte. „Ich vertraue deinem Wissen und bin sicher, dass du die Kommission gebrauchen kannst.“
    „Danke, aber mir geht es gut.“ Er stellte die Box zur Seite, die er in der Hand hielt.
    Bess wartete. Endlich gab er nach, auch wenn seine Miene unmissverständlich verriet, dass er noch nicht bereit war, ihr zu verzeihen. Das war in Ordnung. Damit konnte sie leben. Sie folgte ihm durch die Gänge in die Reihe, wo die Router in Blisterverpackungen an Haken hingen.
    Connor zeigte ihr, welche infrage kämen und gab eine Empfehlung, welcher für ihre Zwecke am besten wäre. Er half ihr auch, einen Drucker auszusuchen, ein günstiges Modell mit allen Schikanen, das gut in ihr Budget passte.
    „Ich bekomme übrigens einen Mitarbeiterrabatt“, sagte er mürrisch. „Ich kann die Sachen für dich zurücklegen und heute Abend bezahlen. Kann sie dann ja zu Robbie in den Laden bringen.“
    „Würdest du das tun?“ Bess schaffte es, ihre Stimme neutral klingen zu lassen, so als wenn das keine große Sache wäre, was er da vorgeschlagen hatte. „Du könntest auch bei uns zu Hause vorbeikommen, mit uns zusammen zu Abend essen, wenn du magst.“
    Connor nickte. Er drehte den Router wieder und wieder in seinen Händen, ohne seine Mutter anzusehen. „Vielleicht. Wenn mich jemand

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