Tiefer - Im Sog der Lust (German Edition)
würde sie zu Hause das Badezimmer für sich alleine haben, und vielleicht wartete auch eine Nachricht von Andy auf sie. Mittlerweile hatte sie ihm ein halbes Dutzend hinterlassen.
„Es tut mir leid“, sagte sie, als die Glocke über der Tür ertönte„, wir haben …“
„Geschlossen?“, fragte Nick mit einem Lächeln, das ihre Beine in Wackelpudding verwandelte. „Das hoffe ich doch. Ich wollte dich nämlich eigentlich nach Hause begleiten.“
5. KAPITEL
Jetzt
Das Laken unter ihrer Wange war weich und kühl. Die Haut unter ihrer Hand warm. Nicks Brust bewegte sich nicht. Er atmete nicht. Oder? Konnte er atmen? Sie spreizte ihre Finger über seiner Brustwarze, aber darunter spürte sie kein Klopfen. Keinen Herzschlag.
Und doch lebte er. Hier. Fest und real, nicht transparent. Sie konnte ihn berühren. Sie konnte ihn schmecken.
„Erzähl mir, was passiert ist“, flüsterte Bess. Sie küsste ihn direkt oberhalb der Rippen und ließ ihre Lippen auf seiner Haut ruhen, die immer noch leicht nach Salz schmeckte.
Er schwieg so lange, dass sie sich sicher war, er würde nicht mehr sprechen. Seine Hand glitt in einer hypnotisierenden Bewegung wieder und wieder über ihr Haar und blieb dann still liegen. Bess schob ihre Finger durch die dichten Locken unterhalb seines Bauchnabels. Die Haare kitzelten an ihrer Handfläche. Sie spürte, wie sein Körper sich anspannte.
„Ich glaube, ich weiß es nicht.“ Er verlagerte sein Gewicht ein wenig, dann nahm seine Hand ihr Streicheln wieder auf.
Hundert Fragen schwirrten durch ihren Kopf, aber sie fand die Worte nicht, um auch nur eine davon zu stellen. Wenn er nicht atmete, wenn sein Herz nicht schlug, wie konnte er dann warm sein? Wenn er ein Geist war, wie konnte er sie berühren? Wie konnte er mit ihr schlafen?
Ihr eigener Herzschlag pochte in ihren Ohren, und der Atem stockte ihr in der Kehle. Ein Schauer überlief sie und sie drängte sich näher an ihn, dankbar für seine Wärme, die sie sich nicht erklären konnte.
Und mal ehrlich, wie wichtig war es ihr, die Details dieses köstlichen Wunders zu erfahren? Würde das Wissen darum, wie es möglich war, irgendetwas ändern? Besser machen?
Oder vielleicht sogar schlechter?
„Du musst es mir nicht sagen“, flüsterte Bess.
Sie bog ihre Finger über seinem Hüftknochen, genoss das feste Gefühl seines warmen Fleisches. Ihre Fingerspitzen und Lippen erinnerten sich an jede Einzelheit seines Körpers, aber ihn nun zu berühren war so neu, als wenn es das erste Mal wäre. Alles an ihm war zugleich neu und alt und überlagert von Erinnerungen.
„Ich war fort“, sagte er einfach. Drei kleine Wörter mit einer so komplizierten Bedeutung. „Aber jetzt bin ich zurück.“
Bess schmiegte ihr Gesicht an seine Seite, dann stützte sie sich auf die Ellenbogen und schaute ihn an. Nicks Finger spielten für einen Moment mit ihren Haaren. Sie beugte sich so weit über ihn, dass sie ihn hätte küssen können, wartete auf das Gefühl seines Atems auf ihrem Gesicht, doch das kam natürlich nicht.
„Ich will es nicht wissen“, sagte sie ihm. „Es ist egal, oder nicht? Du bist jetzt hier.“
Er legte seine Hand in ihren Nacken und zog sie in einen Kuss. Mund an Mund, Lippe an Lippe, Zunge an Zunge. Ihre Zähne schlugen kurz gegeneinander, und Bess zog sich zurück, um ihm erneut in die Augen zu sehen. Sie waren die gleichen wie damals. Sie zog die Linie seiner Augenbrauen mit einer Fingerspitze nach und vergrub dann ihr Gesicht im Trost seiner Schulter.
„Nein“, erwiderte er nach einer Weile. „Ich denke nicht.“
Er hielt sie eine Weile, während ihre Schultern unter den Schluchzern erbebten, die sie vergeblich zurückzuhalten versuchte. „Warum weinst du?“
Sie hielt ihn fester, ihr Lachen vermischte sich mit den Tränen. „Weil … gerade habe ich herausgefunden, dass du gegangen bist und ich es nicht einmal wusste, und jetzt bist du zurück. Du bist hier, und ich bin hier, und es ist als ob …“
„Es fühlt sich anders an“, sagte Nick. „Es fühlt sich … tiefer an.“
Bess lachte und schaute in sein Gesicht. Sie berührte es. Fest und real. „Ich werde verrückt.“
„Nein, wirst du nicht. Ich bin echt.“ Er legte ihre Hand auf seinen Schritt. Sein Penis rührte sich unter der Berührung. „Fühlt sich das an, als ob du verrückt wärst?“
Bess verdrehte die Augen ein wenig, aber sie zog ihre Hand nicht weg. „Der gleiche alte Nick …“
„Denkt mit seinem Dick“, ergänzte er
Weitere Kostenlose Bücher