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Tiefer - Im Sog der Lust (German Edition)

Tiefer - Im Sog der Lust (German Edition)

Titel: Tiefer - Im Sog der Lust (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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die Hitze in dem kleinen Laden ein erdrückendes Maß erreichten.
    „Busreise“, erklärte einer der Frauen Bess.
    Fünf Minuten vergingen, in denen Bess an ihrer Limonade nippte und es keine Anzeichen dafür gab, dass der Kundenstrom abreißen würde. Trotz des Nasenpiercings und ihrer blasierten Haltung, hatte Kara eine sehr entspannte Art mit den Kunden umzugehen, die diese davon abhielt, zu laut zu werden. Bess entdeckte eine Menge von Eddie in ihr, aber trotzdem sah sie auch, dass das Mädchen langsam überfordert war. Sie erkannte es an dem angespannten Kiefer und der wachsenden Unbeholfenheit, als Kara versuchte, mehr Bestellungen gleichzeitig zu erledigen, als einer alleine bewältigen konnte.
    „Du brauchst Hilfe“, merkte Bess an, als Kara an ihr vorbeikam, um die letzte Brezel aus der Warmhaltevitrine zu holen.
    Kara hielt kurz an, um ihr ein Grinsen zuzuwerfen, das so sehr nach Eddie aussah, dass Bess es unwillkürlich erwiderte. „Meinen Sie, dass Sie das schaffen?“
    „Ich glaube, ich erinnere mich noch.“ Bess hob die Platte an – oh Gott, das gleiche Quietschen – und trat hinter den Tresen.
    „Du machst die Kasse“, sagte sie zu Kara, nachdem sie einen Blick darauf geworfen und festgestellt hatte, dass sie dieses moderne Ding niemals würde bedienen können. „Ich kümmere mich um die Bestellungen.“
    Ohne große Schwierigkeiten arbeiteten sie zusammen, bis auch der letzte Kunde mit seinem Getränk und seinem Essen den Laden verlassen hatte. Als die Tür sich mit einem fröhlichen Glockenton schloss, sah Bess, dass Eddie sie durch das Schaufenster beobachtete. Dann kam er herein.
    „Wie lange hast du schon da draußen gestanden?“, begrüßte Bess ihn lachend.
    Kara schnaubte. „Mein Gott, Daddy, vielen Dank für deine Hilfe.“
    „Ihr zwei hattet doch alles unter Kontrolle.“ Eddie grinste. „So was vergisst man nicht so schnell, was Bess?“
    Sie schüttelte den Kopf und lächelte ihn an. „Offensichtlich nicht.“
    „Du hast das großartig gemacht.“
    „Dad“, unterbrach Kara ihn. „Schluss jetzt mit den Stielaugen, okay? Das ist gruselig.“
    Eddie lachte nur. „Bess, hast du Lust auf eine Tasse Kaffee?“
    „Du willst mich schon wieder ganz alleine hier lassen?“ Kara verschränkte die Arme und schaute ihn mürrisch an.
    Eddie schaute zur Straße und sah mehr freie als besetzte Parkplätze. „Wir gehen ja nur kurz über die Straße. Wenn du überrannt wirst, ruf mich an.“
    Kara grummelte etwas Unverständliches vor sich hin, dann seufzte sie. „Okay. Geh schon.“
    „Dafür bezahle ich dir schließlich das große Geld, wenn du dich erinnerst.“
    Bei diesem Satz brach sie in ein herzhaftes Gelächter aus, unter dem sich die so sorgfältig gewobene Persönlichkeit des rebellischen Teenagers komplett auflöste. „Oh, sicher, Dad. Siiiicher!“
    Er warf ihr einen Handkuss zu. „Wir sind gleich wieder da. Bist du fertig, Bess?“
    Sie kam um den Tresen herum, und er hielt ihr die Tür auf. Auf der Straße blinzelte sie im hellen Sonnenschein. Die leichte Brise wehte ihr die Haare ins Gesicht, doch sie schob sie wieder zurück.
    „Der Sommer ist da“, sagte sie, während sie die Straße überquerten. „Ich war mir nicht sicher, ob er kommen würde, nach all den Stürmen, die wir hatten.“
    „Irgendwann kommt er immer; mal früher, mal später.“ Eddie hielt ihr auch die Café-Tür auf und Bess trat ein. „Und er endet auch immer.“
    Sie warf ihm einen Blick über die Schulter zu. „Das ist ziemlich tiefsinnig.“
    Eddie lachte. „Oh ja, so bin ich. So tief wie das Meer.“
    Sie schüttelte den Kopf ein wenig und lächelte, aber seine Worte ließen sie wieder an Nick denken, und sie schaute auf ihre Uhr. Eddie sah den Blick, führte sie aber dennoch an den Tresen. Er wartete, bis sie beide ihre Bestellung aufgegeben und sich hingesetzt hatten, bevor er die Frage stellte. „Hast du noch einen Termin?“
    „Oh … nein, nicht wirklich.“ Bess schüttelte seinen fragenden Blick ab. „Ist nur eine schlechte Angewohnheit, denke ich.“
    Eddie streckte seine beiden Handgelenke vor, die komplett nackt waren. „Deshalb trage ich keine Uhr. Ich habe immer und immer wieder draufgeschaut und nicht genug darauf geachtet, wo ich war. Ich habe mir immer zu viele Gedanken darüber gemacht, wo ich hingehen würde.“
    Bess stand auf, um die Kaffees zu holen, bevor Eddie aufspringen konnte. Mit den beiden Bechern in der Hand kam sie wieder an den Tisch. „Verstehst

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