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Tiere

Tiere

Titel: Tiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beckett
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machte ich den Fernseher aus und überlegte, was ich als Nächstes tun soll. Erst als ich auf die Uhr schaute, wurde mir klar, dass es schon Nachmittag war. Cheryl und Karen könnten jeden Augenblick da sein.
    Ich stand auf, hatte aber den Teller auf meinen Knien ganz vergessen. Die Krümel flogen überall hin. Das machte mich so wütend, dass ich den Teller fast an die Wand geworfen hätte. Aber da ich nicht noch einmal saugen wollte, hob ich nur die größten Krümel auf, und nachdem ich den Rest mit der Hand weggefegt hatte, sah der Teppich wieder in Ordnung aus.
    Aber ich war immer noch durcheinander. Erst hatte es Ewigkeiten gedauert, bis alles fertig war, und nun musste ich mich beeilen. Ich war noch nicht mal rasiert, und da ich mich seit Freitag nicht rasiert hatte, musste ich es jetzt unbedingt tun. Wenn ich nicht zur Arbeit muss, rasiere ich mich nicht jeden Tag. Ich schneide mich nur dabei und kriege Ausschlag. Dieses Mal schnitt ich mich auch, und ich musste ein paar Lagen Toilettenpapier auf die Stelle drücken, um die Blutung zu stoppen. Nachdem es vorbei war, trug ich etwas von dem Rasierwasser meines Papas auf. Ichschüttete es mir erst auf die Hände und klatschte sie mir dann wie in der Werbung auf die Wangen. Normalerweise benutze ich kein Rasierwasser, aber ich dachte, es könnte Cheryl und Karen beeindrucken. Allerdings brannte es wie verrückt, und ich musste es sofort wieder abspülen. Ich warf noch einmal einen Blick in den Spiegel, um mich zu vergewissern, dass ich ordentlich aussah und kein Haar abstand oder so. Es stand zwar kein Haar ab, aber ich werde immer ein bisschen traurig, wenn ich in einen Spiegel gucke. Also putzte ich mir noch die Zähne und ging dann raus.
    Ich hatte den Schlauch noch nicht in den Keller zurückgebracht. Er hing aufgerollt neben der Spüle. Ich nahm einen Zettel, schrieb darauf: «Bin in 5   Minuten zurück, nicht weggehen», und hängte ihn an die Tür, falls Cheryl und Karen kommen sollten, während ich unten bin. Dann rannte ich mit dem Schlauch in den Keller. Eigentlich wollte ich gleich wieder hochgehen, doch dann fiel mir ein, dass ich noch kein Futter in die Abteile gebracht hatte. Da ich bereits gewaschen und umgezogen war, hätte ich es fast gelassen. Ich wusste ja auch nicht, wann genau Cheryl und Karen kommen würden. Aber ich wusste, dass ich die ganze Zeit an die Fütterung denken muss, wenn ich sie aufschiebe. Alles andere war ja erledigt.
    Allerdings wollte ich mich nicht lange damit aufhalten. Ich schüttete nur etwas Futter und Wasser in die Schüsseln und rannte regelrecht mit ihnen durch den Gang. Ich wollte mir nicht einmal die Mühe machen, die leeren Schüsseln einzusammeln, und als ich die Tür aufschloss und das Licht anmachte, war ich so in Eile, dass ich mich total erschreckte, als das Schwarze rief: «O Gott.»
    Ich ließ das Tablett fallen, und es gab einen lauten Knall.Hundefutter und Wasser spritzten in alle Richtungen, auch auf meine Jeans und so. Ich versuchte gar nicht erst, sie sauber zu machen. Ich ließ alles stehen und liegen, das Tablett, die Schüsseln und alles, und lief raus. Ich machte nur wie immer das Licht aus und schloss ab.
    Ich ging hoch, zog meine Jeans aus, wusch mich noch einmal und zog eine saubere an. Dann ging ich wieder runter in die Küche und machte mir eine Tasse Tee. Als ich sofort zu trinken begann, verbrannte ich mir den Mund. Es tat so weh, dass ich kaltes Wasser vom Hahn trinken musste.
    Dann fiel mir wieder ein, was im Keller passiert war, meine Unterlippe begann zu zittern. Aber ich wollte nicht weinen. Ich wollte mir von ihnen nicht den Tag verderben lassen. Sie verdarben immer alles. Doch dieses Mal würden sie es nicht schaffen.
    Ich wusch mir noch einmal die Hände und machte mir eine neue Tasse Tee. Die erste war kalt geworden.

Kapitel 21
    I ch legte die Hotdogs in den Ofen, damit ich sie gleich aufwärmen konnte, wenn Cheryl und Karen da sind. Dann schüttelte ich die Chips in eine Schale auf dem Küchentisch. Ich ließ sie in den Tüten, weil sie sonst weich werden, aber so sah es trotzdem schöner aus. Ein bisschen einladender.
    Danach gab es nichts mehr zu tun. Dann fiel mir der Zettel ein, den ich an die Tür gehängt hatte, und ich ging los und nahm ihn ab. Als ich draußen war, schaute ich vorsichtshalber nach links und rechts die Straße hinab, aber es war niemand zu sehen. Ich ging zurück. Ich überlegte, in den Biergarten zu gehen, weil es schön und sonnig war, aber ich hatte

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