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Tierische Lust: Erotische Stories (German Edition)

Tierische Lust: Erotische Stories (German Edition)

Titel: Tierische Lust: Erotische Stories (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecilia Tan
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standen hier, seit ich mich erinnern konnte. Die hier war inzwischen arg angerostet, denn sie war schon seit Monaten nicht mehr benutzt worden und dauernd der salzigen Seeluft ausgesetzt gewesen. Ich fasste in den obersten der Eimer hinein. Dort drinnen musste ein Austernmesser liegen. Ich fand es und ging damit zur Flutkante, schon ein wenig missmutig bei dem Gedanken, die nächsten Stunden damit gebückt im Wasser herumzuwaten und Austern abzuschneiden, immer auf der Suche nach weiteren Muscheln. Doch Hunger war leider ein schlimmeres Gefühl als Rückenschmerzen, und so knotete ich den Gürtel meiner schlichten Robe auf, schob mir das schwere, grobe Kleidungsstück über den Kopf und faltete es sorgsam zusammen. Dann deponierte ich es auf einem Felsen am Ufer, wo es auch dann sicher trocken bleiben würde, wenn nachher die Flut auflief. Für einen kurzen Augenblick dachte ich daran, auch die dünne leinene Tunika auszuziehen, einfach um das neuartige Gefühl zu spüren, einmal nackt draußen zu sein, nach all den Jahren in dem düsteren Kloster. Nun, um diese Tageszeit musste ich ja keine Angst vor Sonnenbrand haben, jetzt gegen Mitternacht bei Ebbe, auf der Suche nach Austern.
    Ich fing an, sie mir über den Kopf zu ziehen, doch dann fiel mir dieses kleine Abenteuer wieder ein, das ich vorhin mit mir selbst im mit Fellen bedeckten Bett des Abtes gehabt hatte. Dabei war die Tunika vorne ein wenig fleckig und steif geworden. Ich könnte doch sie und mich als erstes einmal waschen, indem ich eine Runde schwimmen ging, bevor ich mich an die Arbeit machte. Deshalb ließ ich sie wieder herunter rutschen und lief auf die sich brodelnd und schäumend brechenden Wellen zu.
    Der einsame Seehund, den ich schon gestern gesehen hatte, war wieder da. Er lag ausgestreckt auf einem der Felsen weiter draußen im Meer und beobachtete mich neugierig und ohne Angst. Entweder war er sehr einsam oder noch ganz jung, oder auch depressiv und verzweifelt genug, sein Leben durch einen Seehunde hassenden Mönch beenden zu lassen. Nun, ob das für ihn ein Glück war oder nicht – ich war keiner dieser Sorte Mönche. Sein dunkelgrauer Körper glänzte nass im Mondlicht. Er war wohl bis eben noch herumgeschwommen.
    »Du weißt wohl, dass sie weg sind, nicht wahr?«, rief ich zu ihm herüber. »Brauchst’ keine Angst mehr vor der Harpune zu haben.« Er blinzelte, dann drehte er sich um und schaute herüber zur Festungsmauer, wo die Harpunen standen, beinahe so, als hätte er mich verstanden. Etwas berührte mich auf einmal ganz tief in meinem Inneren und mein Mund wurde plötzlich trocken, doch dann fing ich mich wieder und musste lachen. Ich war anscheinend schon viel zu lange alleine, und überhaupt – war denn an diesen alten Sagen und Geschichten, die ich gehört hatte, wirklich etwas dran?
    Ich watete weiter voran, dorthin, wo es tiefer wurde. Schon kam eine höhere Welle herein, und ich tauchte durch sie hindurch, fühlte das Meer gegen mein Gesicht rauschen und meine Haare nach hinten reißen. Dann machte ich noch ein paar kräftige Schwimmzüge, strampelte mich endlich ins kühle Wasser hinunter und suchte so gut es ging den Boden unter mir ab. Leider erwies sich meine Hoffnung als vergeblich, hier eine Austernkolonie oder irgendetwas anderes Essbares zu finden, das mich über die nächsten Tage bringen würde. Ich kam wieder nach oben und schwamm nun zielstrebig auf die lange Reihe von Felsen zu, die unseren Hafen von der offenen See trennten. Dabei ließ ich mir viel Zeit, auf einen der größeren Felsen zuzuhalten, der oben eine ebene Fläche hatte, die länger war als ich groß. Dort angekommen, lehnte ich mich an den dunklen Stein und beschloss, mich erst mal auszuruhen, bevor ich dann zurück zum Strand schwimmen wollte. Als ich so weit war, drehte ich mich um und schätzte die Entfernung ab, die ich wieder zurückliegen musste. Der Seehund war jetzt ganz in meiner Nähe, nur ein paar Meter entfernt. Ja, mir schien es beinahe so, als wäre er mir gefolgt. Wir schauten uns gegenseitig an, seine Augen riesig und sehr dunkel.
    »Hallo!«, sagte ich und kam mir dabei ziemlich albern vor. Er blinzelte neugierig. Ich stützte mich mit den Ellenbogen nach hinten auf dem flachen, kalten Stein ab und ließ mich von einer Woge dagegen drücken. Dabei genoss ich es, meine im Wasser dümpelnden Beine von der Dünung getragen und bewegt zu bekommen. Es tat gut nach diesem langen Schwimmen. Auch der Seehund wurde von der gleichen Woge nach

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