Tiffany Duo 134
aah!“
Der Ganove rammte den Lauf seiner Waffe in Laurens Seite. Sie krümmte sich vor Schmerzen.
„Pass auf, dass ich dir nicht noch mehr wehtue“, zischte der Schurke. „Wir brauchen dich zwar lebend, aber nicht unbedingt unversehrt.“
Lauren biss die Zähne aufeinander. Auf keinen Fall würde sie diese beiden Verbrecher auf ihre Schwester hetzen.
Der Gangster verstärkte seinen Griff um ihren Arm und zerrte sie in Richtung Parkplatz. Vor einer schwarzen Limousine mit getönten Scheiben blieb er stehen. Sein Komplize öffnete eine der hinteren Türen des Wagens, während der andere Lauren unsanft auf den Rücksitz schubste.
14. KAPITEL
Benommen fand Lauren sich auf dem Autositz wieder. Sie konnte es nicht fassen. Zum zweiten Mal in weniger als zwei Wochen hatte man sie mit ihrer Schwester verwechselt! Aber diesmal, dachte sie verzweifelt, als der Wagen losfuhr, diesmal wird es vielleicht nicht so glimpflich ausgehen.
Ihr Blick fiel auf den Türgriff, von dem sie nur ein paar Zentimeter trennten. Wenn es nur irgendwie möglich wäre, mit der rechten Hand die Pistole wegzustoßen und mit der linken Hand die Tür zu öffnen, dann könnte sie sich auf die Straße werfen und ...
„Versuchs gar nicht erst, Schätzchen.“ Der Mann neben ihr lächelte sie warnend an.
„Ich oder mein Kumpel hier schießen dir eine Kugel durch die Kniekehle, bevor du auch nur zwei Schritte machst.“ Er sagte das mit so einem drohenden Unterton, dass Lauren das Blut in den Adern gefror.
„Aber nur, um sicherzugehen.“ Mit einer schnellen Bewegung griff er nach ihrem Handgelenk und bog es brutal nach hinten. „Joey, gib mir mal das Klebeband.“
Vergeblich versuchte sie sich zu wehren doch der Mann legte seine Pistole zur Seite, ergriff ihren anderen Arm und wickelte ihr das Klebeband mehrfach um die Handgelenke. Keuchend torkelte sie zurück gegen die Lehne.
„Das können Sie nicht machen!“
Der Mann auf dem Fahrersitz höhnte: „Haben wir doch gerade.“
„Halt die Klappe, und konzentrier dich auf die Straße, Joey.“
Lauren schüttelte sich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht und versuchte verzweifelt, ihre aufsteigende Panik zu unterdrücken. Sie musste ihre Todesangst besiegen. Musste sich konzentrieren. Sie begann, tief und gleichmäßig zu atmen, und sich auffällige Landschaftsmerkmale einzuprägen, die sie Marsh als Anhaltspunkte mitteilen könnte, wenn sich irgendwie die Gelegenheit ergab. Und es würde eine Gelegenheit geben. Sie musste einfach eine Möglichkeit finden, Kontakt mit ihm aufzunehmen.
Marsh war ein Jäger. Er würde die Spur dieser Gauner aufnehmen und sie finden. Ihr blieb gar nichts anderes übrig, als fest daran zu glauben.
Bald kamen sie in eine Wohngegend mit meterhohen Palmen, üppigen Sträuchern und hohen Mauern. Die Straßen wurden breiter und die Anwesen größer. Der Fahrer bog in eine der Auffahrten ein und hielt vor einem geschlossenen Tor.
Das Tor öffnete sich, nachdem einer der beiden die Fernbedienung betätigt hatte. Mit quietschenden Reifen fuhr der Wagen hinein, und das Tor schloss sich hinter ihnen. Lauren fragte sich, wem die riesengroße, mit Stuck verzierte Villa wohl gehören mochte. Sicherlich jemandem aus den oberen Zehntausend.
Doch offensichtlich hatten die Besitzer das Anwesen bereits verlassen. Die großzügigen Räume wirkten noch riesiger, er, weil sie leer standen. Lauren wurde einen breiten Korridor entlang und in einen sonnendurchfluteten Raum auf der Rückseite des Hauses geführt: Hohe Terrassentüren gaben den Blick auf einen marmornen Pool frei, der von großen weißen Statuen und weiträumigen Rasenflächen umgeben war. Das ganze Anwesen war von meterhohen Stuckmauern abgeschirmt, die Lauren an eine uneinnehmbare Festung erinnerten.
Einer der beiden Kidnapper öffnete die Glastüren und führte sie hinaus. Der Pool und der Rasen waren in ebenso makellosem Zustand wie das Innere des Hauses. Der Geruch von Chlor vermischte sich mit dem Duft von Geißblatt und Begonien.
„Da rüber.“
Lauren folgte dem knappen Befehl und ging zu einer kleinen überdachten Veranda, die von wildem Wein umrankt war. Hier stand eine Sitzgruppe mit marmornen Bänken und Tischen.
„Der einzige Platz in diesem verdammten Haus, wo man sitzen kann“, murmelte Joey. „Nicht mal nen Fernseher gibt's hier.“ Mit einer verächtlichen Geste zog er eine Packung Zigaretten aus seiner Hosentasche.
„Kannst dich ruhig setzen“, knurrte er in Richtung
Weitere Kostenlose Bücher