Tiffany Duo 134
Unstimmigkeiten auf. Die Anzahl der Lieferungen stimmte nicht mit den Rechnungen, die der Firma belastet worden waren, überein.
Sie hatte bis jetzt zwei der fünf Etats überprüft und war sich sicher, dass es bei den übrigen drei nicht anders aussah. Da Emory ihr die Unterlagen zur nochmaligen Überprüfung geschickt hatte, war davon auszugehen, dass es hier auch Probleme gab.
„Wie läuft's?" erkundigte sich Hawk, als er in die Bibliothek geschlendert kam.
„Nun, mit den beiden ersten Etats hatte Emory Recht."
„Ich zweifle nicht daran, dass du bei den anderen ebenfalls Unstimmigkeiten entdecken wirst.
Sie seufzte. „Ich weiß."
„Der alte Herr merkt sofort, wenn ihm irgendwo Geld durch die Lappen geht. Früher habe ich zu meinen Polizeikollegen immer gesagt, ich wünschte mir ebenso schnell Spuren zu finden wie Emory Fehler."
„Ja, für Fehler hat er einen guten Riecher. Erstaunlich war nur, dass er seine Familie trotz ihrer gravierenden Charakterfehler weiterhin unterstützte.
„Wenn du irgendeine Frage hast, frag ruhig."
„Glaubst du, dass Emory Anzeige erstattet, wenn wir herausfinden, dass hier Geld unterschlagen wurde?"
„Schwer zu sagen. Kommt darauf an, wer dafür verantwortlich ist. Wenn es jemand von der Familie war..." er zuckte mit den Schultern, „könnten wir eine Münze werfen."
Hawk stand so nah, dass sein Geruch ihre Sinne betörte.
„Hast du etwas Neues in den Unterlagen entdeckt, die Jacob dir mitgebracht hat?" fragte sie.
„Nichts, was ich nicht schon vorher gewusst hätte. Davids Entführer haben damals eine Million Lösegeld kassiert. Die Polizei hat herausgefunden, wo David versteckt gehalten wurde, aber sie kamen zu spät. David war tot, die Entführer wurden nie gefasst, und von d e m registrierten Geld tauchte nie auch nur ein einziger Schein auf."
Es war verständlich, dass Emory so um ihre Sicherheit besorgt war. „Wie kann das sein, wenn die Geldscheine alle registriert waren?" fragte sie.
„Wahrscheinlich haben sie es gewaschen. Und wir wissen von mehreren Ländern, die keine Probleme haben mit solchem Geld. Bist du hungrig?"
„Ja.“
„Dann lass uns nachschauen, was wir noch in der Küche haben."
Hawk verschränkte die Arme unter dem Kopf und starrte an die Schlafzimmerdecke. Er konnte nicht schlafen ... wieder einmal. Er hatte letzte Nacht kaum Schlaf gefunden und an den vorhergehenden Tagen auch nicht. Allerdings nicht, weil er mit seiner Frau leidenschaftlich geschlafen hätte. Nein, er machte sich Sorgen um Renee, weil es gleich nach dem Abendessen angefangen hatte zu stürmen und er befürchtete, dass sie Angst haben könnte. Das Unwetter hielt immer noch mit unverminderter Wucht an. Der Regen prasselte gegen die Fensterscheiben und der Wind heulte durchs Tal. Hawk hatte seine Jeans anbehalten, für den Fall, dass er aus irgendeinem Grund schnell nach draußen musste.
Als ein lauter Krach durchs Haus hallte, schoss er aus dem Bett hoch. Er schnappte sich seine Pistole, sprang auf und war mit zwei langen Schritten an der Tür. Als er auf den Flur trat, sah er Renee aus ihrem Zimmer kommen. Er rannte an ihr vorbei und riss die Tür des dritten Schlafzimmers auf.
Dort sah er einen dicken Ast am Boden liegen. Der Teppich war mit Glasscherben bedeckt. Hawk ging zu Renee zurück.
„Es scheint, als ob der Wind einen Ast durchs Fenster geschleudert hätte. Warte in deinem Zimmer auf mich, ich schaue mich nur rasch im Haus um, okay?"
Sie wirkte nicht sehr glücklich, aber sie nickte und verschwand wieder, in ihrem Zimmer.
Nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass niemand ins Haus eingedrungen war, ging er zurück, klopfte und rief ihren Namen. Renee öffnete ihm die Tür und warf sich in seine Arme.
Sie presste sich zitternd an ihn. „Ich weiß, dass ich nicht ... dass ich nicht gleich wieder in Panik geraten sollte, aber" ... Er spürte, wie ihre Tränen auf seine nackte Schulter tropften.
Er umfasste mit einer Hand sacht ihren Hinterkopf. „Das ist doch nicht so schlimm, Renee."
„Ich dachte eigentlich, dass ich darüber hinweg bin, aber irgendwie ... irgendwie scheint alles außer Kontrolle geraten zu sein."
Er konnte es ihr nur zu gut nachfühlen.
Ihre Brüste brannten an seinem Brustkorb. Das Nachthemd, das ihm heute ständig wieder in den Sinn gekommen war, war sogar noch aufregender, als er sich vorgestellt hatte. Sie an seiner nackten Brust zu spüren war Himmel und Hölle zugleich.
„Ich schlage vor, wir machen nebenan
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