Tiffany Duo 134
der Verdächtige?"
„Johnny Markin."
„Wofür hat er gesessen?" fragte Hawk und beugte sich vor. Als er registrierte, dass Renee mit angehaltenem Atem lauschte, griff er nach ihrer Hand.
„Raub, Autodiebstahl, Entführung."
„Dann hat er sich also nicht geändert."
„Sieht ganz danach aus. Wie geht es Renee?" Hawk hatte seinen Expartner bereits von dem Vorfall vom Vormittag unterrichtet.
„Ganz gut. Sie hat sich nur gerade über meinen angeblichen Übereifer beschwert. Kannst du dir das vorstellen?"
„Meint sie damit, dass du sie nervst?" In Ashs Stimme schwang Belustigung mit. „Klingt ganz nach dir."
„Was?"
„Hawk, wenn du an einem Fall dran bist oder etwas siehst, was getan werden muss, kannst du alle Welt verrückt machen. Gönn dem Mädchen mal eine Atempause."
Hawk glaubte sich verhört zu haben. „Besten Dank für den Rat, Ash", sagte er mit beißendem Spott. „Ich revanchiere mich."
„Ich hoffe nur, dass ich irgendwann auch eine Frau finde, nach der ich so verrückt bin wie du nach Renee, Hawk. Wann kommst du zurück?"
Hawk suchte nach einer Antwort. Ashs Worte hatten ihn umgehauen. Benahm er sich wie ein verliebter Idiot? Nein, das war völlig unmöglich. Wovon zum Teufel redete Ash eigentlich? Er hätte gern nachgefragt, aber ein Blick in Renees Gesicht sagte ihm, dass jetzt nicht der richtige Augenblick dafür war. „Das kommt ganz darauf an, wie sich die Dinge weiterentwickeln."
„Gibt es Probleme?" erkundigte sich Renee, nachdem er aufgelegt hatte.
Er berichtete ihr, was er eben gehört hatte.
Sie schaute ihn überrascht an. „Heißt das, sie wissen, wer auf mich geschossen hat?"
„Zumindest ist es eine viel versprechende Spur. Aber glaubst du nicht, du solltest dich jetzt hinlegen?"
Sie starrte ihn aus verengten Augen an. „Du versuchst doch nicht etwa, mich loszuwerden, Hawk?"
Er grinste. „Wo denkst du hin? Ich mache, mir nur Sorgen um dein Wohlergehen."
„Das war wirklich nicht nötig, Cal", sagte Hawk, als Cal vor dem Flughafenterminal in Denver vorfuhr.
„Ich hätte heute sowieso in die Stadt gemusst, von daher war es überhaupt kein Problem, euch mitzunehmen."
Cal warf einen Blick auf Renee. „Und der Arzt hat Ihnen heute Morgen ein gutes Gesundheitszeugnis ausgestellt?" Renee lächelte. „Ja. Mir geht es gut."
Er erwiderte das Lächeln. „Hat mich gefreut, Sie kennen zu lernen."
„Ganz meinerseits. Und noch mal vielen Dank für Ihre Hilfe, Cal."
„Nichts zu danken, Renee."
Hawk half Renee beim Aussteigen, dann holte er ihre Koffer aus dem Kofferraum und streckte Cal die Hand hin. „Bei nächster Gelegenheit revanchiere ich mich."
„Keine Angst, die kommt wahrscheinlich schneller als du denkst."
Als sie zum Flugschalter gingen, entdeckte Hawk zu seiner Überraschung Todd Sweeney.
„Na so was, wie klein doch die Welt ist", sagte Todd, während er auf sie zukam. „Dann habt ihr eure Flitterwochen also hier verbracht. Ich nehme an, Emory hat euch sein Haus in Evergreen zur Verfügung gestellt."
„Was machst du denn in Denver, Todd?" fragte Hawk
„Ich war in Vail. Auf einer Modenschau. Und übers Wochenende habe ich noch ein bisschen die Berge genossen, was ihr ja sicher auch ausführlich getan habt."
Hawk ärgerte sich über den anzüglichen Unterton, der in Todds Stimme mitschwang. „Was wir getan oder nicht getan haben, geht dich nichts an, Todd", gab er scharf zurück.
Todd straffte die Schultern. „Warum denn gleich so empfindlich? Ich wusste ja gar nicht, dass du dich so leicht auf den Schlips getreten fühlst."
„Dann denk dran.“
Renee machte sich nicht die Mühe, sich ihr Grinsen zu verkneifen.
„Was gibt's denn zu lachen?" brummte Hawk.
„Ich musste nur an das Gesicht des Schalterbeamten denken, als du sagtest, dass du dein First-Class-Ticket umtauschen willst. Du hast mit keiner Wimper gezuckt“ als er sagte, dass du die Differenz nicht ausbezahlt bekommst."
„Der Mann kann von Glück sagen, dass ich unsere Tickets umgetauscht habe. Die Leute in der ersten Klasse wären wahrscheinlich in der Kälte erfroren, die sich zwischen Todd und uns entwickelt hätte. Und wenn Todd sich weiterhin so unverschämt aufgeführt hätte, wäre ich womöglich noch handgreiflich geworden. Zu dumm, dass Emorys Flugzeug gewartet werden musste."
„Glaubst du wirklich, dass Todd auf dieser Modenschau war?"
„Es dürfte nicht schwierig sein, das nachzuprüfen."
Sie zog die Unterlagen, die Emory ihr geschickt hatte, aus dem
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