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Tiffany Duo 134

Titel: Tiffany Duo 134 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks , Merline Lovelace , Leanne Harris
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erst recht. Sie werden nicht mit einer Frau reden.“
    Sie hatte es ihm so verdammt leicht gemacht. Alex starrte durch die Windschutzscheibe des Jeeps, während er sich verbittert dazu gratulierte, wie gut er Nora und die Situation manipuliert hatte.
    Sie hatten es geschafft, in Tor alles an einem Tag zu. erledigen, aber es war spät geworden. Der Mond stand schon am Himmel. Sein bleiches Licht hüllte das flache Land links des Highways in ein düsteres Grau. Dahinter krümmten sich dunkle unebene Hügel und ragten in den westlichen Horizont.
    Hinter ihnen lag die kleine Stadt Tor, in die eine unglückliche DeLaney und Lisa verbannt worden waren. Noch zwanzig Meilen, dann kam die Abfahrt. Anschließend mussten sie noch weitere zehn Meilen auf allen möglichen Straßen fahren, bis sie das Wadi erreichen würden, das zum Camp führte.
    Neben ihm saß Nora; sie schwieg und war nur schwach sichtbar in dem Licht, das die Scheinwerfer zurückwarfen. Sie hatte sich vor der Abfahrt umgezogen und trug eine langärmlige blaue Bluse sowie eine Khakihose - Kleidungsstücke, die für Alex Geschmack viel zu viel von diesem schlanken Körper verbargen. Aber natürlich war es richtig gewesen. Nackte Haut hätte diejenigen, mit denen sie hatten verhandeln müssen, nur schockiert.
    Sie hatte kaum gesprochen, seit sie Tor verlassen hatten.
    Ihr war von vornherein klar gewesen, dass es besser war, ihn mit der Miliz verhandeln zu lassen. Er hatte ihr nicht einmal einen Wink geben müssen. Nein, dafür hatte Nora viel zu viel Fingerspitzengefühl. Sie hatte es auch so gewusst, dass es in dieser stark patriarchal geprägten Gesellschaft besser war, einen Mann vorzuschicken. So war es Alex leicht gefallen, den Captain ganz in seinem Sinne zu manipulieren. Mit dem Bombenanschlag, den früheren Diebstählen und der angesägten Leiter war es offensichtlich, dass jemand die Archäologen im Visier hatte.
    Der Slogan, den Farids Sohn auf das Zelt gesprüht hatte, bevor er die Bombe zur Explosion gebracht hatte, sollte einen Hinweis darauf liefern, um wen es sich dabei handelte.
    Er streifte die schweigende Frau neben ihm mit einem Blick. Als sie ins Auto eingestiegen waren, hatte sie erschöpft ausgesehen. Müde genug, um nicht zu protestieren, als er sich angeboten hatte, das Steuer zu übernehmen.
    Es war schließlich nicht so, dass durch den Verlust des Brunnens ihre Arbeit ganz und gar zum Erliegen käme, erinnerte sich Alex. Es würde sie nur verzögern, mehr nicht. Die Militärpolizei würde sich ein paar Tage im Camp umschauen und nichts finden, aber die El Hawy würde sich durch diese Aktivitäten gezwungen sehen, langsamer zu treten. Während die Miliz in der Gegend war, würde es Jawhar, der Anführer der El Hawy , nicht wagen, die Waffenlieferung zu dem Stützpunkt zu schaffen. Wodurch sich Farids Chance, die Lieferung zu finden, vergrößerte.
    Und der Techniker, den er Nora versprochen hatte, würde nicht kommen. Nicht ehe die Gefahr endgültig beseitigt war - was erst dann der Fall sein würde, wenn Alex den Stützpunkt der El Hawy gefunden hatte.
    Alex schüttelte den Kopf. Schuldgefühle waren ebenso wie Reue eine gefährliche Schwäche. Sie konnten dazu führen, dass ein Mann zögerte, bis sich dieses Zögern am Ende als tödlich herausstellte. Deshalb schob er seine Gewissensbisse jetzt beiseite - zum vierten oder fünften Mal an diesem Tag.
    „Bist du müde?“ fragte Nora.
    Offenbar hatte sie gesehen, wie er seine Zweifel abgeschüttelt hatte, und glaubte, dass er Mühe hatte wach zu bleiben. „Nur ein bisschen steif, - mehr nicht. Funktioniert das Radio?“
    „Manchmal. Wenn man nah genug an einem Sender ist und die Elektronik gute Laune hat. Das Kassettendeck ist zuverlässiger, aber ich glaube nicht ... warte. „ Sie öffnete den Deckel des Handschuhfachs - der mit Draht befestigt war - und kramte eine Weile darin herum. „Ah, da sind sie ja.“
    „Deine?“ fragte er, als sie eine Hand voll Kassetten herausholte.
    Sie nickte. „Wahrscheinlich sind sie geschmolzen“, vermutete sie und hielt sie gegen das Mondlicht. „Ich hätte sie nicht im Handschuhfach lassen dürfen. Aber die Hüllen sehen nicht verzogen aus.“
    „Leg eine ein, dann wirst du es sehen. Er warf ihr einen Blick zu. „Du scheinst eine kleine Aufmunterung vertragen zu können. Vielleicht hilft ja ein bisschen Musik.“
    Sie seufzte und schob eine Kassette in den Schlitz. „Entschuldige. Ich versuche nur, nicht in Depressionen zu verfallen.

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