Tiffany Duo 134
nahm ihre Hand in seine und wartete.
Nora erkannte eine Herausforderung sofort, wenn sie einer begegnete. „Nun...“ Sie biss sich auf die Unterlippe, wobei sie ihm ins Gesicht schaute - sie sah die ausgeprägten Konturen, die frisch rasierte Haut, die sich glatt über Kinn und Wangen spannte, die tausend Möglichkeiten für eine Berührung. Mit den Fingerspitzen, dem Mund, der Zunge. Eine Sekunde lang zögerte sie, Ängste stiegen in ihr auf und lenkten sie ab, aber sie legten sich, bevor sie in Zweifel umschlagen konnten.
Eine halbe Stunde. Auf diese Zeitspanne war ihr Spiel angelegt. Und fünfzig Fuß entfernt, jenseits der Zeltwand, waren die anderen bei der Arbeit. Was bedeutete, dass sie nicht zu weit gehen konnten. Diese Einschränkung machte es - fast - sicher.
Sein Mund zog sie an, aber er sollte doch zuletzt drankommen, oder? Sein kurzes Haar ließ seinen Nacken herrlich frei, und das war die Stelle, für die sich ihre Fingerspitzen schließlich entschieden. „Dies, zum Beispiel.“
Er hatte eine kleine, Kerbe am Kinn, die man kaum ein Grübchen nennen konnte. Eher die Andeutung eines Grübchens. Sie küsste ihn dort, wobei sie sich prall vor Glück fühlte. Es stand ihr frei, ihn zu berühren - aber innerhalb bestimmter Grenzen.
Dann war da sein Hals, so kräftig und doch irgendwie verletzlich, besonders an der Stelle, wo die Schlagader pochte. Eine Versuchung, ja, und eine, der sie mit Freuden nachgab, indem sie ihren leicht geöffneten Mund darauf legte.
Sie hörte, wie er den Atem einsog. Der Griff seiner Hand, die immer noch ihre hielt, verstärkte sich.
Oh, ja. Diese Langsamkeit war köstlich schwierig. Sie wollte ihren Körper an seinen pressen. Stattdessen richtete sie sich auf.
„Ich glaube, ich habe eine Idee.“
Sein langsames Lächeln war eine Meisterleistung von Anspielungskunst. „Ich habe auch ein paar Ideen. Jetzt bin ich an der Reihe.“
Diesmal zeichneten seine Lippen ihre Kinnlinie nach. Sie hielt die Augen offen, obwohl es leicht, so leicht gewesen wäre, sie zu schließen. Sich nach rückwärts auf den Boden sinken zu lassen und die Grenzen zu vergessen.
Sein schwarzes Haar glänzte im Licht, das durch die Maschenöffnung des Zelts hereinfiel. Sein Atem war warm auf ihrer Haut. Er hielt ihre Hand immer noch in seiner, während die Fingerspitzen seiner anderen Hand über ihren Hals wanderten ... und tiefer.
Als er die Seite ihrer Brust streichelte, stockte ihr der Atem. „Ist das ... ist das immer noch langsam?“
„Oh ja.“ Sein Mund war jetzt an ihrem Ohr, seine Worte ein Flüstern. Seine Finger wanderten nach oben und wieder nach unten. Hinauf und hinunter an ihrer Brust. „Das Beste spare ich mir eindeutig für später auf. Aber später ... ist schon bald.“ Seine Finger glitten nach innen, berührten fast ihre Knospe.
„Sehr bald.“
Und dann war das Spiel plötzlich zu Ende. Sein Mund legte sich auf ihren - hart und verlangend. Seine Hand schloss sich über ihrer Brust, fest und besitzergreifend. Und sie öffnete ihm ihre Lippen, öffnete sich ganz, begegnete seinem Verlangen mit ihrem eigenen.
Als die Erde unter ihr bebte, schien es nur richtig zu sein. Das entfernte Wumm ertrank fast im Rauschen des Blutes in ihren Ohren, in der Schwindel erregenden Gewissheit, sich gleichzeitig gefunden und verloren zu haben.
Fast. Mit Verspätung durchschoss sie ein Beben der Unsicherheit, während ihr Gehirn das, was sie eben gehört hatte, verarbeitete.
Was war das? Eine Explosion?
Sie hob ruckartig den Kopf. Einen Moment lang war alles still. Dann hörte sie draußen vor dem Zelt aufgeregte Schreie, und sie war wieder in der Welt. Und Alex Hand lag immer noch auf, ihrer Brust. Sein Gesicht war merkwürdig leer.
Sie löste sich von ihm und sprang auf. „Großer Gott. Was war das?
Er seufzte. „Ich denke, da ist eben etwas in die Luft geflogen.“
6. KAPITEL
„Eine Rohrbombe“, sagte Nora tonlos. Sie stand auf und klopfte sich eher symbolisch den Staub von den Händen. „Oh, mein Gott.“
„Aber wer könnte so etwas tun?“
„Lass mich einen Blick draufwerfen, Nora. Ich weiß nicht, wie du in diesem ganzen Durcheinander etwas erkennen willst.“
Sie schaute auf Tim. „Sicher, schau selbst.“ Sie trat verärgert und ratlos einen Schritt beiseite.
Die Pumpe konnte man abschreiben. Der Schaden am Brunnen selbst war nicht ganz so schlimm - er konnte repariert werden, aber das würde Zeit und Geld kosten. Und ihre Dusche oh, ihre Dusche war hin. Es
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