Tiffany Duo 134
Kleidungsstück nicht stillschweigend übersehen würde. Sein Blick wanderte von der lavendelfarbenen Seide zu Lauren.
„Zumindest wissen wir, dass der Einbrecher kein Perverser war, der es auf Ihre Unterwäsche abgesehen hat“, bemerkte er anzüglich. „Sonst hätte er dieses Teil dort wohl kaum liegen lassen. Vorausgesetzt, er hätte es in diesem Durcheinander finden können.“
Die Spitze, die in dieser halb scherzhaften Bemerkung lag, weckte Laurens Stolz. Sie selbst mochte sich jedes Mal über Beckys Unordnung beklagen, doch das war allein das Privileg einer Schwester.
Lauren lächelte süßlich und warf ihm einen koketten Blick zu, ganz so wie es Beckys Art war.
„Haben Sie ein Problem mit dieser Art der Dekoration? Oder fragen Sie sich nur, wie die Dessous wohl ins Wohnzimmer gekommen sind?“
Die Bemerkung irritierte Marsh. Verblüfft schaute er Lauren an. Voller Genugtuung erkannte sie, dass dieser Punkt an sie gegangen war, obwohl sie nicht sagen konnte, warum sie mit diesem Mann in Wettstreit treten sollte oder worin dieser Wettstreit eigentlich bestand.
„Ich habe kein Problem“, antwortete er mit einem umwerfenden Lächeln. „Weder mit Ihrer Einrichtung noch mit Ihrer Kleidung.“
Der Anblick seines strahlenden Lachens und seines braun gebrannten männlichen Körpers brachte Lauren für einen Moment aus der Fassung. Sie versuchte gerade, sich wieder zu sammeln, als Marsh in Richtung Schlafzimmer deutete.
„Warum setzen wir unseren Rundgang nicht fort?“
Seine Miene wurde wieder ernst, und in Gedanken ohrfeigte er sich dafür, dass ihr zuckersüßes Lächeln und ihre spitze kleine Bemerkung ihn so aus der Bahn geworfen hatten. Becky Smith hatte ihn dazu gebracht, sich vorzustellen, wie sie sich diese Dessous vom Körper streifte.
Marsh musste unbedingt die Kontrolle behalten. Er durfte nicht zulassen, dass ihre verführerischen Blicke und ihre sanften braunen Augen ihn derartig verwirrten. Zu viel hing davon ab, was in den nächsten Stunden geschehen würde, und er durfte die Sache auf keinen Fall verpatzen.
Es wollte ihm jedoch einfach nicht gelingen, seine Vorstellungskraft zu kontrollieren. Schon ein einziger Hüftschwung von dieser Frau genügte, und seine Fantasie ging mit ihm durch. Ihre Bewegungen waren so weich und geschmeidig. Allein der Anblick ihres Rückens...
Marsh unterdrückte jeden weiteren Gedanken dieser Art. Natürlich sah alles an ihr gut aus. Schließlich hatte schon das Knistern von Beckys knappem Rock genügt, um Dave Jannisek zu verführen und ihn ihr mit Haut und Haaren verfallen zu lassen. Zumindest hatte es ihn so sehr erwischt, dass er ihr die zweitausend Dollar teure Diamantbrosche geschenkt hatte, die sie nun an ihrem Revers trug.
Marsh rief sich ins Gedächtnis, dass Becky zu Jannisek gehörte, und er kommen würde, um sie zu suchen.
Er an Janniseks Stelle würde diese Frau zumindest um jeden Preis suchen. Wäre Becky sein Mädchen, so könnte sie bis ans Ende der Welt laufen, er würde sie dennoch finden.
Es sei denn, er ließe sie freiwillig gehen...
Marsh erstarrte und wartete auf den stechenden Schmerz, der immer folgte, wenn er daran dachte, wie er seine frühere Verlobte hatte gehen lassen. Jedes Mal, wenn er sich an Jenna erinnerte, verkrampften sich seine Schultern, und seine Gedanken drifteten unaufhaltsam zurück zu der Zeit, als er zwischen Leben und Tod geschwebt hatte, zu dem Schmerz in seiner durchschossenen Lunge und zu seiner Verlobten, die jedes Mal zusammengebrochen war, wenn sie ihn an seinem Krankenbett besucht hatte.
Jennas tränenüberströmtes Gesicht war in Marshs Gedächtnis eingebrannt. Er konnte sie noch immer hören, wie sie ihm im Krankenhaus eröffnete, dass sie niemals einen Polizisten heiraten, dass sie es nicht ertragen könnte, sich jeden Morgen zu fragen, ob sie ihren Mann am Abend noch lebend wieder sehen würde.
Entschlossen verdrängte Marsh diese Erinnerungen. Seit er Jenna das letzte Mal gesehen hatte, waren vier Jahre vergangen. Seit mehr als drei Jahren war Marsh wieder völlig gesund. Jenna hatte inzwischen einen netten, soliden Physiklehrer geheiratet. Das Leben ging weiter...
Allerdings nicht für Ellen. Dieser düstere Gedanke brachte ihn schlagartig zurück in die Gegenwart. Sie waren nun in Beckys Schlafzimmer, wo dasselbe Chaos herrschte wie im Wohnzimmer.
Marsh wartete mit unbeteiligter Miene, während die junge Frau sich im Zimmer umsah. „Ich glaube nicht, dass etwas fehlt.“
Mit gespielter
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