Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)
Irgendjemand bedrohte Serena. Irgend so ein verdammter Feigling kauerte wahrscheinlich jetzt in diesem Moment in den Büschen und versuchte, sie zu terrorisieren. Cameron hätte ihn am liebsten auf der Stelle umgebracht.
Aber er beherrschte sich um ihrer willen. Beruhigend strich er ihr immer wieder übers Haar, bis sie zu zittern aufhörte.
“Es muss damals noch jemand im Haus gewesen sein.”
Auch Serena schien sich langsam wieder zu fangen. Sie gab sich Mühe, den Zwischenfall positiv zu sehen.
“Und dieser Jemand hat sie umgebracht”, sagte sie triumphierend.
“Oder weiß jedenfalls etwas und möchte verhindern, dass wir es herausfinden.” Er sah sie forschend an. Serena hatte nicht geweint, sie war noch mutiger, als er gedacht hatte. Fürsorglich legte er ihr den Arm um die Schulter.
“Komm mit, wir fahren wieder zu Rachel. Ich bin sicher, du kannst heute bei ihr übernachten.”
Aber sie schüttelte trotzig den Kopf und machte sich von ihm frei. “Nein, es wird ihnen nicht gelingen, mich von hier zu vertreiben. Ich bleibe!”
Seufzend sah Cameron sich im Raum um.
“Also gut, dann bleibe ich auch und schlafe auf dem Sofa.” Das Sofa sah zwar nicht besonders einladend aus, aber sein Entschluss stand fest.
Serena sah ihn zögernd an. “Das … das ist wirklich nett von dir, Cameron, aber du brauchst dich meinetwegen nicht zu bemühen.”
Er starrte sie ungläubig an. “Das ist jetzt das zweite Mal an diesem Abend, dass du mir das sagst”, entgegnete er wütend. “Hör zu, Serena, es macht mir keine Mühe, okay? Ist dir überhaupt klar, was hier vor sich geht? Wenn irgendjemand es schafft, eine verdammte Puppe an deinem Kronleuchter aufzuhängen, dann schafft er es auch, hier hereinzukommen und dich zu bedrohen. Und das werde ich verhindern, so wahr ich hier stehe, ob es dir nun passt oder nicht.” Er packte sie bei den Schultern und schüttelte sie. “Bitte kapier doch endlich, dass es ernst ist.”
“Was … was meinst du damit?”
Cameron wurde plötzlich ganz ruhig. “Ich bin Polizist”, entgegnete er. “Es ist meine Pflicht, Leute zu beschützen, die in Gefahr sind. Und du bist offensichtlich in Gefahr.”
Sie sah in diesem Moment so verletzlich aus, dass er sie am liebsten in seine Arme geschlossen und geküsst hätte. Niemand, niemand wird ihr etwas tun, solange ich in der Nähe bin, schwor er sich.
“Komm”, setzte er beruhigend hinzu, “lass uns nach oben gehen und sicherstellen, dass niemand in deinem Zimmer ist. Schlaf wird dir guttun. Du bist ja vollkommen blass geworden.”
Serena nickte und folgte ihm nach oben. Cameron wusste, dass er Recht hatte. Sie musste jetzt unbedingt schlafen, und er musste dafür sorgen, dass sie nicht im gleichen Zimmer übernachteten, denn sonst hätte er für nichts garantieren können.
Nachdem er die Vordertür mit einem der großen Ohrensessel verbarrikadiert hatte, war Cameron schließlich ins Wohnzimmer zurückgekehrt und hatte versucht, es sich auf dem engen Sofa gemütlich zu machen. Er hatte es so im Raum platziert, dass er von dort die Eingangstür im Auge hatte. Dann hatte er versucht, zu schlafen, aber bis auf wenige Stunden hatte er sich zumeist unruhig auf dem Sofa hin und her gewälzt.
Am nächsten Morgen fühlte er sich entsetzlich und sah wahrscheinlich auch so aus. Das Beste würde sein, wenn Serena noch heute eine Alarmanlage einbauen lassen würde, entschied er. Eine weitere Nacht auf dem Sofa würde er jedenfalls nicht überstehen, das stand fest.
Seine Muskeln schmerzten, und sein Nacken fühlte sich steif wie ein Brett an. Cameron hatte das Gefühl, als hätte er ein Geräusch gehört, aber draußen war alles still. Doch plötzlich merkte er, was ihn geweckt hatte.
Der köstliche Duft frisch gebrühten Kaffees hing in der Luft und verströmte ein unwiderstehliches Aroma.
Unwillkürlich lächelte er. Im nächsten Moment wurde die Tür geöffnet, und Serena trat ein. Sie war in ein weißes T-Shirt und dunkelblaue Shorts gekleidet und trug ein Tablett mit Toast, Eiern und Kaffee.
Jetzt erst fiel Cameron auf, wie hungrig er war. Aber noch erfreulicher als das Essen war ihr Anblick an diesem Morgen.
Serena setzte das Tablett auf dem kleinen Tischchen neben dem Sofa ab.
“Ich dachte, ich bringe dir dein Frühstück ins Wohnzimmer”, erklärte sie. “Die Küche ist immer noch nicht aufgeräumt.” Und dann lächelte sie unerwartet.
Die ganze Szene kam Cameron so bekannt vor, als würde sie sich alltäglich
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