Tiffany Duo Band 0133
Tanzen. Außerdem sieht er ziemlich gut aus.”
“Sicher. Wenn er ein bisschen Verstand im Kopf hätte, könnte er einem direkt gefährlich werden”, meinte Nick trocken.
“Nun ja, er wird niemals die Welt mit seiner Intelligenz in Brand setzen. Aber er war schlau genug, sofort zu erkennen, dass er gegen Thomas keine Chance hatte. Er sah uns am ersten Abend in
Ed’s Diner
und lud mich anschließend nie wieder ein.”
Bubba war so klug gewesen, sich rechtzeitig zurückzuziehen, bevor er zu viele Gefühle in die Beziehung mit Merry investierte. Er, Nick, war dagegen jahrelang geblieben, hatte sich immer stärker in sie verliebt und schmerzlich auf den Tag gewartet, an dem sie erkannte, dass sie ihn und nicht Thomas liebte. Aber dieser Tag würde niemals kommen.
Sobald Thomas den Mut aufbrachte, sie anzurufen, würde sie ihren Kummer vergessen und ihn mit offenen Armen wieder aufnehmen. Dann wollte er, Nick, so weit fort wie möglich sein.
Trotz des Verkaufsschildes in seinem Vorgarten und seines Gesprächs mit Merry hoffte Nick, dass er seine Pläne so lange wie möglich geheim halten konnte. Aber in einer Kleinstadt wie Liberty Hill, wo jeder alles über den anderen wusste, war das unmöglich.
“He, Nick, was ist das denn?”, fragte der Postbote zwei Tage später, als er sein Büro betrat. “Erwarten Sie etwas vom FBI?”
Nick sah auf und betrachtete stirnrunzelnd den Brief, den Gary Peyton ihm unter die Nase hielt. Dieser verflixte Howard! Konnte er ihm die Bewerbungsformulare nicht an seine Privatanschrift schicken?
Er nahm Gary den Brief und die übrige Post ab, lehnte sich zurück und sah ihn tadelnd an. “Sie wissen, dass ich Ihnen das nicht sagen darf. Es ist dienstlich.”
“Und Sie wissen, dass ich niemandem etwas erzählen würde. Ich arbeite ebenfalls für den Staat. Also, was ist los? Haben Sie das Camp überprüft, das diese Yankees an den Bear Falls aufgeschlagen haben? Ich könnte schwören, dass sie dort Drogen verteilen.”
“Haben Sie etwas gesehen?”
“Nein, das nicht …”
“Weil es dort keine Drogen gibt”, erklärte Nick ruhig. “Ich habe es persönlich nachgeprüft.”
“Worum geht es dann?”, fragte Gary und deutete auf den Brief, den Nick in die Schublade gesteckt hatte. “Was wollen die Kerle in Washington von Ihnen? Oh, verstehe”, sagte er plötzlich und zählte zwei und zwei zusammen. “Sie wollen Ihr Haus verkaufen, nicht wahr? Ich habe das Schild gesehen, als ich auf dem Weg zu Dolores Ivy war, um ihr ein Eilpäckchen von ihrem Sohn aus Kalifornien zu bringen. Ich wette, Sie haben sich beim FBI beworben. Ich war immer schon der Meinung, dass Sie in die Hauptstadt gehören. Also, wann verlassen Sie uns?”
Nick stieß einen stummen Fluch aus und hörte in Gedanken schon das Gerede. “Kann das bitte unter uns bleiben, Gary? Bis jetzt ist noch nichts entschieden. Solange das nicht der Fall ist, möchte ich lieber nicht darüber reden. Einverstanden?”
“Ja, natürlich, wenn Sie es wünschen. Trotzdem werden die Leute Vermutungen anstellen, wenn sie erfahren, dass Sie Ihr Haus verkaufen wollen.”
Daran hatte Nick auch schon gedacht. “Ich werde einfach erklären, dass ich näher an die Stadt ziehen möchte.”
“Meine Lippen sind versiegelt”, versprach Gary. “Ich werde bestimmt nichts sagen.”
Nick hätte ihm gern geglaubt. Aber dafür kannte er Gary zu gut. Der Mann hatte das Herz auf dem rechten Fleck. Doch er schaffte es nie, eine interessante Nachricht für sich zu behalten. Und als Postbote von Liberty Hill erfuhr er eine ganze Menge.
“Danke, Gary. Ich weiß es sehr zu schätzen.”
Als Nick eine Stunde später sein Büro verließ, war er einen gewaltigen Schritt weitergekommen. Er hatte das Bewerbungsformular für das FBI ausgefüllt und abgeschickt und anschließend zwei Kandidaten für die freien Stellen als Hilfssheriff angerufen. Inständig hoffte er, dass sie geeignet waren. Sie würden am Freitag zu einem Vorstellungsgespräch nach Liberty Hill kommen. Gemeinsam mit Harvey sollten sie die Geschäfte übernehmen, bis der Bürgermeister einen neuen Sheriff gefunden hatte. Er würde in jedem Fall gehen, beschloss Nick. Selbst wenn er nicht in die Agentenschule aufgenommen wurde.
Allerdings machte er sich nichts vor. Der Weggang würde ihm schwer fallen. Bis auf die Jahre am College hatte er sein ganzes Leben in Liberty Hill verbracht. Die Bewohner standen ihm ebenso nahe wie seine Blutsverwandten.
Nick schlenderte zu
Ed’s
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