Tiffany Duo Band 0142
Frühstück oder Mittagessen geht.”
“Das kann man wohl sagen. Ich komme kaum mit den Bestellungen nach.”
Dan kratzte sich am Kinn. “Ich muss zugeben, dass ich Sie nie als Bedienung eingestuft habe.”
Sam wirkte nicht beleidigt. “Nicht nur das. Ich bin auch Tellerwäscher und Abtrockner, wenn es sein muss.”
“Und macht es Ihnen Spaß?”
“Für den Augenblick schon. Zumindest, bis ich meine Schulden abbezahlt habe und wieder fit bin.” Und das schließt auch die Rückkehr meiner Erinnerung mit ein, fügte er insgeheim hinzu.
“Übrigens: Ich habe immer noch nichts über Ihre Angreifer herausgefunden, aber ich bleibe dran.”
Sam fühlte sich plötzlich schuldig. Das war doch nur eine Geschichte gewesen, um sich die Leute vom Hals zu halten, als er noch im Krankenhaus lag.
“Diese Männer, Chief”, begann er, wurde aber von einer heiseren Frauenstimme unterbrochen.
“Dan! Da sind Sie ja. Ich habe überall nach Ihnen gesucht.”
Es war das erste Mal, das Sam den Chief kurz außer Fassung sah. Doch er fing sich augenblicklich.
“Lindsey! Worum geht es denn jetzt schon wieder?”
Die kleine Rothaarige betrachtete beide Männer neugierig und wandte sich dann an Sam. “Sie müssen Serenas Fremder sein.”
Er lächelte. “Ich bin Sam Wallace.”
“Lindsey Gray.” Sie gab ihm die Hand. “Ich habe schon längst mit Ihnen reden wollen, aber Serena hat es mir nicht erlaubt.”
“Wahrscheinlich war sie besorgt, dass du ihn mit deinen neugierigen Fragen wieder ins Krankenhaus beförderst”, spottete Dan.
Sie blickte ihn gespielt böse an, wandte sich aber sogleich wieder Sam zu. “Ich bin Reporterin für den
Evening Star.
Ich möchte mehr über Sie erfahren. So etwas passiert hier nicht oft, deshalb brauche ich ein paar Details …”
“Das liegt mir gar nicht.”
Sams harsche Unterbrechung überraschte sie. “Ich verstehe, wenn Sie ein paar Einzelheiten lieber nicht noch einmal durchgehen wollen, aber …”
“Ich möchte nicht interviewt werden. Basta.”
“Aber …”
“Das Wenige, woran ich mich erinnern kann, habe ich bereits mehrmals erzählt. Zudem untersucht die Polizei den Fall. Also bleibt nur noch mein Privatleben übrig, was Sie nicht interessieren dürfte.”
“Ja, aber …”
“Es freut mich, Sie kennengelernt zu haben, Miss Gray. Vielleicht kommen Sie mal ins
Rainbow Café
. Ich könnte Ihnen einen Kaffee spendieren. Chief, es war mir ein Vergnügen. Und bitte vergessen Sie unsere Unterhaltung von vorher nicht.”
“Kann ich Sie nach Hause fahren?” Dan würde alles tun, um Lindseys Fragen zu entkommen.
“Aber Dan, ich muss mit dir sprechen”, protestierte die Reporterin.
Sam ließ Dan schmoren. “Nein danke, Chief, es tut mir gut, mir die Beine zu vertreten. Außerdem haben Sie ja noch Öffentlichkeitsarbeit zu leisten”, sagte er mit einem Grinsen.
Dans Miene verriet, dass er es Sam heimzahlen würde.
“Und wenn Sie sich es anders überlegen sollten …”, rief Lindsey ihm hinterher.
“Das werde ich nicht. Auf jeden Fall nicht für ein Interview. Aber das mit dem Kaffee steht”, sagte er und überquerte die Straße.
Lindsey wandte sich an Dan. “Ich habe noch nicht einmal einen Satz fertig sprechen können.”
“Ich wünschte, er würde mir verraten, wie er das macht.”
Sam strebte unterdessen der Bibliothek zu. Er hatte vor, sich eingehend über Amnesie zu informieren. Es wurde langsam Zeit, dass er aktiv wurde. Und außerdem wollte er nicht länger jeden hier anlügen müssen.
7. KAPITEL
Serena ließ Walter in den Garten, damit er sein Geschäft verrichten konnte. Es war Samstag und sie freute sich auf einen ruhigen Nachmittag. Walter aber hatte anderes vor. Er machte sich sofort zu dem kleinen Loch im Zaun auf, um in die große Freiheit zu gelangen. Er war verschwunden, ehe Serena ihn zurückrufen konnte.
“Dieser verflixte Köter”, fluchte sie leise und machte sich auf, um ihn zu suchen. Sie schimpfte vor sich hin: “Soll er sich doch verlaufen. Mich würde es nicht stören. Ich wollte ihn sowieso nicht haben. Mir wurde er ja nur aufgehalst.
Walter
, beweg deinen kleinen Hintern sofort in den Garten zurück, sonst …”
“Das nennen Sie einen kleinen Hintern?”, sagte Sam und trat unter den Bäumen bei der Straße hervor, den Hund auf den Armen.
Mit der Hand auf ihrem pochenden Herzen, fuhr sie ihn an: “Wo kommen Sie denn her?”
“Ich war beim See. Walter ist mir in die Arme gelaufen.”
“Sie sind den ganzen
Weitere Kostenlose Bücher