Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)
noch früh am Morgen, und Marks Stimme am anderen Ende der Leitung klang verschlafen. “Hallo?”
“Mark?”
“Shea!” Er war schlagartig wach. “Bist du okay?”
“Es geht mir gut”, erwiderte sie ruhig. “Hast du Papier und Bleistift zur Hand?”
“Moment.” Er schien in seiner Nachttischschublade zu kramen. “Du kannst loslegen.”
Schnell nannte sie Mark die Namen der Verdächtigen – an erster Stelle Lauren und dann alle Personen, die am Morgen nach dem Mord in Nicks Küche gewesen waren. Einer von ihnen musste ihm die falschen Beweise untergeschoben haben. Sie bat Mark, die Informationen an Boone und Grace weiterzugeben.
“Und noch etwas. Ich kann dich nicht mehr anrufen.”
“Warum nicht?”
“Es ist zu riskant. Grace und Boone könnten nach meinem zweiten Anruf bei dir auf die Idee kommen, deine Leitung anzuzapfen.”
“Aber wir müssen in Kontakt bleiben, Shea, hörst du?” Mark schrie förmlich in den Hörer. Dann hörte sie ihn tief durchatmen. “Wir machen uns Sorgen um dich.”
Sie lächelte. “Er wird mir nichts tun”, beruhigte sie ihn.
“Das reicht mir nicht”, entgegnete er. Einen Moment herrschte Stille. “Also gut, Shea, ich habe eine Idee. Ruf mich in zwei Tagen bei meinem Nachbarn an. Seine Leitung wird ganz sicher nicht abgehört. Und bis dahin kann ich dir vielleicht schon Neues berichten. Einverstanden?”
Sie war einverstanden. Nachdem sie die Nummer notiert hatte, legte sie auf. Dann fiel ihr Blick auf die Tür, und sie fuhr zusammen. Nick lehnte im Türrahmen und beobachtete sie. Ein kleiner Schrei entfuhr ihr, und sie sprang auf ihre Füße.
“Du solltest im Bett liegen”, tadelte sie ihn. Krampfhaft versuchte sie, nicht auf seinen nackten Oberkörper zu starren. In nichts als einem Paar Jeans sah dieser Mann verdammt gut aus. Keinesfalls durfte sie sich von seinem nackten Brustkorb und der schlanken großen Figur beeindrucken lassen. Es war doch gar nichts Besonderes an diesem Anblick. Oder doch?
“Das Gleiche gilt für dich”, erwiderte er schließlich.
“Aber ich wurde nicht angeschossen”, konterte sie. “Apropos. Hättest du wirklich auf mich geschossen?”
Er zögerte. “Vermutlich.”
Seine Augen glitzerten gefährlich. Plötzlich wurde ihr bewusst, dass sein Blick über ihren Körper wanderte und dass sie nichts trug als eins von Susans alten Nachthemden. Shea zweifelte nicht daran, dass es im Licht der Morgendämmerung fast durchsichtig war. Wie beiläufig presste sie ihr Notizbuch an ihre Brust, doch seine Augen fixierten eine viel tiefer gelegene Stelle ihres Körpers.
“Aber ich bin froh, dass ich es nicht getan habe”, fügte er mit heiserer Stimme hinzu. “Es wäre zu schade gewesen, Narben auf diesen Beinen zu hinterlassen.” Er hob seinen Blick sehr langsam und schenkte ihr ein fast spitzbübisches Lächeln, das ihr Herz höherschlagen ließ. “Viel zu schade.”
“Komm schon”, sagte sie so gelassen wie möglich, und machte ein paar Schritte auf ihn zu. Noch immer hatte sie dieses idiotische Notizbuch an ihre Brust gepresst. “Du musst wieder ins Bett gehen. Du bist wirklich ein schwieriger Patient!”
Sie wollte an ihm vorbei, doch er lehnte im Türrahmen und versperrte ihr den Weg.
“Warum tust du das?”, fragte er. “Warum bist du immer noch hier?”
Shea schauderte. Sie versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, doch er registrierte ihre Reaktion. “Das weißt du doch. Ich kann nicht zulassen, dass ein unschuldiger Mann auf den elektrischen Stuhl kommt.”
“Wie nobel”, bemerkte er spöttisch.
Sie hob ihren Kopf und funkelte ihn wütend an. “Einfach nur ‘Danke’ zu sagen kommt dir wohl nicht in den Sinn.”
Er packte ihre Schultern und flüsterte “Danke”, während er seinen Kopf zu ihr herabbeugte, um sie zu küssen. Ihre Lippen waren weich und schmeckten süß, und zu seiner Überraschung erwiderte Shea seinen Kuss; erst zögernd, dann immer leidenschaftlicher.
Er griff nach dem Notizbuch und ließ es zu Boden fallen, ohne den Kuss zu unterbrechen. War ihr bewusst, wie sehr sie ihn erregte? Durch ihr dünnes Nachthemd konnte er spüren, wie hart ihre Brustspitzen waren. Er wollte wieder mit ihr im Bett liegen und sie unter sich spüren. Und diesmal würde er nicht einschlafen, das stand fest.
Shea schlang ihre Arme um seinen Hals und schmiegte sich enger an ihn. Nick fragte sich, ob er es noch bis ins Bett schaffen würde oder nicht lieber gleich mit ihr auf den Boden sinken sollte. Er
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